Wie die Heilige Barbara, so ist auch die Heilige Katharina von Alexandrien eine Seelenführerin, die im Sterbeprozess angerufen wird. Der Heiligenlegende nach wurde sie gerädert, doch ein Engel kam und zertrümmerte das Marterinstrument. Deshalb gehört ein zerbrochenes Rad mit zu ihren Attributen. So wurde sie letztlich enthauptet und trägt auch das Schwert als Attribut.
Das Rad setzt sie in eine symbolische Linie mit der Glücksgöttin Fortuna, aber auch den Nornen als Spinnerinnen, die keltische Göttin Arianrhod, oder die germanische Frigga. Sie wird als eine der Schicksalsspinnerinnen erkennbar, die das Schicksal der Menschen spinnt. Viele Hospitäler wurden so unter den Schutz Katharinas gestellt.
Der Symbolik des Rades entsprechend wird Katharina nicht nur als Seelenführerin in der katholische Litanei der Sterbenden angerufen, sondern gleichzeitig - wie die Heilige Margarethe - als Geburtshelferin. Tod und Leben gehören bei ihr zusammen wie bei allen Schicksalsgöttinnen.
Letztlich weist sie das Wandlungsrad auch als ein Aspekt der Schwarzen Göttin aus, der Göttin des Todes, der Transformation und der Wandlung. Wenn in der Heiligenlegende aus ihren Wunden statt Blut Milch fließt, dann zeigt sie diesen symbolischen Aspekt Tod in nährendes Leben zu verwandeln. Aus ihrem Sarkophag im Katharinenkloster auf dem Berg Sinai soll unaufhörlich ein heilkräftiges Öl fließen. So wandelt sie Tod in die Heilkraft des Lebens.
Das Rad wird oft als halbes Rad dargestellt und ähnelt damit der Mondsichel. Der ewig werdende, ewig sterbende und ewig wiedererstehende Mond wird zu einem Wandlungssymbol, das die Wiederauferstehung verkündet. Die Heilige Katharina als Seelenführerin liegt mit ihrem Patronatstag am 25. November nur wenig außerhalb der zwölftägigen heiligen Nichtzeit der Kelten, die mit Samhain beginnt.
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Bild: Heilige Katharina von Alexandrien (1595–1596), Michelangelo Merisi da Caravaggio, gemeinfrei
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