Bis 1866 feierte jede Kirche ihr eigenes Kirchweihfest. Wie der Name sagt, ist es der Jahrestag der Einweihung des Kirchenbaues. Das Kirchweihfest fand dabei einen Sonntag vor oder nach dem Namenstag des Kirchenpatrons, also des hier verehrten Hauptheiligen, statt.
1866 wurde dann ein allgemeines Kirchweih eingeführt, die "Allerweltskirchweih" (Kirta). Diese findet stets am dritten Sonntag im Oktober statt. Daran halten sich alle Gemeinden von zumindest ganz Bayern. Ganz Bayern? Nein, eine Region hört nicht auf, Widerstand zu leisten: In der Oberpfalz hat sich die Dorfkirchweih erhalten, die "Kirwa". Und so finden im Landkreis Amberg-Sulzbach von April bis November 120 Kirchweihfeste statt.
Zum Brauchtum gehört dabei auch der Kirwa-Baum. Ähnlich wie der Maibaum kann dieser durch Nachbargemeinden gestohlen (Ritueller Diebstahl) oder verunstaltet werden. Er ist ein Symbol des Weltenbaums, das sich bis in christliche Zeit erhalten hat. So feiert in der Oberpfalz jede Kirchengemeinde für sich im Grunde ihren eigenen Weltenbaum.
Wenn nun aber am dritten Sonntag im Oktober "Allerweltskirchweih" ist und alle gleichsam die gleichgeschaltete Kirchweih feiern, dann wird der Zachäus aufgehängt. Dies ist kein martialischer Brauch, wie man meinen könnte. Der Legende nach war Zachäus ein ungeliebter Zöllner. Als Jesus auf dem Weg nach Jerusalem durch Jericho kam, soll der etwas kurz geratene Zachäus auf einen Maulbeerbaum geklettert sein, um besser sehen zu können. Dabei sei ihm die rote Hose gerissen und das weiße Hemd schien durch den Riß. Als Jesus nun an Zachäus vorbeiritt, lud er sich selbst in das Haus des sozial ungeliebten Zöllners ein (Lk 19, 1-10). In Erinnerung an Zachäus trägt die Kirchweihfahne - rot mit weißem Kreuz - seinen Namen.
Bild: shutterstock AI Generator
1866 wurde dann ein allgemeines Kirchweih eingeführt, die "Allerweltskirchweih" (Kirta). Diese findet stets am dritten Sonntag im Oktober statt. Daran halten sich alle Gemeinden von zumindest ganz Bayern. Ganz Bayern? Nein, eine Region hört nicht auf, Widerstand zu leisten: In der Oberpfalz hat sich die Dorfkirchweih erhalten, die "Kirwa". Und so finden im Landkreis Amberg-Sulzbach von April bis November 120 Kirchweihfeste statt.
Zum Brauchtum gehört dabei auch der Kirwa-Baum. Ähnlich wie der Maibaum kann dieser durch Nachbargemeinden gestohlen (Ritueller Diebstahl) oder verunstaltet werden. Er ist ein Symbol des Weltenbaums, das sich bis in christliche Zeit erhalten hat. So feiert in der Oberpfalz jede Kirchengemeinde für sich im Grunde ihren eigenen Weltenbaum.
Wenn nun aber am dritten Sonntag im Oktober "Allerweltskirchweih" ist und alle gleichsam die gleichgeschaltete Kirchweih feiern, dann wird der Zachäus aufgehängt. Dies ist kein martialischer Brauch, wie man meinen könnte. Der Legende nach war Zachäus ein ungeliebter Zöllner. Als Jesus auf dem Weg nach Jerusalem durch Jericho kam, soll der etwas kurz geratene Zachäus auf einen Maulbeerbaum geklettert sein, um besser sehen zu können. Dabei sei ihm die rote Hose gerissen und das weiße Hemd schien durch den Riß. Als Jesus nun an Zachäus vorbeiritt, lud er sich selbst in das Haus des sozial ungeliebten Zöllners ein (Lk 19, 1-10). In Erinnerung an Zachäus trägt die Kirchweihfahne - rot mit weißem Kreuz - seinen Namen.
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