Wer bin ich? Im Rahmen der Selbsterforschung nimmt diese Frage eine zentrale Stellung ein. Für mich geht dieses Selbst weit über das eigene menschliche Sein hinaus. Mich selbst zu erforschen ist für mich gleichbedeutend damit, das Universum und die Quelle allen Seins zu erforschen. In tiefem Realisieren der Einheit gibt es nichts, was von mir getrennt ist und außerhalb von mir liegt. In diesem Sinne bin ich die Erde selbst. Und du, wir, alle, sind es ebenfalls. Wenn ich mich größtmöglich begrenze, kann ich zusätzlich sagen, ich bin Anett Freudenberg, ein Mensch, der sich auf den Weg gemacht hat, sich zu erinnern. Sich an das zu erinnern, was es bedeutet, ein wahrer Mensch zu sein und als solcher ein Wesen, das den vollständigen Ozean aller Möglichkeiten als Potenziale in sich trägt. Vom vollen Spektrum der Schöpferkraft, über Mensch-Sein, bis hin zu einer einzelnen Rollenbeschreibung gestaltet sich mein Wirken sehr vielfältig. Als Quelle allen Seins betrachte und erhalte ich liebevoll meine Schöpfung, als Mutter von zwei Kindern sorge ich für deren Wohl und dafür, Geld für unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Einmal wirke ich also durch Konzentration von Gedanken, durch Stille oder einfach durch bedingungslose Hingabe. Dann agiere ich z.B. wieder als Projektmanagerin, Autorin, Reiki-Therapeutin, Klang- und Kristallheilerin. Eigentlich unterscheide ich mich nicht von dir. Wenn ich „ich“ sage, meine ich ebenfalls „du“. Mein Leben ist bunt. In der Zeit, die ich mir frei einteilen kann, bin ich, mental und körperlich, dort, wo nach mir gerufen wird. Und weil auch die Erde mich rief, bin ich seit ein paar Jahren in intensivem Dialog mit ihr. Ich staune immer wieder aufs Neue darüber, wie wundervoll sie ist und bemerke ehrfürchtig und dankbar, dass alles, was ich an ihr entdecke, zu mir gehört – und zu dir. In der momentanen Zeitqualität geschieht Entwicklung mit rasanter Geschwindigkeit. Und mit jeder Schicht, die ich abwickle, ändert sich meine Selbstwahrnehmung und Vorstellung dessen, was ein wahrer Mensch ist.
Inwiefern siehst Du in Dir eine Erdenhüterin?
Der Begriff „Erdenhüterin“ ist mir erstmals bei Stefan Brönnle begegnet und irgendwie wusste ich sofort, dass ich eine Erdenhüterin bin. Ebenso sofort habe ich mich zur 1,5-jährigen Geomantie Ausbildung angemeldet. Ich habe das nie zu erklären oder hinterfragen versucht, es war einfach klar, dass es so für mich gedacht war. Außerdem hat es ganz wundervoll zu meinem derzeitigen Impuls gepasst, Mikro- & Makrokosmos zu verbinden und auch Himmel & Erde in mir verschmelzen zu lassen. Eine innere Stimme sagt mir, dass es eigentlich darum ging, wieder einmal aktiv „ja“ zu der Aufgabe zu sagen, die mich bereits über viele Leben hinweg begleitet zu haben scheint.
