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Magische Berufe – Der Schmied

26. Juli 2017 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Mythen, Symbole, Schamanismus, Magie, Berufe | 2 Kommentare

Schmied schmiedet Schwert

Berufe sind nicht einfach Jobs. Sie enthalten den „Ruf“ - im Mittelalter „vocatio“ genannt“ - die Evokation. Das Berufensein ist ein magischer Akt, ein Ruf der Götter und so sind viele unserer alten Berufe mit der Magie verbunden….

Der Schmied

Das Wort „Schmied“ leitet sich vom altnordischen smiðr ab. Das zugehörige Verb að smíða war in den frühen germanischen Schriften gleichbedeutend für „erschaffen“. Schiedekunst und Schöpferkraft waren eins. Es wundert daher nicht, dass Schmiede als Götter, Halbgötter oder gottnahe Heroen in den Mythen beinahe aller Kulturen anzutreffen sind: Die Griechen kannten den göttlichen Schmied Hephaistos, den die Römer später Vulcanus nannten, aber auch Helios war bei den Griechen als Gott des Feuers und der Schmiedekunst bekannt. Die Germanen verewigten Wieland, den Schmied als halbgöttliches Wesen, aber auch Thor trägt Züge des Schmiedes, wenn er seinen mächtigen Hammer schwingt oder mit dem Wurf eines Eisenstücks den Riesen Geirröd erschlägt. Die Kelten kannten gleich mehrere göttliche Schmiede: Die Brüder Goibniu, Credne und Luchta, Cobannus, Sucellus oder den in der Artus-Legende vertretenen Govannon. In China war der legendäre Kaiser Yu Beherrscher des Wetters und Bezwinger der Fluten, wenn er mit seiner Trommel den Bärentanz auf Steinen tanzte. Yu schmiedete den Bronzekessel, der die Prinzipien Yin und Yang verkörperte. Deutlich treten schamanische Elemente in der Tätigkeit der Schiedekunst zutage. In der japanischen Mythologie brachte Ama no Ma-hitotsu, der „einäugige Gott des Himmels“, den Japanern die Schmiedkunst und erinnert dabei ein wenig an Odin oder die Zyklopen, die mit Hephaistos schmiedeten. Und die Heiligenlegenden des Christentums kennen den heiligen Eligius, der sowohl als Gold- als auch als Hufschmied verehrt wird. Einst riss er einem störrischen Gaul ein Bein aus, beschlug es und setzte es dann wieder an, so dass das Pferd unversehrt war. Heilkunst und Musik waren in den Mythen aufs innigste mit der Schmiedekunst verbunden.

Im Alten Testament sind der Schmied Tubal-Kain und der Erfinder der Musikinstrumente, Jubal, Brüder. Auch der mit der Leier musizierende König David ist zugleich Schmied. Viele der keltischen Schmiedegötter waren zugleich Heil-Götter. In der Mythologie der Jakuten waren Schmied, Schamane und Töpfer Brüder. Urschmied Kudai Bakshi lebt in einem Haus aus Eisen, das von Flammen umgeben ist. Er besitzt sogar die Macht, die Seele seines Schamanen-Bruders zu verbrennen, kann aber auch heilen. Kudai schmiedet die Seelen, so wie er Eisen härtet. Ein Sprichwort der Jakuten sagt: „Schmiede und Schamanen sind aus demselben Nest.“ So dürfen nur Schmiede die bei den jakutischen Schamanen gebräuchliche eiserne Maultrommel qopuz herstellen.

Die Bantu im südlichen und westliche Afrika kennen eine Besessenheit, die nur Schmiede befällt. Da der transformatorische Akt des Schmiedens im Mythos der Nhaneca-Humbe nur durch Hilfsgeister möglich ist, müssen sich Schmiede einem Initiationsritus mit Weiheritual unterziehen: Während die Dorfgemeinschaft trommelt, singt und tanzt, hämmert der Schmiede-Novize den Takt auf seinem Amboss wie auf einer Schamanantrommel bis ein Helfer-Geist Besitz von ihm ergreift. Als kimbanda, als initiierter Schmied, ist er zugleich Wahrsager und Heiler.

