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Cairns

29. Aug. 2018 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Mythen, Symbole, Schamanismus, Radiästhesie, Architektur, Archäologie, Sakrakarchitektur | 0 Kommentare

Cairn

Als Cairns werden megalithische Steinhügel bezeichnet, wie sie in Frankreich (Bretagne), auf den britischen Inseln und in Irland aber auch in Deutschland zu finden sind. [Zu unterscheiden von Stein-"Männchen" und Steintürmchen, die auch gelegentlich als Cairns bezeichnet werden]. Der Name Cairn bedeutet im Gälischen „Steinmal". Meist besitzen die Cairns ein aus mehreren Tonnen schweren Steinen geschaffenen Gang, der mit Bruchsteinen zu einem Hügel aufgeschichtet ist. Je nach Bauart des Ganges und des Hügels werden die Cairns als Kammer-, Mehrkammer-, Gang-, Rund-, oder Lang-Cairn bezeichnet. Je nach Bauart sind viele Cairns mit einem Ring aus megalithischen Steinen umgeben, die oft noch lange nach der Zerstörung des Erdwerkes selbst als „Steinkreise" stehen blieben und die die Unterscheidung und Übergänge zwischen reinen Steinkreisen und ehemaligen Cairns erschweren.

Cairn und Gang aus Megalithen in LoughcrewIn der Regel werden Cairns in der Literatur als „Gräber" (barrow, tumulus) tituliert, was nicht falsch, aber ebenso wenig richtig ist. Die Schwierigkeit in der Benennung liegt in unserer gegenwärtigen Art mit dem Tod und den Ahnen umzugehen. Die Bezeichnung „Grab" ist nicht falsch, da durchaus Asche von Verbrennungen, aber auch menschliche Knochen gefunden wurden. Sie ist aber in ihrer Ausschließlichkeit auch nicht richtig, weil ebenso Tierknochen gefunden wurden. Zudem wurden viele Cairns über tausende von Jahren genutzt, so dass sich die Überreste vermischt haben und eine zeitliche Zuordnung der Nutzung als „Grab" somit schwierig wird. Fakt ist, dass Cairns mit ihrem hohen Alter von bis zu 5000 Jahren und mehr zu den ältesten architektonischen Leistungen des Menschen gehören.
Man könnte die megalithischen Bauwerke auch als Ahnenhäuser oder Ahnentempel bezeichnen, was aber ebenso problematisch ist, da sich unser heutiges Verständnis des Begriffs Ahne vermutlich deutlich vom megalithischen unterscheidet. Vom persönlichen genetischen Ahnen bis zu den „Ahnen der Landschaft" besteht ein weites begriffliches Feld (siehe dazu HIER). Somit sind Cairns sakrale Orte der Kommunikation mit den Ahnenkräften, Tempel, Portale in die Untere Welt, ebenso wie Begräbnisorte.

Cairn auf einem Berg in CarrowkeelViele Cairns weisen astronomische Orientierungen zu Sonnenauf- und Untergängen an Wintersonnwende, Sommensonnwende, den Äquinoktien, oder Zwischenfesten auf, ebenso aber Orientierungen zur Großen und Kleinen Mondwende oder auch mögliche Sternenaufgangspunkte am Horizont. Somit kommt zu den oben genannten Funktionen wiederum ihr kalendarischer Nutzen hinzu, wobei es auch hier um weit mehr geht, als um die Bestimmung von Aussaattagen einer frühen bäuerlichen Gesellschaft. Der Kontakt mit den Ahnen war zugleich Urquell des Lebens. Das Erkennen und die Zelebrierung der Rhythmen der Erde garantierten die Wiederkehr des Frühlings, wie auch die Wiedergeburt der Verstorbenen. Sie trugen zur Fruchtbarkeit des Landes und die innere Verbindung des Menschen zur Erde bei. Somit sind Cairns Kontaktpunkte zur Erde selbst und der Kraft des innig mit dem Erdbewusstseins verbundenen Menschenbewusstseins.

