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Kultbezirk Kleinhelfendorf

28. März 2018 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Schamanismus, Kraftort, Phänomene | 0 Kommentare

Luftbild Kleinhelfendorf mit Ausweisung der Sakralbezirke

2018 fand unser Tag „Erde und Mensch" in Kleinhelfendorf südöstlich von München statt. Die winzige Ortschaft zeichnet sich durch sein sakrales Ensemble ebenso aus, wie durch seine uralte Geschichte:

2 Kirchen, Menschengruppe auf einer Wiese davorDer Beginn der Besiedelung an diesem Ort wird für die Urnenfelder- und Bronzezeit (ab ca 1300 v. Chr.) angenommen. Die Reste eines bronzezeitlichen Kultbezirkes – ein heiliger Bezirk mit Quellheiligtum – werden oberhalb des heutigen Emmeramsbrunnens vermutet. So hat der Ort eine Sakralgeschichte, die weit über das Christentum hinausreicht. Wegen seiner sakralen Wichtigkeit lag der Ort an der Römerstraße und später an der kaiserlichen Reichsstraße von Augsburg nach Salzburg. In karolingischer Zeit schließlich ist sogar ein Königshof (curtile regium) in der heute so winzigen Ortschaft bezeugt.

Schon früh wurde deshalb das Heiligtum auch christianisiert. Der heutige Emmeramsbrunnen wurde bereits 765 erstmals schriftlich erwähnt und die Hauptkirche des Ortes geht auf die frühe Romanik zurück, ist selbst jedoch ein Folgebau einer uralten Taufkapelle.

Bilddarstellung Martyrium des Heiligen EmmeramDie sogenannte „Marterkapelle" beherbergt einen Kultstein in ihrem Zentrum, auf dem in Lebensgröße eine barocke Darstellung des Martyriums des Heiligen Emmerams abgebildet ist. Die brutal anmutende Szene reicht dabei mythologisch zurück bis zum Erlebnis der Schamanischen Zerstückelung und es ist daher kein Zufall, dass der Heilige dazu auf eine Leiter gebunden wurde, symbolisiert sie doch die hier wahrnehmbare Himmelsleiter oder axis mundi.

Die Marterkapelle wurde so auch mit ihrer Kirchenachse exakt auf die heilige Quelle ausgerichtet. Ein sogenannter Seelenweg verbindet Marterkapelle, Emmeramsbrunnen und Hauptkirche.
Die Besonderheit des Kulthügels wird durch starken Mistelbewuchs ebenso visuell offenbar, wie durch zahlreiche Baumwuchsanomalien wie z.B. mächtige sogenannte Engelsaugen.

Baumwuchsform "Engelsauge"

So stellt Kleinhelfendorf in Symbolik, Mythos, Geschichte, Baumwuchsformen, sakraler Bauorientierung und nicht zuletzt durch seine geomantischen Phänomene einen einzigartigen Tempelbezirk da, der der eine über 3000 jährige Geschichte aufzuweisen hat.

Alle Bilder © Stefan Brönnle

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