In der Landschaft finden wir die 4 Elemente – Erde, Wasser, Luft, Feuer - vor, die die Struktur des Landschaftskörpers bilden. Die Gesteine, Felsen, die großen Gebirge der Welt vertreten das Erdelement in der Landschaft. Die Luftozeane, Stürme und Winde das Luftelement, die Vulkane und die Wärme, die Sonne das Feuerelement. Das Wasserelement erscheint in den Quellen, den Seen, Flüssen, dem Grundwasser, den Wolken und Meeren dieser Erde. Das Wasserelement hat die Kraft der Verwandlung in sich und bleibt sich in der Essenz doch treu: Es ist in der Lage, seine Erscheinungsform von Dampf, Regen bis Eiskristallen den äußeren Gegebenheiten anzupassen und bleibt im innersten Wesen doch Wasser. Eine ähnliche Kraft durchwebt unsere Seele: In der Essenz der Seele sind wir Verbunden mit allem und absolut heil, doch können wir in den Alltagsebenen unseres Seins Verletzungen, Überforderung oder Leid erleben, die unsere Seele „be- ein-drucken“ kann. Wenn die alltagsnahe Seele dann Heilung bedarf, zieht es sie meist intuitiv zum Wasser. Durch die verschiedenen Wasserorte einer Landschaft wird aber nicht nur die menschliche Seele genährt und geheilt, die Gefühle gereinigt und geordnet, sondern es hat auch unmittelbar einen Einfluss auf die Erneuerung unserer Lebenskraft im Körper. Bis heute gibt es Heilquellen, die bei bestimmten Leiden bewusst aufgesucht werden.
Die Erneuerung der Lebenskraft ist aber nicht nur in uns elementar, sondern auch in der Landschaft. Am deutlichsten Wahrnehmbar wird der Verlust der Lebenskraft durch die Begradigungen der Bäche und die Kanalisierung der Flüsse. Ein Fluss mäandriert normalerweise. Ähnlich wie eine Schlange sich bewegt, durchpulst der Fluss die Landschaft und wirkt vitalisierend, solange er seinem Wesen entsprechend rhythmisch pulsen kann. Diese Kraft des Wassers ist sichtbar in der Lebensader vieler Städte, ohne dessen sie ihre Attraktivität massiv einbüßen würden: Die Isarauen in München, die Aare in Bern, Limmat und Zürichsee in Zürich, der Rhein in Köln. Die teuersten Grundstücke liegen in der unmittelbaren Nähe zu Seen oder Flüssen, alternativ floriert der Bau von Teichen, Quellsteinen und künstlichen Bachläufen im Garten.
In der Mythologie ist das Wasser oft der Sitz einer Gottheit. Griechen und Römer verehrten alle Quellen und in ihnen die Nymphen, die weiblichen Naturgeister, die eng mit der Entstehung und Erhaltung des Lebens verbunden sind. Tempelbezirke mit kultischen Quellen waren Apollo, Diana oder der Heil- und Fruchtbarkeitsgöttin Artemis geweiht. Nördlich der Alpen finden sich viele Marienquellen, die bis heute nichts von ihrer Verehrung eingebüßt haben. Durch die Wasser des Lebens zeigt sich bis heute die GeistSeele der Landschaft, die Göttin in den Kleidern der Maria, der Odilie oder der älteren Göttinnen anderer Kulturen. In der Tiefe des Wassers eröffnet sich der Zugang zur Weltenseele.
7.-9.4.2017 Das Wasser des Lebens – Quellen und heiliges Wasser
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Text © Sibylle Krähenbühl
Bild © Freshfotos
Kommentare
Danke für das schöne Seminar.