In den Mythen der jeweiligen Kultur, leben in den Hügeln daher auch Feen und gottähnliche Wesen. Die Nordkelten sahen in den heiligen Bauten der megalithischen Ahnen Häuser und Portale zu den Túatha Dé Danann, dem als licht-strahlend beschriebenen gottähnlichen Volk, das die Landschaft Irlands und der britischen Inseln besiedelt, kulturell erschlossen und mit seinem Bewusstsein durchdrungen hatte. So kann man in alten intakten Cairns bis heute eine tiefe Verbindung zum Land spüren, sowie zu einer Zeit als Mensch und Erde noch eins waren.
Symbolisch bilden die Bauwerke Hügel, also kleine Berge ab, die den Weltenberg selbst symbolisieren oder auch als „Bauch der Großen Mutter", als „Gebährmutter", gedeutet werden können. Die Eingänge sind somit stets zugleich Portale ins Innere der Erde.

In Irland werden 500 bis 1000 Cairns gezählt. Zentrale Orte sind die Berge von Carrowkeel, die von zahlreichen Sakralhügeln überhöht sind, die mächtige Kultanlage von Carrowmore (beide im County Sligo) mit über 60 Cairns, sowie der Komplex von Loughcrew im Osten der Insel mit über 30 zum Teil mit Felsritzungen versehenen Cairns, sowie natürlich der bekannte Komplex von Newgrange mit Knowth, Dowth und über 50 weiteren Cairns.
Cairns sind damit die dominierenden Sakralbauten der frühen megalithischen Kultur in Europa (und darüber hinaus). Allein der große Aufwand ihrer Errichtung in einer Kultur, die die Metallherstellung noch nicht verstand und die daher alles mit Holz- und Steinwerkzeugen vollzog, zeugt von der zentralen Wichtigkeit dieser Bauten für die kulturellen Anfänge der Menschheit.

Grundriss Rundcairn mit Blind SpringGeomantisch zeigt sich in Cairns häufig eine tiefe Verbindung mit der Erde. Der Lecherwert 4,8 cm LA („Erdmutterkultplatz") ist häufig anzutreffen. Strukturell findet man ungewöhnlich häufig eine sogenannte „Blind Spring" („Blinde Quelle") im Zentrum. Theoretisch handelt es sich dabei um Wasser, das unter artesischem Druck senkrecht nach oben steigt, die Erdoberfläche aber nicht erreicht. Die radialen Abstrahlungen der Wasserresonanzen sind feststellbar. Allerdings erlaubt die Häufigkeit dieses anzutreffenden Phänomens Zweifel, ob es sich nicht um künstlich erzeugte energetische Strukturen als Abbild der Erdverbindung handelt. Andererseits sind durchaus Cairns bekannt, in denen Brunnen gefunden wurden wie z.B. der tiefe Brunnen der als „Verbrennungskammer" titulierten Kammer des Cairns „Dolmen de Menga" (auch Cueva de Menga) auf der iberischen Halbinsel. Auch von einer Quelle in Newgrange wird in manchen Beiträgen berichtet.
Viele der Cairns sind über Leylines oder Drachenlinien mit einander verbunden und bilden somit ein „Bewusstseinsnetzwerk", das die frühe menschliche Kultur durchzog.
Auffällig an der Bauweise der Cairns ist ebenso, dass spezifisches Material über viele Kilometer herbeigeschafft wurde, obwohl oft anderes Baumaterial in der Nähe nutzbar gewesen wäre. Hier sei nur kurz das Quarz genannt, dass für die Bauten von Newgrange aus einer Entfernung von über 80 Km herbeigeschafft wurde (dazu an anderer Stelle mehr). Dies lässt die Vermutung zu, dass bestimmte Baumaterialien (wie das eben erwähnte Quarz) für den rituellen Nutzen und die Bauenergetik fundamental wichtig waren.

Cairns: Geforme Weltenberge, Zugänge zum Reich der Ahnen und dem Bewusstsein der Erde, astronomische Meisterwerke und Kalender, mythologische Brücken für unser Bewusstsein!

Alle Bilder © Stefan Brönnle

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