Ein Gebäck mit Namen „Seele" ist ein baguette-artiges Brot, das in der Regel aus Dinkelmehl, Wasser, Hefe und Salz gebacken und mit Kümmel und groben Salz bestreut und in Schwaben verkauft, bzw. verschenkt wird.
Dieses Gebäck wurde traditionell zu Allerseelen (2. November) verkauft. Das christliche Allerseelenfest wurde 998 eingeführt, nimmt aber wie z.B. auch Allerheiligen Bezug auf vorchristliche Ahnenbräuche: Da in dieser Jahreszeit am Ende des wärmenden Sommers in der Vorstellung die Tore zum Jenseits weit offen stehen, wurden die verstorbenen Ahnen mit Speisen geehrt. In christlicher Fassung wurden den „armen Seelen" u.a. Brotopfer dargebracht.
Später wurden die unmittelbaren Ahnenopfer mehr und mehr zu Gunsten der Armen verschoben („Arme Seele" im übertragenen Sinne). Noch im 19.Jahrhundert bettelten sogenannte „Seelengeher" in der Allerseelenwoche bei Bauern um die Seelenbrote.
Ähnliche Bräuche wie die schwäbischen Seelen sind die Hallein gebräuchlichen Seelenbrezen, die auf dem Friedhof an Grabkreuze gehängt wurden. Hierbei taucht die Breze als altes Lebenssymbol mit auf.
Bild © Stefan Brönnle (Grundlage „Seelen" Björn Wylezich/fotolia. com)
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