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Geomantische Arbeit unter Infektionsschutzmaßnahmen

20. Mai 2020 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Wahrnehmung | 0 Kommentare

Coronavirus als Pendel

Die aktuelle Zeit stellt uns vor immer neue Herausforderungen. Als geomantischer Berater ist es mir - wie jedem Handwerker auch - gestattet, ein Haus zu betreten. Dabei sollen die Maßgaben des Infektionsschutzes eingehalten werden. In Bayern gilt: "Alle Arbeiten, die nicht notwendig sind, sollten auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden." Die Notwendigkeit einzuschätzen, obliegt Kunden und Beratern. Es gibt zwar Vorgaben für den Arbeitsschutz. Dieser wurde aber bislang nur von der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft konkretisiert, der ich als freiberuflich arbeitender Geomant nicht angehöre. Selbst verpflichtende Vorgaben wie der Mund-Nase-Schutz wie er z.B. in Geschäften gilt, gibt es für berufliche Besuche des Hauses nicht.

Dies bedeutet nun aber nicht, dass man von den politischen Maßnahmen unberührt bleibt. Viele Klienten sind verunsichert und laufen quasi im Panikmodus:

  • Man sitzt z.T. dem Klienten in großem Abstand gegenüber, der Klient mit Maske, die eine Deutung seiner das Gesicht betreffenden Körpersprache (Mimik) extrem erschwert. Mehrmals muss man daher manchmal auffordern, dass das Empfinden verbalisiert werden soll.
  • Man sitzt sich im Garten gegenüber, was ja bei schönem Wetter wunderschön sein kann, bei Kälte dann aber doch eine Herausforderung darstellt.
  • Bei meinem Betreten der Wohnung, verlassen manche Klienten die Wohnung und treiben sich nun ihrerseits stundenlang vor dem Haus herum, um nicht gemeinsam mit einem "Infektionsrisiko" den Raum teilen zu müssen. Ein Vertrauensaufbau sieht für mich anders aus.

Das individuelle und das kollektive psychoenergetische Feld

Die geomantische Arbeit setzt eine feine Wahrnehmung des Raumes und der Umgebung voraus. Egal, ob man radiästhetische Techniken einsetzt, oder den Raum intuitiv wahrnimmt, stets befindet man sich in einem intensiven Kontakt mit dem Raum und seinem "Energiefeld". Dies bedeutet in diesen Zeiten schon eine große Herausforderung, denn der energetische Raum ist individuell und kollektiv angstgesättigt. Selbst, wenn die Klientin selbst sich nicht im Panikmodus befindet, so ist - insbesondere in einer Großstadt - das kollektive Feld dennoch spürbar vorbelastet. Es setzt eine große Erfahrung voraus, das aktuelle kollektive psychoenergetische Feld vom wahrgenommenen Feld des Hauses oder der Wohnung in der Wahrnehmung zu trennen. Was ist die aktuelle kollektive Angst? Was ist eine ältere Belastung (etwa früherer Bewohner) des Ortes? Was lässt sich durch Clearingmaßnahmen reinigen, was würde sofort von außen wieder eindringen und bedürfte daher ganz anderer Schutzmaßnahmen?

Zudem braucht eine solche unter den gegenwärtigen Umständen belastete Arbeit immer wieder Pausen und energetische Regeneration und Harmonisierung. Hier ist es unabdingbar, dass die/der BeraterIn, körperenergetische Übungen aus dem Wyda oder Qi Gong oder einer anderen Disziplin beherrscht, um selbst nicht aus dem Gleichgewicht zu fallen, was eine weitere Analyse oft unmöglich machen würde.

Arbeit mit Maske und Handschuhen?

Der Austausch des individuellen Feldes des Beraters mit dem energetischen Raumfeld findet sicherlich je nach ausführendem Geomanten sehr unterschiedlich statt. Dennoch ist der Atem einer der wichtigsten Verbindungsportale zwischen Innen- und Außenwelt, zwischen Seele und Raum. Nicht umsonst bedeutet der im Feng Shui verwendete grundlegende Begriff Qi "Luft" oder "Atem". Wie soll das Qi des Raumes, das ätherische Feld, mit einer Behinderung der Atmung durch eine Atemmaske frei wahrgenommen werden?

Ein anderer Kanal ist der kinästhetische. Vor allem über die Hände können bestimmte Felder der Raumenergie wahrgenommen und klassifiziert werden. Handelt es sich wirklich um einen Atmungspunkt? Oder ist es eine Gitternetzkreuzung mit gleicher Wellenlänge? Egal, ob nun mit Rute/Pendel oder durch die kinästhetische Wahrnehmung unmittelbar über die Hände: Gummihandschuhe fördern vor allem bei längerer Arbeit nicht gerade die Sensibilität.

Ich persönlich lehne daher eine geomantische Arbeit mit Atemmaske und Handschuhen ab. Um panischen Klienten entgegenzukommen, kann ich als Kompromiss ein Schutzvisier und Handdesinfektion anbieten. Mehr ist aber zumindest für mich nicht drin. Wenn dies nicht möglich ist, weil einfach die Angst vor dem Unsichtbar-Kleinen zu groß ist, muss man zum Anfangspunkt zurückkehren: Ist die Beratung aktuell wirklich notwendig, oder sollte der/die KlientIn diese nicht besser noch um einige Wochen verschieben?

Sicherlich, manche Beratungen wie z.B. eine standortastrologische Analyse lassen sich auch mit Geburtsdaten und eingenordetem Grundriss telefonisch durchführen. Im Feng Shui sieht es da bei vielen Methodiken ähnlich aus. Dennoch geht ohne Augenschein und das unmittelbare Wahrnehmen der Ortsqualitäten, sowie auch optischer Eindrücke vieles verloren, das in der geomantischen Beratung, insbesondere für die empfohlenen Maßnahmen essenziell sein kann!

So ist die fundierte geomantische Beratung in diesen Zeiten deutlich erschwert, in manchen Fällen gar unmöglich. Eine schrittweise Arbeit mit dem Klienten kann da hilfreich sein:

  1. Telefonische Analysen aus der Ferne. Senkung der individuellen Ängste durch empfohlene Übungen, aber auch den Einsatz von z.B. Duftölen (z.B. Mustkalellasalbei) und Symbolen.
  2. Schutzmaßnahmen, die genau erklärt oder aus der Ferne durchgeführt werden können (z.B. Kosmogramme, Sigillen u.a.)
  3. Bei langsamer Öffnung des Klienten: Arbeit vor Ort.

Freilich dauert auf diese Art die Beratung deutlich länger und ist aufwändiger, als bei einer einzelnen mehrstündigen Analyse unmittelbar vor Ort, aber es sind Lösungswege in einer Zeit, die die Angst zur Staatsreligion erhebt.

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Bild © Stefan Brönnle (Vorlagen fergreory/istock, andrea crisante/shutterstock)

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