Die Erde braucht Hüter. Erdenhüter sind wir alle und jeder, der sich dazu berufen fühlt. Hier sollen jene zu Wort kommen, die für Gaia in ihrem Leben wirken – privat, beruflich, rituell, durch ihr Sein, politisch, körperlich, ätherisch oder geistig….
"Ich bin Michael und gehöre (noch) zu den Menschen, welche ohne digitale Welt, will vor allem heißen, ohne Handy und Internet, aufgewachsen sind. Anstatt zu überlegen, welche App ich nun herunterlade, habe ich mir mit meinen Freunden überlegt, in welchem Wald eine gut versteckte Hütte zu bauen ist. Ob auf einem Baum, an einem Baum oder gar unter der Erde. Die Natur war für mich so etwas Selbstverständliches, das mich "einfach" begleitet hat. Sei es in der selbstgebauten Hütte, welche ohne Nägel und Schrauben gebaut wurde, oder unter freiem Himmel schlafend, die Sterne und Sternschnuppen betrachtend, im Sommer im Wasser der Bäche watend oder einfach an einem Feuer im Wald sitzend... immer wohlbehütet von Mutter Erde (weiß ich nun rückblickend ;) ). Dann kamen Jahre mit etwas mehr Distanz, auch in mein Leben hielt die Technologie Einzug. Ich war und bin fasziniert von der Technologie und deren Möglichkeiten, arbeite seit langem im Bereich der Energieerzeugung. Die Familie wuchs und ich genoss viel Zeit mit den Kindern in der Natur. Bin dankbar, dass ich trotz der mittlerweile vielen Technik meinen Kindern, welche nun erwachsen sind, vieles von der Natur und Mutter Erde mitgeben durfte. Einfache Dinge, wie sich an einer frischen Blume zu erfreuen. Jahre später, innerhalb einer Lebenskrise, wie so schön gesagt wird, habe ich viel Ruhe in der Natur gesucht. Dabei habe ich bemerkt, dass Orte ganz unterschiedlich auf mich wirken. Dass Orte einfach schön sind, mystisch, erholsam, befreiend oder aber auch einengend, schwer, unerklärbar. Es gab (und gibt sie immer noch..) einige "Zufälle", welche mich der Erde, Mutter Natur, Gaia, näher brachten. Einer dieser Zufälle war ein Prospekt einer geomantischen / schamanischen Reise nach Ägypten. Ich sah die Ausschreibung und wusste: da muss ich mitreisen! Das war der Beginn vieler wunderbarer Erlebnisse und Begegnungen mit Gaia und Wesenheiten, seien es Menschen oder Wesen feinstofflicher Art. Es war auch der Grundstein dafür, dass ich im 2020 bei Stefan die Erdenhüterausbildung begonnen habe."
Inwiefern siehst Du in Dir einen Erdenhüter?Erdenhüter kann sicherlich verschieden gedeutet und erklärt werden. Sicherlich haben z.B. die Kogis eine ganz andere Auffassung, was ein Erdenhüter ist, als ich. Für mich bedeutet es in erster Linie, wiederzuerkennen und wahrzunehmen, dass Gaia ein wundervolles Wesen ist und wir ihre Kinder (neben all den anderen Wesen). So war es für mich zuerst ein Herantasten an das, was da ist, ein Umdenken, was mir mal in der Schule und Gesellschaft beigebracht wurde. Es war gar nicht so einfach, aus einem rational logischen Verstand heraus zu ergründen, dass das, was mir als einfaches Stück Materie vermittelt wurde, ein großes Wesen voller bedingungsloser Liebe ist. Ich staune immer wieder, was es noch zu entdecken gibt in all den Sphären und Feinheiten. Wichtig ist mir dabei, möglichst achtsam zu sein, zu werden und all dies in mein und auch das Bewusstsein anderer zu tragen. Das ist für mich ein wichtiger Teil des Erdenhüters.
Wie handelst Du
für die Erde, für Gaia?
In erster Linie
versuche ich gegenüber Gaia einfach dankbar zu sein. Dankbar für
ihre Schönheit, welche (zu) oft für uns einfach selbstverständlich
ist. Dankbar, dass sie mich, uns, ernährt. Früher habe ich mich
immer genervt, vor dem Essen ein Tischgebet als Dank fürs Essen zu
sprechen. Heute ist es mir wichtig, mich bei Gaia und all den Wesen
zu bedanken, dass ich immer wieder zum Essen eingeladen werde. Wir
können keine Lebensmittel produzieren, wir können nur pflegen und
begleiten, dass all dies wächst. Da ist nicht selbstverständlich.
Wie nimmst Du Gaia wahr? Hast Du eine bevorzugte Methodik, mit ihr in Kontakt zu treten?
