Die Landkarte enthüllt verborgene Beziehungen
Die Beziehungen zwischen den Heiligtümern und besonderen Orten zu erforschen, den »kultischen Raumordnungsplan« der jeweiligen Kulturlandschaft zu ergründen, bedarf einer längeren Beschäftigung mit Landkarten.
Am einfachsten sind noch lineare Phänomene, die sogenannten »Leylines«, zu finden. So beginnt man am besten damit, mit einem Lineal auf der Karte zu spielen. Wie viele Kirchen liegen in Ihrer Umgebung auf einer Linie? — Bei der Fülle der Kirchen, die sich in unserem Zeitalter auf den Karten finden lassen, ist die Zahl der Kirchenalignements oft sehr zahlreich. Um ein »echtes Ley« kartographisch zu ermitteln, muss daher entweder die Zahl der Kirchen in einer Linie sehr groß sein (mindestens vier bis fünf auf nicht allzu weiten Strecken), oder sie müssen eindeutige Beziehungen zueinander aufweisen, wie gleiches Patrozinium (insbesondere St. Georgs- und St. Michaels-Linien, aber auch Alignements aus Marienkirchen) oder auch gleiche Entstehungszeit.
Natürlich können auch vorchristliche Kultstätten, ja sogar Waldschneisen und Straßen in ein solches Alignement einbezogen sein. Doch sollten Sie nicht jede Aufreihung von Wegkreuzen und viele Kilometer auseinanderliegende Kultstätten für Leys halten. Insbesondere wenn Sie großräumig operieren, sollten Sie bedenken, dass Orte, die auf Karten in einer Linie erscheinen, in der Realität weit auseinanderliegen können, da sich hier die Erdkrümmung bemerkbar macht. Bleiben Sie also zunächst mit Ihrer Betrachtung in Ihrer näheren Umgebung. Mit etwas Übung werden Sie eine »Nase« für geomantische Alignements entwickeln. Auch die Richtung der Alignements kann eine Hilfe bei der Bestimmung ihrer Echtheit sein. Viele sind nach wichtigen astronomischen Vorgängen im Jahreslauf, wie dem Sonnenaufgang zur Sommersonnwende, ausgerichtet. Wenn Sie ein solches Alignement gefunden zu haben glauben, fahren Sie die einzelnen Stationen ab, und befragen Sie Ihr Gefühl nach Gemeinsamkeiten.
Aber auch geometrische Figuren wie Dreiecke, Fünfecke, Sechsecke usw. können sich durchaus bei derartigen kartographischen Studien ergeben. Dabei müssen die Eckpunkte nicht unbedingt Kirchen oder Kultstätten sein. Wie die Arbeiten von Jochem Nietzold zeigen, kann auch die Lage von Berggipfeln und geologischen Formationen wie in Thüringen relativ regelmäßige geometrische Figuren wie Pentagone nachbilden und können sich Flüsse in Streckenabschnitten, die nach dem Goldenen Schnitt orientiert sind, verzweigen bzw. verbinden.
Auch hierin zeigt sich die Synchronizität zwischen dem Wirken des menschlichen Geistes und dem der Natur. Oder anders: In beiden zeigt sich das Wirken von übergeordneten kosmischen Prinzipien!
Spielen Sie also ruhig eine Weile mit Lineal und Zirkel auf der Karte Ihrer Umgebung herum! Selbst wenn Sie keine eindeutigen Beziehungssysteme feststellen können, so lernen Sie dadurch doch die Sie umgebende Landschaft kennen und beginnen, sich mit dem in ihr vorherrschenden Geist vertraut zu machen.
Siehe dazu auch die Artikel:
Malta - eine geomantische Studie
Bild © Stefan Brönnle: Alignements am Rhein
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