Für mich ist es eher gemeinsam mit der Erde als für die Erde handeln. Und das umfasst inzwischen eigentlich ALLES, was ich denke, sage und mache. Warum so umfassend? Weil es sich mir so zeigt, dass alles auf und in der Erde, stofflich aus ihr heraus entstanden ist und stofflich und geistig in direkter Wechselwirkung mit ihr steht. Alles, was sich im Kleinen in uns Menschen abspielt, alles, was wir tun, bleibt nicht folgenlos. Alles verursacht Schwingungen, mit allem setzen wir Ursachen und erzeugen Reaktionen. Menschen, Tiere, Pflanzen, Steine, Elementarwesen usw., alle nehmen wahr und reagieren. Und für mich sind sie alle Teil der Erde. Harmonisch und heilsam für alle handeln, auch für die Erde, kann ich dann am besten, wenn ich so wach und achtsam wie möglich wahrnehme, was mich umgibt. Das lässt mich das Sein des mich Umgebenden tief durchdringen und bestmöglich erkennen. So findet für mich Begegnung statt, die mich tief im Herzen berührt und von dort ein Band der Liebe zum Wahrgenommen spannen lässt. Strahlende Liebe für ein Wesen zu empfinden, es mit den Augen der Liebe zu betrachten, das ist für mich die schönste Handlung. Eigentlich eher Seinszustand als Handlung. Ich glaube, dass das eigene Aufwachen, die eigene Heimreise zur Urquelle der größte Dienst an der Erde, an allen Wesen uns an uns selbst ist. Ich versuche jeden Tag aufs Neue, mein Bestes dafür zu geben. Entsprechende Handlungen folgen dieser Entwicklung dann automatisch. Handlungen des Dankes, des Segnens, der Wertschätzung oder einfach eine erfüllte, tiefe Einheit empfindende und den heiligen Raum haltende Stille. Beispielsweise bringe ich den Natur- und Elementarwesen kleine Speisen und glitzernde Kristalle, lasse Glöckchen für sie ertönen, singe ihnen Lieder und rede mit ihnen. Ich wecke die Bäume, indem ich die alten, überlieferten Worte der Erweckung spreche, sie dann mit ihren 3 Namen anrufe und bitte, sich an ihr wahres Sein zu erinnern. Sie fühlen sich gesehen und sind so großzügig darin, sich mitzuteilen und erhellende Impulse zu geben. Auch werde ich von bestimmten Plätzen und Orten gerufen und wirke dann entweder direkt vor Ort und aus der Ferne. Ich öffne versiegelte Orte, bringe die Ortskraft wieder ins Fließen, führe Seelen, mache Vergebungsrituale, lausche wertschätzend dem stillen Wissen der Ahnen und Ortsgeister ... und noch so viel mehr. Dienst am Körper Erde und an Gaia ist so unvorstellbar vielfältig und zeigt sich für mich auch im Alltag: in liebe- und respektvollem Umgang mit Mitmenschen, im Hegen der Beziehung zu Mutter und Vater (als kleineres Abbild der großen Mutter und des Himmels-…Vaters), in Güte und vielen anderen Ausdrucksformen der Liebe. Für die Erde, für Gaia handeln, setzt meines Empfindens die Bereitschaft zur eigenen Reifung voraus und findet bis in die kleinste, unspektakulärste Geste ihren Ausdruck.
Wie nimmst Du Gaia wahr? Hast du eine bevorzugte Methodik mit ihr in Kontakt zu treten?
„Erde“ ist für mich der stoffliche Körper Gaias, mit allen auf und in ihr lebenden Körpern und Formen. Das Bewusstsein der Erde ist Gaia, göttlicher Bewusstseinsaspekt, und vergleichbar mit der Seele, die einen menschlichen Körper hat. Gaia und menschliche Seele, in beiden Fällen handelt es sich meines Empfindens um das gleiche, nur auf unterschiedlichen Ebenen. Von der Vorstellung eines Fraktals ausgehend, würde man von der Ansicht der Erde & Gaia beim tieferen Hineinzoomen irgendwann beim Menschen & der menschlichen Seele landen. Gaia und menschliche Seele, beide haben den gleichen Ursprung und das gemeinsame Bestreben, zurück in ihre Urquelle zu fließen. Wie im Großen, so im Kleinen. Und ich gehe davon aus, dass sich die Reise zurück in die Einheit bei beiden gleich gestaltet: durch Erinnern/Erwachen aus dem Schlaf wieder die Splitter zusammenzusammeln, die beim großen Vergessen und dem daraus resultierenden Zerbersten des Hologramms entstanden sind. Warum? Um von der vagen Vermutung, dem verschwommenen Bild davon, dass alles irgendwie zusammenhängt, wieder zum kristallklaren Wissen zu gelangen, dass alles eins ist und eigentlich nichts jemals die Urquelle verlassen hat. Meiner Wahrnehmung nach hat Gaia den weiblichen, mütterlichen, empfangenden und hervorbringenden Aspekt ihrer Selbst tief durchdrungen und für uns fühlbar realisiert. Als Große Mutter versorgt sie uns liebevoll mit allem, was wir benötigen. Aber auf dem Weg ihrer Entwicklung, ihres Erwachens und Realisierens der All-Einheit, benötigt sie bestimmte Erfahrungen und Handlungen, die sie im Rahmen der Polarität auch alle anderen Aspekte ihres Seins erkennen lassen. Auch sie beobachtet, erfährt, probiert sich aus, entdeckt immer wieder neue Aspekte an sich und verändert ihre Selbstwahrnehmung und ihre daraus hervorgehenden Handlungen und Schöpfungen. Wir Menschen helfen Gaia dabei, diese Erfahrungen zu machen.
