Um 400 v.Chr. schrieb Hippokrates den Menschen vier Temperamente zu, die man den vier Elementen zuordnen kann. Erde-*, Wasser-* Feuer- und Lufttypen haben vollständig andere Ausrichtungen, die sich bis hin zu den Wohnbedürfnissen erkennen lassen…
Das LUFT-Element liebt die Freiheit und die Kommunikation. Sanguiniker sind große Redner und Geschichtenerzähler. Sie lieben ihre Freiheit und handeln impulsiv. Sie wollen Spaß haben und haben ebenso viele Interessen wie Vergnügungen. Was sie tun wollen, möchten Sie JETZT tun. Sie genießen es im Mittelpunkt zu stehen, ja halten ihre Zuhörer oft physisch fest, wenn es ihnen nicht mehr gelingt sie durch ihr Reden zu fesseln.
Sanguiniker halten sich selbst für aufrichtig, ehrlich und loyal, aber angesichts ihrer wechselnden Begeisterungsfähigkeit, ihrer ausgeprägten Phantasie und der Neigung Geschichten auszuschmücken, sollte man vorsichtig mit dem Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen sein.
Ebenso sehr wie der Phlegmatiker Wiederholungen liebt, verabscheut sie der Sanguiniker. So geschieht es leicht, dass sie zum “Hansdampf in allen Gassen” werden, der nichts wirklich versteht, aber zu allem seine Meinung äußern will. Sanguiniker sind Trendsetter, die die Impulse für Neues geben. Wird dies dann zur Mode, haben sie ihr Interesse daran meist bereits wieder verloren.
Der LUFT-Typ liebt Farben, Licht und Bewegung. Für ihn ist es eine freudige Herausforderung sich mit dem Fahrrad – oder noch besser mit dem Einrad – einen Weg durch Menschengruppen zu bahnen. Sanguinikern fällt es leicht, Freundschaften zu schließen, daher haben sie oft einen sehr großen Freundeskreis, aber kaum eine sehr tiefgehende Freundschaft, die lange währt. Sie sind großzügig mit ihren Gefühlen, ihrer Zeit und ihrem Eigentum. Wirklich glücklich sind Sanguiniker nur, wenn sie verliebt sind, was recht häufig vorkommt.
Geld ist nicht unbedingt die Domäne des Sanguinikers. Ein “Geldhaushalt” existiert eigentlich nicht. Wenn Geld da ist, wird es ausgegeben. Sanguiniker legen Wert darauf ordentlich auszusehen (was nicht für den Arbeitsplatz gilt), doch oft ist ihre Garderobe unsichtbar geflickt oder mit Sicherheitsnadeln zusammengehalten.
Zeit spielt für den Sanguiniker keine Rolle. Eine Strukturgebung wie Uhrzeit ist ihnen eher zu wider. Sie widmen sich einer Sache so lange es Spaß macht, dann folgt eine andere Sache.
Die Luft ist ambivalent. So gibt es auch den Sanguiniker, der sich v.a. der Logik und den Geisteswissenschaften verschrieben hat, den Philosophen und poesieliebenden Dichter. Hier kann der Sanguiniker plötzlich außergewöhnlichen Tiefgang zeigen, obgleich er sonst eher zur Oberflächlichkeit neigt.
LUFT-Temperamente findet man in Berufen, bei denen es um körperliche Bewegung geht, wie z.B. Tänzer oder Artist, in abwechslungsreichen Berufen wie dem des Schauspielers und in geisteswissenschaftlichen Disziplinen, sowie in Berufen der Kommunikation: Schriftsteller, Journalist, Computerspezialisten.
Körper und Gesundheit
Sanguiniker altern erst spät, tun sich damit allerdings psychisch sehr schwer. Die äußerliche Erscheinung des Sanguinikers ist groß, schlank, gut aussehend, oft blond und blauäugig. Ihre Bewegungen sind nach oben gerichtet, graziös und anmutig. Sie besitzen lange schlanke Gliedmaßen, hohe Wangenknochen und eine fein definierte Kieferlinie. LUFT-Temperamente besitzen ein ausgeprägtes Gleichgewichtsgefühl.
Da sich der Sanguiniker nicht die rechte Zeit fürs Essen gönnt, folgt er oft keiner gesunden Ernährung. Das Immunsystem ist ein Schwachpunkt. Vor allem die Nieren sind Angriffspunkte. Ihr Drang nach neuen Erfahrungen lässt sie zu Alkohol und Drogen greifen.
Wohnbedürfnisse des Luft-Typen
Sanguiniker ziehen gerne um. Dies verspricht ihnen die benötigte Abwechslung. Sie lieben große, schöne, helle Wohnungen, in denen sie lieber zur Miete sind, damit sie im Bedarfsfalle kündigen können. Die Räume werden eher spärlich möbliert, um viel Platz für die Bewegung zu haben, mit dem häufigen Effekt, dass die “Notwendigkeiten” keinen rechten Platz haben und wahllos gestapelt werden. Sanguiniker lieben Galerien, von denen Sie herabschauen können, um neue Perspektiven einzunehmen. Auch Hochbetten sind in ihren Wohnungen nicht selten. Hier und da stehen einzelne, schöne, eher filigrane Kunstwerke an ausgewählten Plätzen.
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Bild © Stefan Brönnle
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