Andere Namen: Aderntee, Agrinken, Apothekerblume, Aurin, Erdgalle, Fieberkraut, Gallkraut, rotes Garbenkraut, Gartenheide, Gottesgnadenkraut, Geschoßkraut, Himmelblümlein, Hundertgüldenkraut, Hundsbisskraut, Laurin, roter Laurin, Margreiten, Muttergotteskraut, Potrak, Santor, Schmeckeblume, Sintau, “Stah up un gah weg” (Steh auf und geh weg), Tausendkraft, Tollhundskraut, Tsantali, Unserer Lieben Frau Bettstroh, Unserer Lieben Frau Wegstroh, Verschreikräutel.
Der botanische Gattungsname „Centaurium“ wird im Allgemeinen mythologisch vom Centauren Chiron abgeleitet. Chiron war ein begnadeter Heiler und soll angeblich das Tausendgüldenkraut entdeckt und mannigfaltig für Heilungen eingesetzt haben. Schon Dioskurides und Plinius erwähnen diese Pflanze als Wundkraut. Ethymologisch lässt sich der Name aus dem lateinischen centum = hundert und aurum = Gold ableiten, der vergleichbare deutsche Name wäre daher „Hundertgulden“. Dieser tatsächlich existente Name ändert sich ab dem 15. Jahrhundert in „Tausendgüldenkraut“.
Noch im Mittelalter sagte man dem Tausendgüldenkraut eine Wundheilkraft nach, die ans Magische grenzt: Mit der Pflanze gemeinsam gekochte Fleischstücke würden wieder zusammenwachsen. Seine Heilkraft, so sagte man sei tausend Goldstücke wert, wovon sich dann auch der gebräuchliche deutsche Name ableitet.
Dem Tausendgüldenkraut begegnete man mit allerhöchstem Respekt. Selbst Reiter stiegen ab, wenn sie einem begegneten und gaben der Blüte einen Kuss. Kindern legte man das Tausendgüldenkraut in die Wiege, damit sie vor Verhexung (Verschreien, daher „Verschreikraut“) sicher waren.
Das Tausendgüldenkraut gehört mit zu den Liebfrauenkräutern, die zum Beispiel zu Kräuter- und Würzbüschel gebunden wurden. Dies ist ein starker Hinweis auf seine vorchristliche Verehrung im Umfeld der Großen Göttin.
Der nährende und lebenspendende Segen der allumfassenden Großen Göttin wurde in dieser Pflanze stark wahrgenommen. An Johanni (24.6.) [früher wohl wahrscheinlich Sommersonnwende] gesammelt und in den Geldbeutel gelegt, sorgte diese Kraft dafür, dass das Geld niemals ausging. So kennt das Feng Shui das „Reichtumseck“, die Geomantie aber das Tausendgüldenkraut.
Verräuchert konnte man mit dem Rauch der Pflanze Schlangen befehligen (auch dies ein Hinweis auf seine Verbindung mit der Großen Göttin). Zudem verleiht der Rauch Tatkraft, Antrieb und Selbstvertrauen.
In ähnlicher Weise findet auch die Blütenessenz bei Dr. Bach Anwendung: „Centaury“ wird eingesetzt bei Menschen, die Schwierigkeiten haben sich durchzusetzen oder "Nein" zu sagen, aus Angst andere zu verletzen, ebenso bei Menschen, die sich leicht beeinflussen lassen, die sehr gutmütig und hilfsbereit sind und anderen nur schwer eine Bitte abschlagen können.
Das Tausendgüldenkraut – Geist der Kraft und des Reichtums
Bild Thinkstock: Centaurium erythraea
Kommentare
Vielen Dank für diese wunderbaren Pflanzengeistergeschichten,die ich
schon längere Zeit mit Begeisterung verfolge.
Gerade habe ich gesehen,dass sie noch niemals kommentiert wurden.
So habe ich mich trotz persönlicher extremer Schreibhemmung überwunden zu zeigen ,wie sehr sie mir gefallen.
Danke
Nicole