Beltane wird heute in der Regel in der Nacht vom 30.April auf den 1. Mai gefeiert, obwohl es ursprünglich vermutlich eher ein Mondfest mit flexiblem Datum war und am 5. Vollmond nach der Wintersonnwende gefeiert wurde.
Der Name Beltane findet sich auch im
heutigen irischen Namen des Monats Mai wieder: Bealtaine. Eng
verbunden mit dem Fest und damit sich auch im Namen wiederfindend,
ist das Entzünden großer Feuer: Bel bedeutet soviel wie "helles
Feuer"! Im schottisch-gälischen Brauchtum wurden alle Herdfeuer
gelöscht und neu entzündet. Dies symbolisierte die Neuentfachung
des Feuerelementes im Jahreskreis, denn Beltane galt im keltischen
Kalender als der Beginn des Sommerhalbjahres. So wie die Wärme in
die Natur strömte, durchströmt auch der Feuerimpuls die Körper.
Die Entfachung des Lebensfeuers wurde äußerlich-sinnlich
nachvollzogen. Auch der keltische Gott Belenus (Belinos), den die
Römer mit Apoll gleichsetzten, trägt das Feuer (bhel= hell,
leuchtend) in seinem Namen, ebenso wie die keltische Göttin
Belisama.
Aber auch das halluzinogene Bilsenkraut wurde im
Keltischen Belenuntia genannt. Der durch das Bilsenkraut
hervorgerufene Rausch war wohl ein starker Bestandteil der
Beltanefeste.
Viele Orte tragen heute noch ihren Bezug zum Beltanefest in ihrem Namen, so zum Beispiel der Beltany-Steinkreis in Irland oder die 5 Belchen-Berge (Elsäßer Belchen, Kleiner Belchen, Großer Belchen, Schwarzwälder Belchen, Schweizer Belchen) im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz, die wechselseitig an Sonnenvisurberge zu den Hauptsonnenfesten Anwendung finden können.
Wenn Feuer und Wasser als Sonne und Mond sich am Firmament verbinden, so verbinden sich auch die männlichen und weiblichen Kräfte im Körper und es entsteht das Portal der Lebenskräfte in uns. Daher war Beltane stets auch ein Fruchtbarkeitsfest mit erotischer Konnotation (symbolisch durch die Erdgöttin und den Jahreskönig), ein Umstand der sich wohl auch in den Walpurgisfeiern in christlicher Zeit widerspiegelte und in den Hexenprozessen als "schamlose Exzesse mit dem Teufel" beschrieben wurden. Die Lebenskraft, die in christlicher Zeit allzu oft unterdrückt oder ausgebeutet wurde, bekommt im Beltanefest ihren ersten aufwallenden Jahresimpuls. Es ist die Zeit, sich seiner innewohnenden Lebenskräfte bewusst zu werden. Das Springen über das Feuer, ist dabei nicht nur eine wichtige Schwellenerfahrung, bei der man Altes hinter sich lässt, das Durchqueren des auratischen Feuerfeldes entfacht auch im Körper die Feuerprozesse und "bringt die Lebensgeister in Schwung". Der Ehrung und Anrufung dieses Feuerspirits in uns und in der Natur ist das Beltanefest gewidmet.
Beltane: Entfacht das Lebensfeuer!
Bild © Olya Humeniuk/Shutterstock
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