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Die Ruhe der Toten

31. Jan. 2023 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Ahnen, Jenseits, Seele | 0 Kommentare

Überlagerung Haus und Friedhof

Es wird eng in unseren Städten. Baugrund ist rar und so fällt der Blick auf scheinbar „ungenutzte“ Flächen: Alte Friedhöfe! Nach Berechnungen des Instituts für Kommunale Haushaltswirtschaft (Helsa) aus dem Jahre 2015 sind von 425 Millionen Quadratmetern auf deutschen Friedhöfen 165 Millionen nicht mehr „genutzt“. D.h. hier finden keine Bestattungen mehr statt. Eine Fläche, die 23.000 Fußballfeldern entspricht und deren Unterhalt dennoch 250 Millionen Euro pro Jahr kostet. Der Pragmatiker und Ökonom wittert darin eine Chance, scheinbares „Brachland“ in Bauland zu verwandeln. Aktuellster Fall: Auf dem sogenannten „Russenfriedhof“ an der Reitbrake in Bremen-Oslebshausen wurden seit 1941 750 Kriegstote bestattet. 450 davon wurden nun in ein anonymes Massengrab umgebettet, denn die Deutsche Bahn errichtet auf dem Gelände eine Werkstatt. Über rund 300 Beigesetzte wird nicht mehr geredet. Sie ruhen wohl immer noch auf dem Gelände, auf dem nun gebaut wird.

Reden wir nicht über Gesetzeslagen, auch nicht über die Problematik der Ethik. Doch wie wirkt sich ein ehemaliger Friedhof auf hier Arbeitende oder gar Wohnende aus? „Es ist nicht schön, wenn man einen Keller aushebt und Knochen findet”, sagt der Sprecher der Verbrauchernitiative Aeternitas Helbach. Fälle dazu findet man im Internet leicht: „Wir haben ein Einfamilienhaus mit zugehörigem Grundstück gemietet und zogen noch in der Bauphase der Außenanlagen in das Haus ein. Hier stellte sich (nach Vertragsabschluss) nun heraus, dass das Haus auf einem ehemaligen Friedhof gebaut wurde, da überall im Erdreich Knochen, Schädelteile u.a. offen zu sehen sind und weitere beim bloßen Graben mit dem Spaten zu finden sind. Dieser Umstand war uns aber vor Vertragsabschluss so nicht vom Vermieter bekannt gegeben worden…“ schreibt z.B. ein Betroffener.

Allein ein „ästhetisches“ Problem? Mitnichten! Denn Erfahrungen wie die folgenden sind nicht selten: „Von meinem Opa das Haus wurde vor 35 Jahren auf einem Friedhof gebaut der von 1600-1958 benutzt wurde. Mein Cousin und ich waren dabei als um das Haus herum ausgeschachtet worden war. Das ist jetzt 8 Jahre her. Ich bin jetzt 14 und es wird immer merkwürdiger. Bei der Ausschachtung wurden Skelette ausgegraben und die brachte mein Opa auf den Dachboden. Seit der Ausschachtung höre ich immer Poltern und Schritte auf den Dachboden….Helft mir bitte. Es wird immer gruseliger.“ (Quelle ).

In Newport bei Houston/Texas wurde in den 1980er Jahren eine neue Wohnsiedlung gebaut. Was die damaligen Käufer jedoch nicht wussten: Die Häuser wurden auf dem alten Sklavenfriedhof „Black Hope“ erbaut. Als ein Ehepaar sich einen Pool bauen wollte, fand es zwei Skelette. Die letzte Beerdingung hatte 1937 stattgefunden. Von da an wurde es mysteriös: Die Bewohner hörten nächtliche Stimmen, Türen öffneten sich. Am Geburtstag einer der identifizierten Skellette verschwanden im Haus rote Schuhe, die auf dem neuen Grab der Umgebetteten wiedergefunden wurden.
Auch in einem Nachbarhaus spukte es stark. Doch hier hatte der Umstand, auf Gräbern gebaut zu haben, offenbar auch gesundheitliche Auswirkungen: Sechs Familienmitglieder erkrankten an Krebs, drei starben sofort. (Quelle)

Über dem Grab eines Toten zu wohnen, kann an sich jedoch nicht zwingend die Ursache sein. Wie im Blogbeitrag „Auf den Gräbern unserer Ahnen“ beschrieben, war es bis rund 2000 v. Chr. sogar Brauch, die Ahnen im Hause unter der Herdstätte zu bestatten. Man lebte mit und auf den Ahnen. Sie werden zu Schutzgeistern des Hauses (siehe auch Zusammenleben mit Hausgeistern)

Vielmehr scheint es eher die Achtlosigkeit zu sein, die die Probleme erzeugt. Nichtsdestotrotz ist die Problematik ein zutiefst geomantisches Thema. Wie ist aus Sicht der Geomantie damit umzugehen?


