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Wandelzeit: Die Neue Weltenachse

07. Okt. 2022 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Symbole, Wahrnehmung, Wandelzeit | 0 Kommentare

Lichtsäule

In der Nacht auf den 7. Oktober 2022 hatte ich wiederum einen sehr intensiven Traum, an dem ich Euch gerne teilhaben lassen möchte. Er schließt unmittelbar an an meinen Traum vom „Abgesägten Weltenbaum“ vom Anfang dieses Jahres. Streng genommen waren es 2 Träume, die aber für mich in einem tiefen Sinnzusammanhang stehen.


1. Der Tod des Meisters

Ich war auf einer Art Gedenkveranstaltung. Unser, ja, „mein“ Meister war verstorben. Das Gefühl war, dass er über viele Jahre hinweg mein Mentor und geistiger Führer gewesen war und ich hatte meinen Weg nach ihm ausgerichtet. Viel hatte ich von ihm gelernt, sowohl innerlich wie äußerlich. Nun war er verstorben. Diese Tatsache erfüllte mich mit abgrundtiefer Trauer (die auch die Grundatmosphäre der folgenden Traumsequenz erfüllte, ja sogar noch nach dem Aufwachen anhielt). Etwas Fundamentales war aus meinem Leben gerissen worden.

Aus Respekt vollzog ich die Taijiquan-Form. Sie wirkte wie ein Tanz, eine Darbietung meiner Dankbarkeit an den Meister. Dieser Taiji-Tanz war wie der Tanz meines Lebens. Ich vollzog ihn für mich, für den Meister, für alle Anwesenden und die Welt.

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2. Die Weltenachse

Firuzabat Gor Rekonstruktion

Um den Sinn des zweiten Traumbildes zu verstehen, muss man einige Dinge wissen: Die Traumsequenz spielte in Persien/Iran. Dort gab es einst eine Stadt Gur/Firuzabat. Sie war die erste Hauptstadt des Sassanidenreiches und wurde Anfang des 3. Jahrhunderts erbaut. Gur war kreisrund mit einem Durchmesser von 2 Km. Sie war durch 20 radiale Mauern und drei konzentrische Kreise in 61 Sektoren unterteilt. In ihrem Zentrum stand ein Turm, „Minar“ genannt, was wörtlich „Säule“ bedeutet (wir denken z.B. auch an das arabische Minarett). Das Minar hatte ca. 30 Meter Höhe und ein spiralförmiges Design.

Angefüllt mit der Trauer in meinem Herzen über den Tod des Meisters befand ich mich im Minar in der Stadt Gur in Persien. Im Traum war der Turm aus Holz und wurde im Traumbild abgerissen. Dieser Abriss ging atmosphärisch natlos in die Verlusttrauer des vorherigen Traumbildes über. Stellenweise war das Holz der Außenseite bereits entfernt und so konnte man in den strahlend blauen Himmel blicken. Ich kann mein Gefühl nur schwer beschreiben. Einerseits war es Unverständnis darüber, dass dieser Turm im Zentrum der Stadt, diese verbindende Achse zwischen Himmel und Erde, einfach abgerissen wurde. Wie der „Verlust des Meisters“ wurde ein essenzieller Bestandteil des Lebens zerstört. Unverständnis, Trauer, aber auch Faszination über diesen Akt erfüllten mich gleichzeitig.

Doch dann teilte jemand mir mit, dass der Turm nur aus einem Grunde abgerissen wurde: Um ihn neu aufzubauen! Kaum hatte ich dies erfahren, konnte ich sehen wie hinter mir das Holz des Turmes bereits erneuert worden war und die Arbeiter eifrig damit beschäftigt waren, das neue Holz in die Höhe zu treiben. Während einerseits der Turm zerfiel, erneuerte er sich andererseits und dies in einem Bauvorgang. Trauer, Hoffnung und Freude brachen zeitgleich über mich herein. Das Alte ist vorbei und existiert nur noch einen Augenblick, das Neue entsteht in eben diesem.


