Der Beltany-Steinkreis (Gälisch: An Bhealtaine) befindet sich im County Donegal in Irland. Mit seinen 44 Meter Durchmesser gehört er mit zu den großen Steinkreisen. 64 Steine mit einer durchschnittlichen Höhe von 1,60 m stehen auf einer etwa einem Meter hohen künstlich geschaffenen Plattform auf einem Hügel. Man vermutet, dass der Kreis ursprünglich aus ca. 80 Steinen bestanden haben könnte.
Steht man im Südwesten des Kreises am größten Stein, einer Doppelsteinsetzung, von der der nördlichere Stein die Form einer Körperwanne (roter Pfeil) besitzt, in die man sich bequem hinein stellen kann, so blickt man auf der gegenüberliegenden Seite des Steinkreises auf einen dreieckigen Stein, der mit Näpfchen (kleinen künstlichen Mulden, Gelb eingekreist) bedeckt ist. Diese Peilrichtung zeigt am Horizont den Sonnenaufgang zu Beltane, dem keltischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsfest an, woher auch der Name des Steinkreises rührt.
Es wird vermutet, dass es sich bei Beltany Stonecircle um einen der ersten Steinkreise handelt, der ca um 3000 v. Chr. entstanden ist. Damit ist er deutlich älter als z.B. Stonehenge in England. Er könnte somit einen architektonischen Übergang (missing link) zwischen den megalithischen Cairns und der Aufstellung der Steinkreise in der Bronzezeit (ca 1400-800 v. Chr.) darstellen. Die Reste eines Cairns im Zentrum der Anlage deuten ebenso darauf hin.
Spannend ist demnach die Frage, ob die "Körperwanne" und der Näpfchenstein erst später entstanden sind, oder ob das Fest Beltane bereits in megalithischer Zeit gefeiert wurde. Die meisten Megalithanlagen richten sich eher auf die astronomischen Hauptfeste (Sommersonnwende, Wintersonnwende und Äquinoktien) aus. Eine so frühe (5000 Jahre alte) Ausrichtung auf Beltane würde beweisen, dass auch die "Zwischenfeste", die bei den Kelten deutlich höher gewichtet waren, in der Frühzeit der Menscheit eine ebenso bedeutsame Rolle spielten.
Geomantisch ist im Zentrum des Kreises (und damit im alten Cairn) ein Einstrahlpunkt auffindbar, der eine engelhaft-lichte Qualität besitzt. Zudem fungiert er offenbar als Landschaftszentrum. Auch die fast schon obligatorische Blind Spring ist vorhanden (wie an anderer Stelle dargelegt, ist es aber durchaus möglich, dass dies eine künstliche Strahlungsstruktur ist). In 5 Wasserresonanzringen (LA 9,2) strahlt diese aus, so dass auf dem letzten Resonanzring die Steine stehen.
Bilder © Stefan Brönnle
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