Andere Namen: Alfkraut, Augenkraut, Blutkraut, Bockskraut, Gelbes Millkraut, Gilbkraut, Gilbwurzel, Goldkraut, Goldwurzel, Gottesgabe, Herrgottsblatt, Hexenmilch, Krätzenkraut, Maienkraut, Marienkraut, Nagelkraut, Schälkraut, Schellkraut, Schillkraut, Schindwurz, Schöllwurz, Schönwurz, Spinnkraut, Schwalbenkraut, Schwalbenwurz, Teufelsmilchkraut, Trudenmilch, Warzenkraut, Wulstkraut, Ziegenkraut.
Der botanische Gattungsname „Chelidonium“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet Schwalbe (Chelidon). Vermutlich stammt die Benennung daher, dass das Schöllkraut beim „Eintreffen der Schwalben“ zu blühen beginnt. Einer Sage nach machen Schwalben ihre Jungen mit dem Saft des Schöllkrauts sehend („Augenkraut“). Daher ist es ein Symbol der geistigen Klarheit. Im Mittelalter interpretierte man den Namen „Chelidonium“ als caeli donum = Himmelsgeschenk.
Da es halluzinogene Wirkung hat, gilt das Schöllkraut auch als typisches Hexenkräutlein. Es soll auch Bestandteil der Hexensalben gewesen sein. Alchemisten versuchten aus der Wurzel Gold herzustellen, daher die Volksnamen "Goldkraut" und "Goldwurz".
Dem Volksglauben nach hilft Schöllkraut dabei, sich aus Gefangenschaft zu befreien und gestellten Fallen aller Art zu entgehen, wenn man es auf der Haut trägt. Ein Amulett mit Schöllkraut konnte aggressive Menschen beruhigen und half dabei, Streit zu schlichten.
Außerdem ist Schöllkraut ein starkes Schutzkraut. Durch das Räuchern soll der Schutzzauber aktiviert werden. Schöllkraut bewahrt vor Unglück und Unheil jeglicher Art, wehrt Dämonen und Teufel ab, macht Zauberer und Hexen machtlos und unterstützt Reisen in die Anderswelt. Im Mittelalter war die Pflanze wohl deshalb christliches Symbol für die "Erlösung von geistiger Blindheit".
Als Heilpflanze wurde bei abnehmendem Mond ihr Saft auf die Warzen geträufelt und nach mehrfacher Anwendung verschwanden diese. Auch in der alten Signaturenlehre spielt Schöllkraut eine große Rolle und spricht in diesem Fall für eine erstaunliche Stimmigkeit dieser alten Medizin. Stängel, Blätter und Wurzeln enthalten einen gelben Saft, der mit der Gallenflüssigkeit große Ähnlichkeit hat und in der Tat bei Leber- und Gallenleiden äußerst wirksam ist. Schöllkraut entkrampft, steigert die Gallenproduktion und fördert zugleich die Entleerung der Gallenblase.
Als Blütenessenz fördert das Schöllkraut Entschiedenheit und wirkt ausgleichend zwischen rechter und linker Hirnhälfte. Die Essenz vermag emotionale Narben zu heilen und so zu innerer Ruhe beitragen.
Das Schöllkraut — Geist der Befreiung.
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