Um 400 v.Chr. schrieb Hippokrates den Menschen vier Temperamente zu, die man den vier Elementen zuordnen kann. Erde-*, Wasser-* Feuer- und Lufttypen haben vollständig andere Ausrichtungen, die sich bis hin zu den Wohnbedürfnissen erkennen lassen…
* Nach der traditionellen Zuordnung wird der Choleriker dem Feuerelement, der Sanguiniker der LUFT, der Melancholiker der ERDE und der Phlegmatiker dem WASSER zugeordnet.
In den ersten beiden Zuordnungen stimme ich damit überein, in den letzten beiden habe ich jedoch die Vermessenheit, die Zuordnungen zu tauschen, Wie wir gleich sehen werden, stimmen die Beschreibungen des Melancholikers viel mehr mit der Charakteristik des Wasserelementes überein und die Beschreibung des Phlegmatikers viel mehr mit dem, was dem Charakter des Erdelementes entspricht. Auch die astrologischen Aussagen treffen so viel besser zu wie wir weiter unten noch sehen werden. Durch dieses sicherlich sehr vereinfachende “Vier-Schubladen-System” lernt man die Wohnbedürfnisse der Menschen einzuschätzen.
Das Erdelement ist langsam und träge, Phlegmatiker sind daher langsame, nachdenkliche Traditionalisten. Sie sind die Säulen unserer Gesellschaft, die gerne dienen. Pflicht ist ihnen nicht lästig, sondern ein Wort, dem sie Bedeutung beimessen. Ruhig und stabil sind Phlegmatiker gerne bereit Routinejobs zu übernehmen. Ihre Ruhe und Geduld macht sie zu ausgezeichneten Lehrern und Friedensstiftern.
Phlegmatiker sind konservativ und bewahrend, sie respektieren Hierarchien und fügen sich gerne in sie ein. Anderen Temperamenten gegenüber wirken sie oft verschlossen, introvertiert, stoisch, ja sogar gleichgültig. Auch werden sie durch ihre verströmende Ruhe leicht für faul gehalten, was nicht stimmt. Phlegmatiker sind sehr praktisch orientiert. Wichtig ist ihnen der Nutzen einer Sache.
Änderungen in seinem Leben sind für der ERD-Typ extrem störend. Daher findet man Phlegmatiker auch selten in innovativen Berufen. Viel lieber sind sie in einer Gemeinschaft geborgen. In Vereinen und Kegelklubs übernehmen sie gerne Aufgaben, bei denen es auf Struktur und Genauigkeit ankommt, wie z.B. die des Kassenwartes oder des Schriftführers. Die Führung übernehmen sie dabei eher selten. Dies überlassen sie lieber einem Choleriker.
Phlegmatiker sind eher stille Typen. Wenn man unentwegt auf sie einredet, werden sie sich erst gar nicht die Mühe machen, auch zu Wort zu kommen. Sie denken sich lieber ihren Teil und zeigen dabei wenig Emotionen. Phlegmatiker sind sehr ehrliche Menschen mit einem starken Moralkodex. Sie lieben übersichtliche Verhältnisse, bei denen alles seine Ordnung hat. Das Leben dreht sich um Heim und Familie. Sie sind fürsorgliche, verlässliche, verantwortliche Partner und Eltern. Am liebsten haben sie zwei Kinder: Am besten als erstes einen Jungen und dann ein Mädchen. Allerdings sind Erd-Typen keine Casanovas, ihre Libido ist eher ruhig und sie zeigen sich wenig am Sex interessiert.
Körper und Gesundheit
Erd-Typen nehmen das Altern gelassen hin, allerdings sehen sie im Allgemeinen auch älter aus als sie sind. Groß und schwer – nicht unbedingt dick – wirken sie oft etwas unbeholfen. Sie besitzen einen großen, länglichen bis ovalen Kopf mit braunem oder farblich unscheinbarem Haar. Ihre Haut wirkt oft matt. Charakteristisch ist meist ihre große fleischige Nase.
Beim Gehen machen Sie große Schritte. Wenn die ERDE einmal eine Richtung eingeschlagen hat, bleibt sie dabei. D.h. sie weichen nur ungern aus. Interessanterweise sind oft ihre Sohlen ungleichmäßig abgelaufen. Beim Gehen hängen ihre Arme seitlich herab.
Für ihre Gesundheit tun sie das, was notwendig ist. Sie neigen zu Drüsenproblemen und ihre Leber ist etwas träge, weshalb sie bei übermäßigem Alkoholkonsum leicht Schaden nimmt. Weiterhin neigen Phlegmatiker zu Schnupfen und Allergien.
Wohnbedürfnisse des Erd-Typen
Das Haus des Phlegmatikers muss vor allem eins sein: Praktisch. Sie lieben solide Bauweisen. “My home is my castle” könnte einer ihrer Wohnphilosophien sein. Da Phlegmatiker Dinge, für die sie keine Verwendung mehr haben, dennoch nur ungerne wegwerfen, werden sie in der Regel sauber archiviert (“man kann ja nie wissen, ob man es nicht noch brauchen kann”). Daher ist für den Phlegmatiker ein großer Keller oder Speicher wichtig, oder wenigstens eine Garage, in denen man Dinge die Zeit überdauern lassen kann.
Eine solide Türe und ein Gartenzaun erfüllen das Abgrenzungs- und Schutzbedürfnis des Phlegmatikers. Im Extremfall auch schmiedeeiserne Gitter vor den Fenstern. Luxus ist ihm eher fremd. Die Einrichtung ist schlicht bis gemütlich-rustikal, doch Bequemlichkeit liebt er. Daher wird sich wahrscheinlich im Wohnzimmer ein gemütliches Sofa oder der alte Lieblingssessel befinden.
Natürlich gehören auch Kinderzimmer mit ins Haus. Auch wenn noch gar keine Kinder da sind, gehören sie einfach zum Leben dazu.... und man weiß ja nie...
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Bild © Stefan Brönnle
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