Die Deutung

Beide Traumsequenzen bauen unmittelbar auf einander auf, obgleich das Traumbild ein völlig anderes zu sein scheint: Das, was das Leben getragen hatte, war zerstört – gestorben oder abgerissen. Doch das Neue entsteht im selben Zyklus. Im ersten Traum „tanze“ ich losgelöst von der Führung des alten (Lebens-)Meisters meinen eigenen Lebenstanz. Er bedarf keiner Führung mehr, sie gebiert sich unmittelbar aus mir heraus.

Im zweiten Traum befinden wir uns in einem Turm im Zentrum einer kreisrunden Stadt: Ein bautechnisches Symbol der Weltenachse im Zentrum der Welt. Die Weltenachse verbindet verschiedene Seinsebenen mit einander und diese Verbindung wird nun von Grund auf erneuert. Die Weltenachse ist kein rein persönliches Symbolbild, sondern verweist deutlich über das Symbol der alten persischen Stadt auf ein kollektives Ereignis: Der eine Teil der Menschen reißt den Turm nieder, während der andere Teil einen neuen Turm an gleicher Stelle errichtet. Beides ist notwendig. Ohne den Abbau, könnte der Neubau nicht erfolgen. Es entsteht eine neue Weltenachse, die die Erdenmitte mit der Himmelsmitte verbindet und dadurch zur Mitte einer neuen Zivilisation wird: Die Weltenachse (axis mundi) erneuert sich!

Nun hatte ich im Traum vom Frühjahr 2022 „Der Traum vom abgesägten Weltenbaum“ etwas sehr ähnliches geträumt. Warum wiederholte sich die Botschaft auf eine so eindringliche Weise? Dies kann – nach einigem Nachspüren – nur auf Folgendes hindeuten:

1. Das Ereignis steht nun umittelbar bevor, bzw. wir befinden uns mittendrin.

2. Der Traum stellt eine erneute Aufforderung dar, tätig zu werden.

Dass unser bisheriges Weltbild eingerissen wird, daran besteht kein Zweifel. Dieser Vorgang ist tatsächlich hochaktuell und er reicht viel tiefer als äußerliche politische Ereignisse. Er erfasst unser Menschsein an sich.

Die Aufforderung zur Tätigkeit bringe ich in eine deutliche Beziehung zu den von mir angeleiteten Initiationsprozessen mit den „kosmischen Portalen“ und dem Weltenbaum. Daher möchte ich alle, die hierin initiiert wurden, auffordern, nachzuspüren, ob sie sich ebenfalls davon gerufen fühlen. In diesem Falle bitte ich Euch:

  • Sucht ein Euch bekanntes Landschaftszentrum auf (soweit Euch bekannt und ihr darin unterwiesen seid) und initiiert in der dortigen Weltenachse ein „kosmisches Portal“, also eine Weltensäule oder -achse! Sie trägt dazu bei, bestehende Achsen im Sinne dieser neuen Zeit umzubauen und zu erneuern.
  • Kennt ihr kein Landschaftszentrum mit zentraler Weltenachse, so besucht einen zentralen Ort, der Euch in Eurer Gegend spontan wichtig erscheint – vornehmlich hoch gelegen, also auf einem Högel oder Berg – und initiert dort ein kosmisches Portal/Weltensäule.
  • Allgemein: Bleibt in Eurer Mitte, verbindet Euch mit der Erde und dem Kosmos, bleibt verbunden – egal wie turbulent es „draußen“ ist – und tanzt Euren „Tanz“ des Lebens. Lass (angebunden an Himmel und Erde) die Kraft der Erneuerung durch Dich fließen und gib ihm in Bewegungen und Gesten Ausdruck.



Titelbild © Amanda Carden/shutterstock

Gor/Firuzabatt - Rekonstruktion




P.S.:

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