Planeten, jene Sterne des Himmels, die nicht fix am rotierenden Firmament anhingen, sondern frei umherwandeln konnten (vom griechischen „planētēs“ = umherschweifen), galten schon früh als göttliche Kräfte, die nicht den Naturgewalten unterworfen waren, sondern im Gegenteil diese ihrem Willen unterwarfen. Dabei wurde den verschiedenen Planeten jeweils eine bestimmte geistig-seelische Kraft zugesprochen. Diese bezieht sich nicht allein auf den physisch-materiellen Himmelskörper, sondern ist gleichsam Ausdruck einer Seelensphäre. Wir kennen den Ausdruck „Bis in den 7. Himmel“, wobei ein „Himmel“ einer solchen Planetensphäre entsprach. Aus dieser Sphäre heraus senken sich auch in der Geomantie bekannte feinstoffliche Felder, Punkte, Schichtungen u.v.m. Diesen gilt hier unsere Aufmerksamkeit.
Saturn war der letzte Planet, den man viele Jahrtausende lang mit bloßem Auge am Himmel erkennen konnte. So gilt Saturn als der „Schwellenhüter“ und wenn sich Mohamed in seiner Vision an einer Himmelsleiter „bis in den 7.Himmel“ bewegte, dann meint dies die geistige Sphäre des Saturn und damit die Grenzen unserer Identität ja unserer Wirklichkeit. In der mittelalterlich-mythologische Sicht hatte Saturn seine Bahn unter der Sphäre der Tierkreiszeichen. Sein langsamer Zyklus von 29 ½ Jahren ließ ihn auch mit der Epoche einer jeweiligen Generation in Gleichklang treten (ca. 30 Jahre). Daher war Saturn auch der Herrscher der Zeit.
In der chinesischen Mythologie gilt Saturn mit der Wandlungsphase Erde verbunden und auch hier wird der Planet mit dem Alter assoziiert. Deshalb wird der Planet in West wie in Ost oft als alter Mann dargestellt.
In Mesopotamien galt Saturn als der Gott Ninurta und war der Bruder des Gottes Nergal (Mars). Ninurta war es gelungen die Schicksalstafeln zurückzuerobern, die der Winddrache zu gestohlen hatte. Als Dank dafür wurde er von der Göttergemeinschaft zum Hüter des Schicksals erklärt – ein mythologisches Bild, das sich auch in der heutigen Astrologie wiederfindet. Seine Macht war in Mesopotamien so groß, dass er auch als „zweite Sonne“ bezeichnet wurde, da er auf die Bahnen der anderen Himmelskörper den größten Einfluss ausübe.
Auch im antiken Griechenland, war Saturn – hier Kronos („Zeit“) genannt – zunächst der einflussreichste der planetaren Götter, bis er von Zeus (Jupiter) entthront wurde. Ein Mythos, der möglicherweise auf den Wechsel von der zyklischen zur linearen Zeitauffassung schließen lässt.
Bei den Römern schließlich war Saturn wie in China stark mit der Erde verbunden und galt daher als Gottheit der Saat. Seine Herrschaft wurde mit dem Goldenen Zeitalter gleichgesetzt und ihm wurde im Fest der Saturnalien zur Zeit der Wintersonnwende gehuldigt. Die Bräuche während den Saturnalien hatten viele Aspekte des Faschings/Fastnacht: Die weltliche Ordnung war aufgehoben, Herr und Sklave tauschten die Rollen und wie bei uns zu Weihnachten wurden Geschenke ausgetauscht.
Saturn wird astrologisch verbunden mit Geduld, Disziplin, Langsamkeit und Erdhaftigkeit, mit Strukturen und dem Körpergerüst des Skeletts.
Die dem Saturn zugeordnete Himmelssphäre verleiht der Seele in ihrem Inkarnationsprozess die Trennung von der All-Einheit und damit erst ihre Person. Alle Planeten, die ihre Bahn weiter außen haben und erst viel später durch Teleskope entdeckt wurden, sind daher „transpersonal“.
Weitere Zuordnungen zum Saturn-Prinzip:
Planet |
Freie Künste |
Getreide |
Metalle |
Erzengel |
Wochentag |
Saturn |
Astronomie |
Mais |
Blei |
Oriphiel |
Samstag |
Formensprache:
In der geomantischen Interpretation der Formensprache werden dem Saturn Bergformen zugeordnet, die flach sind, was aber bei Bergen eigentlich nur bei Tafelbergen und Hochplateaus möglich ist. In der städtischen Geomantie sind Turmformen Saturn zugeordnet, die gestuft sind oder Zinnen aufweisen. Hierin kommt der Schwellencharakter zum Ausdruck. Manchmal werden auch Türme mit Bleidächern mit Saturn assoziiert.
Planetare Äther
Der Saturn-Äther der planetaren Ätherschichtungen findet sich in Bodennähe, wobei diese stark durch Zeitqualitäten (Wochentage, Planetenstunden,…) in ihrer Mächtigkeit schwankt.
In der Nähe von Buchen und Koniferen nimmt die ätherische Dichte des planetaren Äthers Saturn zu. Bekannt sind auch Einstrahlpunkte, Ätherlinien und Ätherische planetare Punkte mit Saturnqualität.
Der Klang des Saturn
Durch Oktavierung der Umlaufzeit des Jupiters (nach Hans Cousto) lässt sich diese Frequenz hörbar machen.
Bilder soweit nicht anders gekennzeichnet © Stefan Brönnle
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Die Oktavfrequenzen des siderischen Saturn-Sonnenumlaufs:
http://www.planetware.de/tune_in/Saturn.html
Ausführliche Stimmdaten:
http://www.planetware.de/download/Stimmdaten.pdf