Ein Zentralbau ist ein Bauwerk, dessen Hauptachsen gleich lang sind, im Unterschied zu einem Längsbau, etwa einer Basilika. Mögliche Grundrisse eines Zentralbaus sind kreisförmig (z.B. Rotunde), oval, quadratisch, kreuzförmig oder oktogonal. Typische Zentralbauten im Christentum sind Taufkirchen (Baptisterien) oder Beinhäuser (Karner). In beiden Fällen geht es um eine starke Verbindung von Geist und Materie. In der Totenkapelle löst sich der Geist vom Körper, in der Taufkapelle kommt der Heilige Geist über den Täufling. Darum sind diese Kirchenformen in der Regel oktogonal (achteckig). Wie beschrieben symbolisiert die 8 zweimal die 4, also zwei Welten, die geistige und die physische. Die Verbindung dieser Welten ist nur über die heilige Mitte möglich. Darum besitzen Zentralbauten eine starke Mittenfokussierung. Die geomantischen Phänomene sind im Wesentlichen im Zentrum zu finden. Dies können Wasseraderkreuzungen sein, aber vor allem auch Blind Springs in Verbindung mit Einstrahlpunkten oder einem geistigen Fokus.
Bild: Zentralbau Dreifaltigkeitskirche Kappl bei Waldsassen © fotolia
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