Meist bin ich sehr
im Kopf, verstandesorientiert, unterwegs. So ist es eher schwierig zu
Gaia oder deren Wesen in Kontakt zu treten. Oft stehen mir auch
eigene Erwartungen, wie sich etwas zu zeigen hat, im Weg. Obwohl ich
ja gar keine Ahnung habe, was und wie sich etwas zeigen kann... Ich versuche dann schon Freiräume zu schaffen, dem Kopf eine Auszeit zu
gönnen, um in die freie Erfahrung eintauchen zu können. Diese
Umstände des Am-Verstand-klebens werden mit zunehmender Zeit zwar
weniger dominant, aber die besten Erfahrungen habe ich im Moment, wenn
ich gedanklich komplett frei bin, einfach in der Natur bin und so
spontan eine unerwartete und tiefe Begegnung möglich ist. Wenn ich
ganz unerwartet die liebevolle Größe dieses Wesens in der
Abendstimmung wahrnehmen darf, oder ich bemerke, wie ich im kühlen
Wasser des Flusses zum einen gereinigt und zum andern genährt werde.
Was macht das mit Dir?
Wenn ich solche
Erlebnisse habe, bin ich zwischen großer Freude und tiefer Demut hin-
und hergerissen. Oft ist es für meinen Verstand so unbegreiflich,
was sich zeigt, aber das Herz hat diese Verstandesbarrieren nicht und
kann mir die Freude des Unbegreiflichen näherbringen. Das sind
Momente tiefer Dankbarkeit.
Was geschieht nach Deiner Erfahrung aktuell zwischen Mensch und Erde?
Ich erlebe das so,
dass wir eingeladen sind, uns zu wandeln, wandeln zu lassen. Dieser
Wandel beinhaltet auch vieles loszulassen, das kann mitunter nicht
angenehm sein, weil oft das, was losgelassen werden soll, jetzt erst
recht ins Bewusstsein kommt und angeschaut werden will. Viele der
alten "Dinge" müssen aber losgelassen werden, weil diese
in der neuen Erde keinen Platz mehr haben. Altes, Schädliches,
Verdrehtes, wird von der neuen Erde nicht in die neuen Sphären
hereingelassen.
Wie nimmst Du die „Neue Erde“ wahr? Wohin führt der Weg?
Ich nehme die neue
Erde oft so wahr, dass ich es nicht genau definieren kann, ich fühle
Neues, welches ich nicht zuordnen kann, weil es noch nie da war, ich
es noch nie so wahrgenommen habe. Vieles fühlt sich aber viel feiner
an, manchmal als läge ein kristallines Glitzern in der Luft. Ich
habe aber auch schon sterbende Drachen gefühlt, einmal war bei einem
Ort ca. ein halbes Jahr später kein Drache mehr wahrnehmbar, nur
eine ausströmende Energie aus der Erde. Das nächste Mal als ich in
dieser Gegend war, ohne die Absicht geomantisch unterwegs zu sein,
werde ich von einem anderen, neuen, Drachen überrascht. Für mich
führt der Weg zum einen ins mir Unbekannte und doch zurück in eine
neue verbundene Erde.
Was ist Dein Anteil daran? Wie wirkst Du oder möchtest Du wirken?
Mein Anteil ist,
achtsamer zu werden und in Dankbarkeit all diese Erfahrungen machen
zu dürfen, sowie an all den Erfahrungen all die Menschen daran
teilhaben zu lassen, welche dies auch möchten.
Wie verändert das in Deinen Augen die Menschheit oder Teile von ihr?
In diesen
turbulenten Zeiten erlebe ich das so, dass es Menschen gibt, welche
gerne sich führen lassen, lieber nicht in sich schauen möchten und
die Verantwortung ihres Lebenswegs nicht selber tragen. Das dürfen
sie tun, es ist ihre Entscheidung. Aber in den letzten drei Jahren,
welche zu sehr viel Verwirrung geführt haben, haben viele Menschen
innegehalten, um und in sich geschaut. Haben bemerkt, dass da etwas
ist, was sie ruft und sie begannen in vielerlei Hinsicht zu suchen,
wo die Reise hingeht, haben den Mut gefasst, selber einen unbekannten
Weg zu gehen.
Worin siehst Du Deine spezielle Aufgabe als Erdenhüter?
In einer gewissen
Einfachheit und Demut gegenüber der Erde. Mich immer wieder daran zu
erinnern, was für ein Geschenk es ist in diesem Moment hier sein zu
dürfen. Achtsam das Neue zu begrüßen und im Bewusstsein der Menschheit zu verankern.
Wie verändert Dich diese Aufgabe?
Dies wirft immer
wieder Fragen auf: Wo und wie geht es weiter? Was ist meine Berufung?
Wo und wie verbringe ich meine Zeit? Wo fließen meine Energien hin?
Oder anders gesagt, dies wandelt mich zu Neuem, fordert mich
heraus....
"Ich danke all den Zufällen und Wesen, die mich da hin geschubst haben, nicht nur eine schöne Natur zu bemerken, mich eingeladen haben, hinter die materiellen Kulissen zu schauen. Es ist immer wieder schön, Menschen zu begegnen, die dies auch erfahren, manche viel länger als ich, manche nach einer Begegnung mit ihnen. Mir ist wichtig, diese Erfahrungen auch in unsere „fiktive“ Welt zu tragen. In Zukunft mehr meiner zur Verfügung stehenden Zeit in das Neue zu investieren, in welcher Ebene auch immer, um so Welten zu verbinden."
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