Die Schmiedekunst ist eine heikle magische Kunstfertigkeit. Unfälle in der Schmiede werden daher keinem Versehen oder der Achtlosigkeit des Schmiedes zugeschrieben, sondern bösen Kräften, oder neidenden Magiern und Berufskollegen. Im Islam hat das Kühlwasser, in das die glühenden Eisenstücke getaucht wurden, heilende Wirkung. Auch in der deutschen Volksmagie wurde dem Wasser Heilkraft nachgesagt, es gab sogar exakte christliche volksmagische Vorschriften für dessen Verwendung. Bis heute spenden im Elsaß gläubige Katholiken kunstvoll geschmiedete eiserne Votivgaben.
Was in Afrika die Hilfsgeister, sind in Europa die Zwerge. In den Volksmythen stehen dem Schmied Zwerge zur Seite, die die magische Wirkung der Transformation aus Stein (Eisenerz) in Metall bewirken. Der Hammerschlag des Schmiedes vertreibt Dämonen. So war es Brauch, dass der Dorfschmied am Samstag Abend und vor Feiertagen „drei Kalte Schläge“ auf den Amboss tätigte, um den kommenden christlichen Feiertag vor bösen Geistern und Zaubern zu bewahren. Besonders magische Kräfte besaßen Schmiede, die ihr Handwerk bereits in der siebenten Generation ausübten. Dieser konnte die „Wutkrankheit“ bei Kindern heilen: Das Kind wurde nackt auf den Amboss gelegt und der Schmied strich mit seinem Hammer dreimal über dessen Körper. Ein solcher gesegneter Schmied hatte sogar die Macht, seine Heilkraft auf z.B. seine Frau zu übertragen.

Auf der magischen Kraft der Schmiedekunst beruht letztlich auch die glückbringende Kraft des Hufeisens. Sogenannte „Eligiussträuße“ bestehen aus mehreren zusammengeschmiedeten Hufeisen. Auf den Dachfirst gesetzt, bewahren sie das Haus vor allen erdenklichen bösen Kräften und natürlich auch vor dem Blitz, über den manch Schmiedegott herrscht. Schmiede schmieden also auch das Glück, daher das Sprichwort „jeder ist seines Glückes Schmied“.

Schmiede gehören mit zu den herausragensten magischen Berufen. Ihre Kraft über Feuer und Materie zu gebieten, zu transformieren und zu erschaffen, ist gottähnlich.

Bild © fotolia

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Kommentare

Jourdepluie3Jourdepluie3

Schmied ist in der Tat ein magischer Beruf! Ich durfte neulich zuschauen, wie ein Damast Messer geschmiedet wurde, es war faszinierend und ehrfurchterregend! Es war wunderschön zu sehen, wie durch Feuer die Transformation geschieht…

Bernhard WimmerBernhard Wimmer

Die "Djinns", ...verschiedene Gruppen von inzwischen im AstralRaum lebenden Wesenheiten, waren für eine lange Zeit auf der Erde fest beheimatet, bevor sie, ...wie in manchen Erzählungen berichtet wird...von den Anunnaki-"Göttern" von der Erde verbannt wurden.

Diese Verbindung der "Djinns" mit der Erde besteht bis heute besonders über das Metall EISEN. Und das handgeschmiedete EISEN kann bis heute die Brücke sein, um diese Verbindung der Djinns mit der Erde zu manifestieren.

So kann der Schmied, der sein Handwerk rituell ausübt, der Brückenbauer in die AndersWelt sein und mit diesen "Djinns" Abkommen und Verträge schließen, die an das geschmiedete Eisen rituell gebunden sind.

Daran halten sich diese Wesen, die ansonsten dem Menschen gegenüber eher ablehnend bis feindselig eingestellt sind, weil sie wegen uns Menschen von der Erde vertrieben wurden.

Dieses ist die eigentliche metaphysische Bedeutung des Schmiedes.



Von König Salomon wird berichtet, daß er durch einen geschmiedeten Eisenring unter seinen Helfern und Dienern auch "Djinns" hatte, denen er befehlen konnte.

So ist und kann das geschmiedete Hufeisen oder andere geschmiedete Werkzeuge tatsächlich als eine Art "Glücksbringer" eingesetzt werden, denn diese Räume sind eine Art Tabu-Räume oder "heilige" Räume für Djinns, in dennen sie die Menschen nicht belästigen. Die Kommunikations-Nachrichten in die AndersWelt sollten allerdings beim Schmiedeprozess in das Eisen "eingesprochen" werden.

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