Der Heiligenlegende nach wurde Barbara von ihrem Vater in einen Turm gesperrt, weil sie sich nicht gegen ihren Willen verheiraten lassen wollte. Die spätere Hinrichtung vollzog der Vater selbst, wofür er von einem Blitz erschlagen wurde. Beide Attribute - Blitz und Turm - sind Symbole der axis mundi, der Weltenachse. Barbara vermittelt also zwischen dem Unten (sie ist auch "Patronin" der Bergleute) und dem Oben. Gemeinsam mit Margarethe und Katharina bildet sie die Trinität der "drei heiligen Madeln", die auf die matrifokale Dreiheit der Großen Göttin verweisen. Damit betritt sozusagen ein Aspekt der Großen Göttin selbst die Bühne der SeelenführerInnen.
Das Bild zeigt eine Radierung von Johann E. Holzer. Dieses zeigt Barbara als Sterbepatronin (ein unsägliches Wort, denn Patron bedeutet Vater, Patronin damit "Vaterin", es müsste Sterbematrone heißen...). Hinter ihr ist der Turm zu sehen, die kosmische Achse, die zum Weg der Sterbenden wird. Sie selbst sendet einen Strahl, der Tod - das Gerippe - wartet bereits.
Barbara hat noch ein weiteres Attribut, den Kelch (oft mit Hostie). Auch dieses ist im Bild zu sehen. Theologisch wird es als ein Symbol der Sterbekommunion ausgedeutet. Barbara soll vor ihrer Enthauptung dafür gebetet haben, Sterbende begleiten zu dürfen. Der Kelch zeigt wie z.B. im Kessel von Gundestrup auch die symbolische Verjüngung, den Heiligen Gral, das Wiedergebursmotiv. Zudem steht der Kelch symbolisch für die Gebärmutter der Großen Göttin. Es ist das Angebot, in den weiblich-göttlichen Mutterleib wieder aufgenommen zu werden.
Damit zeigt sich Barbara als eine Hüterin der kosmischen Achse und eine Begleiterin der Verstorbenen in die Obere und Untere (Schutzpatronin der Bergleute!) Welt. Sie ist die Große Göttin selbst, die als Seelenführerin fungiert und Wege ins Jenseits ausweist.
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Bild: Die Heilige Barbara als Sterbepatronin, Radierung von Johann Evangelist Holzer.
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