Andere Namen: Adamsblätter, Baumtod, Eppich, Eppig, Ewigheu, Hühneraugenkraut, Immergrün, Klimmup, Mauereppich, Mauerpfau, Totenranke, Wintergrün
Der botanische Gattungsname „Hedera“ wird aus dem griechischen auf die altindische Wurzel "ghedh" zurückgeführt, was „fassen, umklammern“ bedeutet. Manche Autoren leiten auch vom germanischen „iwe“ für „ewig“ ab und setzen einen Bezug auf das ewig grüne Blatt. Der deutsche Name „Efeu“ kommt aus dem althochdeutschen „ebah“, später „Ebheu“. Es lässt sich zurückführen auf das indogermanische „epi“ für „Pferd“ bzw. das indogermanische „ep-hecos“ für „Reiter“ und bezieht sich vermutlich ebenfalls auf das „Aufsitzen“ des Efeues auf andere Pflanzen.
Im alten Ägypten war der Efeu dem Vegetationsgott Osiris geweiht, der häufig efeubekränzt dargestellt wurde. Im antiken Griechenland wurde der Efeu Dionysos geweiht, auch er wurde als der „Efeubekränzte“ benannt. Wuchs an einem Ort reichlich Efeu, so war dies ein sicheres Zeichen für die Präsenz des Gottes. Entsprechend der Götterähnlichkeit war in Rom der Efeu dem Gott Bacchus geheiligt. „Oh sehet, es erregt mir des Geist des Efeu, der zum bacchischen Lusttaumel mich entrückt“, lässt Sophokles ausrufen.
Auch andere naturbezogene Gottheiten wie Demeter und Pan waren mit dem Efeu assoziiert. Die Germanen betteten u.a. ihre Toten auf Efeuranken und brachten sie so in Beziehung zum ewigen Leben der Pflanze ("Totenranke").
Da der Efeu vor allem Naturgöttern geweiht war, die von der christlichen Kirche abgelehnt und verdammt wurden, war es zum Teil Priestern sogar verboten, Efeu zu berühren, da man die Gefahr sah, die Pflanze könne sie gefangen halten.
Tristan und Isolde sollen nach ihrem Tod an zwei verschiedenen Ecken einer Kirche begraben worden sein. Doch es wuchsen Efeustöcke aus ihren Gräbern, die sich im Gewölbe begegneten und so die Liebenden wieder vereinten.
Am 24.2., der Matthiasnacht, war es Brauch, Wasser aus drei verschiedenen Quellen zu holen. Hierin ließ man Efeublätter schwimmen. Trieben sie am nächsten Morgen zusammen, so gab es noch im selben Jahr eine Hochzeit, waren die Blätter trocken, so war dies ein Zeichen für gute Gesundheit im kommenden Jahr.
So wir das winterliche Grün der Pflanze das Ewige verkörpert und eine Verheißung der Auferstehung ist, so ist die Kraft der Pflanze, mit der sie sich an eine andere Pflanze oder eine Mauer krallt, ein starkes Symbol der Verbindung und Treue. Darum die Verbindung zu Tristan und Isolde oder die Liebes-Orakelmethoden. Mädchen trugen am ersten Mai Efeukränze, um den Geliebten herbeizulocken. Und in Griechenland überreichte der Priester bei der Hochzeit dem Brautpaar eine Efeuranke. Andererseits hieß es aber auch, dass es den ehelichen Frieden stört, wenn Efeu ins Haus gebracht wird.
Verräuchert wurde Efeu vor allem bei Ahnenritualen und magischen nekromantischen Zeremonien, da er die Ewige Verbindung zu den Seelen hält, auch wenn sie gegangen sind.
Die Blütenessenz des Efeus verbindet auf ähnliche Weise Bewusstsein und Unbewusstes, sie wirkt erdend und gibt Mut, sich seinem Schatten zu stellen.
So ist der Efeu eine Pflanze der Naturkraft, aber auch der seelischen Ewigkeit und damit der Verbindung in die Anderswelt und das Jenseits.
Efeu – Geist der Natur und der Ewigkeit der Seele.
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Kommentare
Sehr geehrte Frau Ruaro, wie stellt man eine Blütenessenz mit Efeu her? Ich würde es gerne für mich ausprobieren wollen.
Herzlichen Dank für Ihre Nachricht.
Einen lichtvollen Gruß sendet Ihnen M.Maja Kubitza
vor ein paar Jahren habe ich die Blütenessenz Efeu erarbeitet. Dieser Text bestätigt meine Einsichten in wunderbarer Weise!
Danke und weiterhin viel Freude!
herzlichst Gabriella