Ich trete mit Gaia in Kontakt, indem ich mich mit ihr verbinde, also geistig die Grenzen und die Vorstellung aufhebe, von ihr getrennt zu sein. Mit dieser Absicht durchdringen wir uns und können uns gegenseitig intensiver wahrnehmen. Je tiefer ich in der Liebe und im Frieden bin, also in meiner eigenen Einheit, und je ritueller ich die Kontaktaufnahme gestalte (im Heiligen Hain, mit Räucherung, in einer Gruppe wacher Gleichgesinnter, nach ritueller Reinigung etc.), desto intensiver ist unsere Begegnung. Ich nehme Gaia als umwerfend vielfältig wahr. Es berührt mich zutiefst, dabei zu entdecken, dass nichts davon chaotisch oder zufällig ist, sondern ein Ausdruck kosmischer Gesetze und Resonanzen. Und alles wird von einem unvorstellbaren und in Worte nicht zu beschreibenden Mysterium orchestriert.
Was macht das mit Dir?
Den Blickwinkel immer breiter werden zu lassen, vom Mensch-Sein, über das Durchdringen der Erde und Gaia führt mich hin zum Sonnensystem und letztendlich zur Quelle allen Seins. Ich kann das eine nicht getrennt vom anderen wahrnehmen. Es lässt mich dankbar staunen, reifen und ehrfürchtig erkennen, dass mein Verstand nahezu nichts weiß vom großen Mysterium. Er wird vermutlich immer nur einen mikroskopisch kleinen Teil begreifen können. Zum Glück gibt es Bewusstsein. Das hat keine Fragen, weiß einfach und ist überall. „Reifen“ zeigt sich mir als Prozess des immer tiefer in dieses Bewusstsein Hineinwachsens, ins große ICH BIN.
Was geschieht nach Deiner Erfahrung aktuell zwischen Mensch und Erde?
Die Menschheit als Ganzes nimmt wieder mehr Kontakt zur Erde auf. Sei es der Aufenthalt in der Natur, Interesse an Heilpflanzen, Eigenanbau von Kräutern und Gemüse bis hin zur Kontaktaufnahme und zum Wirken mit Gaia und dem Geist der von ihr hervorgebrachten Wesen. Immer abhängig von den eigenen inneren Entwicklungen und den Wahrnehmungsmöglichkeiten. Immer mehr Menschen bemerken, dass für uns die Erde so ist, wie wir sie wahrnehmen und was wir als Schöpfer aus ihr machen. Immer mehr Menschen sind bereit, von Gaia und ihren Ausdrucksformen wie von einer Mutter zu lernen und zu reifen. So wird derzeit das Bewusstsein der Menschen immer wacher und sie sind immer besser in der Lage, heilsamer mit der Erde zu agieren. Das wachere, liebvollere menschliche Bewusstsein ist wiederum in der Lage, immer mehr lichtvolle Aspekte Gaias zu erwecken.
Wie nimmst Du die „Neue Erde“ wahr? Wohin führt der Weg?
Was ist Dein Anteil daran? Wir wirkst Du oder möchtest du wirken?
Zuallererst fange ich bei mir selbst an und versuche, jeden Tag die bestmögliche Version von mir selbst zu sein und entsprechend zu handeln. Dazu gehört, mich intuitiv führen zu lassen. Wenn erwünscht, dann helfe ich anderen Menschen und Wesen, sich an ihr wahres Sein zu erinnern. Dies mache ich im Rahmen von Beratungen, Seminaren, Klangbehandlungen, Reiki etc. und ich möchte diesem Wirken zukünftig noch mehr Platz einräumen. Zusätzlich und vorrangig verstehe ich es jedoch als meine Aufgabe, im Hintergrund, für das „Größere“ und weniger Offensichtliche zu wirken: Tief geistig, lichtvolle Schöpfungen und Qualitäten zu erwecken und dienend den Rufen Gaias zu folgen, egal, ob Ortsheilung, rituelles Begehen der Jahreskreisfeste oder andere der zahlreichen feinstofflichen Aufgaben.
Wie verändert das in Deinen Augen die Menschheit oder Teile von ihr?
Worin siehst du Deine spezielle Aufgabe als Erdenhüterin?
Wie verändert Dich diese Aufgabe?
Sie macht mich glücklich und ermöglicht es mir, durch Resonanz und Spiegelung mehr über mich selbst zu erfahren und heimkehren zu können.
Bild © Anett Freudenberg
Kommentare