1. Das Wissen um den Friedhof

Im Feng Shui gelten Friedhöfe als extrem Yin, während die Wohnungen der Lebenden als Yang betrachtet werden. In den meisten Fällen wird es in Feng Shui-Kreisen daher negativ bewertet, an einem Friedhof zu leben und um vieles mehr, darauf zu leben. Aus persönlichen Erfahrungen weiß ich, dass ein Gutteil der Wirkung die Assoziation des Bewohners ist. Ich selbst habe eine Zeitlang am Alten Nördlichen Friedhof in München gelebt. Da es die nächstgelegene Grünanlage war, wurde der Friedhof am Wochenende tatsächlich genutzt, um sich dort in die Wiese zu legen und zu sonnen. Tot und Leben liegen nahe beieinander. Ich selbst sah immer vielmehr die wunderbar alten Bäume. Andererseits kenne ich die Negativassoziationen von Klienten, die aus dem Fenster auf die Gräber eines nahen Friedhofs blicken. Ein wesentlicher Aspekt ist also: Was sagt uns der Friedhof? Womit verbinden wir ihn? Mit (unserem) Lebensende? Dann sollte man von einer solchen Wohnlage dringend abraten, denn die Negativassoziation wird sich tief ins Unbewusste eingraben und ihre negativen Spuren hinterlassen. Es ist also nicht die Sichtweise des Beraters entscheidend, sondern die des Klienten. Was empfindet er beim Anblick der Gräber und des Friedhofs (samt Grünanlage) als Ganzes? Hier sollte der geomantische Berater einfühlsam auf den Klienten eingehen. Sichtschutze können eine kleine Abhilfe geben. Wenn das Haus jedoch tatsächlich AUF einem ehemaligen Friedhof erbaut wurde und der Klient davon weiß, wird dies nicht ausreichen.

2. Achtlosigkeit

Wie oben schon angedeutet, ein wesentlicher Aspekt ist die Achtsamkeit oder Achtlosigkeit, mit der der Friedhof umfunktioniert wurde. Eine rein ökonomische Sichtweise auf das Bauerwartungsland ist hier sicherlich nicht hilfreich, sondern geradezu ursächlich für Probleme. Hier kann es für die Seelenaspekte der Verstorbenen, deren Gebeine hier ruhen, tatsächlich zu einer Gefühlsattacke kommen, gegen die sie sich wehren. Das obige Beispiel von Sklavenfriedhof ist so ein Fall, ebenso wie die Lagerung der Skelette auf dem Dachboden (was für eine Vorstellung!). Obgleich die Seelenanteile der Verstorbenen in der Regel eben gerade nicht an den körperlichen Überresten bleiben, kann die Missachtung der Totenruhe diese wieder anziehen. Insbesondere dann, wenn ein wunder Punkt getriggert wird und dies ist bei der Störung der Totenruhe ehemaliger Sklaven sicherlich der Fall, die ihr Leben lang Missachtung und Respektlosigkeit erfahren haben.

Die geomantische Maßnahme muss hier die Seelenbefriedung sein. D.h. der Geomant muss Kontakt zu den Verstorbenen aufnehmen und in Kommunikation treten. Es geht darum, diesen wunden Punkt zu erkennen. Darauf aufbauend können Anerkennungs- und Verzeihungsrituale erfolgen. Der Ritualarbeit ist in einem solchen Falle der höchste Stellenwert in der geomantischen Arbeit zuzuweisen, denn m.E. ist genau dieser Fall die Hauptursache für die Entstehung von Problemen. Wir haben verlernt, respektvoll mit den Ahnen zu leben und diese Respektlosigkeit führt dazu, dass die Ahnen sich wehren. Die Zerstörung der Gräber ist dabei ein systemisches Symbol, ebenso wie der Verkauf des Grundstückes und der achtlose Bau eines Hauses darauf. Reinigungsrituale sollten m.E. erst vollzogen werden, wenn die seelische Situation geklärt ist.

Geister auf einem Weg

3. Die Geomantie alter Friedhöfe

Da alte Friedhöfe, insbesondere vorchristliche und frühmittelalterliche, häufig nach geomantischen Konzepten errichtet wurden, können auch diese zu Problemen bei späteren Bewohnern führen. Zum einen sind dies Phänomene wie Ahnenräume und Seelenwege, die bei der Ortswahl historischer Friedhöfe durchaus noch eine Rolle spielten. Allein die Grundenergie dieser Ortsqualitäten ist tatsächlich der Vitalkraft nicht sehr förderlich. Sind Seelenwege vorhanden und kreuzen nun das Haus, sollten Überbrückungen durch Steinsetzungen und Kosmogramme durchgeführt werden, um den Seelenweg intakt zu halten und den Bewohnern dennoch ein Leben voller Vitalkraft zu ermöglichen. Ggf. ist es auch möglich über verschiedene Maßnahmen einen Ahnenraum geringfügig zu verschieben, insofern er nicht zu groß ist.

Alte Friedhöfe wurden aber auch künstlich zu einem Sanktuar, einem geheiligten Raum, gemacht. Hierzu wurden z.B. polarisierte Steine in der Friedhofsmauer verwendet. Der beste Weg, wäre hierbei tatsächlich, die physischen und energetischen Reste der alten Mauer zu entfernen. Umgekehrt können über Ecksteinsetzungen und andere geomantische Maßnahmen am Haus, Rückzugsräume für die Lebenden kreiert und die Vitalkraft hier deutlich angehoben werden!

So oder so, alte Friedhöfe, die zu Baugebieten erklärt werden, sind nicht unproblematisch. Die Orte bedürfen einer genauen geomantischen Analyse und gezielter Maßnahmen. Pauschallösungen können hier sicherlich nach hinten losgehen und im schlechtesten Fall die Sachlage verschlimmern. Andererseits besitzt die Geomantie genügend Methodiken und Handwerkszeuge, um sich auch diesem Problem erfolgreich widmen zu können.





Bild © Stefan Brönnle (Vorlagen: Haus korisbo/shutterstock Friedhof Terablete/shutterstock)

Bild © Seelenweg Raggedstone/shutterstock



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