Eine Legende in Chartres besagt, dies sei der Ort, an dem die “WOUIVRE”, die Erdschlange, im Boden wohne. Die Schlange war ein heiliges Tier der Muttergöttin. Der Drache (oder auch die Schlange: Beide sind im griechischen Wort “drakon” vereint) begegnet uns oft in Sagen um besondere Orte. Im Kundalini-Yoga ist die Schlange Symbol der aufsteigenden Urenergie. Das delphische Orakel soll der Sage nach auf der riesigen Pythonschlange gelegen haben, und für die Kelten war der Drache Symbol der “guten Erdkraft”. Verfolgt man den “Weg des Drachen”, wie er in Sagen beschrieben ist, auf einer Karte, stellt man erstaunt fest, dass sich entlang dieser geraden Strecke Kirchen und Wallfahrtsstätten aufreihen.
In München gibt es gleich zwei Sagen, die eine solche “heilige Linie” bezeichnen: Die eine ist die vom Lindwurm (einem drachenartigen Wesen), der sich auf dem Marienplatz niedergelassen haben soll, die andere die von den zwölf Aposteln, die in den Quatembertagen (vier Bußtage der katholischen Kirche zu Beginn jeden Quartals) von der Heilig-Geist-Kirche zur Frauenkirche wandern sollen. Zieht man eine Linie zwischen den beiden Kirchen, so liegt das “Wurmeck”, das am neuen Rathaus durch einen Bronzedrachen gekennzeichnet ist, auf dieser Linie. Verlängert man die so entstandene Gerade nach Nordwesten, liegen auch St. Benno und St. Bonifaz auf dieser Linie. Nach Südosten verlängert liegen St. Wolfgang und Maria Ramersdorf - eine Wallfahrtskirche aus dem 11. Jahrhundert auf dieser “Drachenbahn”. Auch hier steht also der Drache in Verbindung mit zwei Wallfahrtskirchen (Frauenkirche, Maria Ramersdorf), die der Muttergottes geweiht sind....
Tipp: Kraftort München KLICK
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Kommentare
Der Weg des Drachen, gefällt mir:-)