Geomantie heute

Bis zur Zeit der großen Kathedralen Europas gab es in Europa Wissen über das Land und seine Erdenergien und kosmischen Einflüsse, das streng gehütet wurde und auch im mittelalterlichen Städtebau bis heute das Flair und Herz der Städte ausmacht. Der Erdenraum wurde verstanden als Zugang zum verlorenen Paradies. Die Kirchen der Christen bewahrten damit ein Wissen von Land, das sich schon in der Megalithkultur formte. Die Kulturen hinterließen verändernde Spuren im Land, das einst der Paradiesraum der archaischen lebensspendenden Urmutter war. Die Beziehung und Bedeutung der Erde als Wesen schwand, die MATER (Mutter) wurde zur bloßen MATERIE.

Die heutige Geomantie findet Wissen dieser Zeit, gebautes Wissen in der Architektur, das zurückreicht bis zu den Steinmonumenten der Megalithkultur, Erdwissen im Standort und der am Ort wirksamen Kräfte, Ritualwissen durch immer noch wirkende energetische Wirklichkeiten und durch kulturvergleichende Studien der Ritualpraxis verschiedener Weltgegenden.

Die Geomantie wird gerade in unserer Zeit vieles beitragen können zu einem neuen, lebendigen Umgang mit der Erde. Die durch den Verlust der Tradition entstandene Freiheit erlaubt uns heute, nach ganzheitlichen neuen Modellen zu forschen, sie zu erträumen und zu erschaffen. Das Land, in dem wir leben ist der geeignete Lehrer. Hier ist echte Verbindung, Beziehung und Identität möglich.

Viele schamanische Lehrer und Lehrerinnen indigener Kulturen haben dazu beigetragen, dass wir uns nach einer langen Epoche des Vergessens wieder erinnern dürfen. Sie weisen uns aber aus gutem Wissen an, unsere Wurzeln bei uns zu erneuern. Helfer und Lehrer, die uns auf dem schamanischen Weg begleiten, sind immer dort, wo wir leben.

Die Erde ist immer noch der Paradiesraum. Wenn wir uns erinnern, sind große Veränderungen möglich!

Ein wichtiger Schritt heute ist, das Wissen und die Fähigkeit des Menschen erneut zu schulen, die Erde mit ihren vielschichtigen Existenzformen differenziert zu erkennen, in wechselseitige authentische Beziehung zu treten aus dieser Gemeinschaft heraus die Dinge zu gestalten, die wir Menschen brauchen.

Feinstoffliche Strukturen wie eine Leyline, Einstrahlpunkte oder andere Vitalsysteme der Erde, die Gesetze der Lebenskraft, die Wirkung von Landschaftsformen mit ihrem vorherrschenden Gestein, dem Wasser, den Elementarkräften, die seelische Präsenz von Baum, Berg, Fluss, Stein, möchten wieder erkannt und beachtet werden. Die der Natur innewohnenden geistigen Wesen, die Elementarwesen, Devas, Landschaftsengel, der Genius Loci eines Ortes, sie geben uns tiefe Einblicke in die Zusammenhänge des Lebens und helfen uns, die Orte und Landschaften trotz der Veränderungen wieder in ihre eigenes Sein zu begleiten. Energetische oder spirituelle Methoden der Geomantie innerer Achtsamkeit praktiziert, werden in Beziehung zum Land gebaute Räume der Kraft und Schönheit erschaffen.

Wenn wir Hüter der Erde werden wollen, wenn wir nicht einverstanden sind mit der globalen Ökonomisierung, dann müssen wir neue Wege gehen. Wir können uns dem Land zuwenden und wieder sehen lernen. Die Geomantie schenkt Dir den Weg, Schritt für Schritt einzutauchen, weiterzugehen, zu forschen und zu erkennen. Ein wesentliches Juwel ist die Gruppe. Der Austausch der Erfahrungen in der Gruppe hilft, Vertrauen in die eigene Wahrnehmung zu entwickeln. Unsichtbares wird viel schneller sichtbar, Energien greifbar und klar. Als Wesentlichstes wird dich jedoch die Erde als Paradiesraum, als Urraum berühren und deine Sicht auf die Welt zutiefst verändern und bereichern!

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Geomantie kompakt

Text: Sibylle Krähenbühl

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