Das Sternbild Waage ist das einzige Zeichen des Zodiaks, das kein Lebewesen darstellt. In der babylonischen Astronomie wurde das Sternbild Waage „MUL Zibanu" genannt, was bereits Waage bedeutete. Allerdings galt das Sternbild hier bereits auch ambivalent als Teil des Sternbildes Skorpion. Die äußeren Ränder des Symbols in Form von Scheren wurden als heilig erachtet. Sie waren dem Sonnengott Schamasch zugeordnet, der auch der Gott der Wahrheit und Gerechtigkeit war. Da die Sonne vor 4000 Jahren zur Herbst-Tagundnachtgleiche in der Waage stand, und die helle und dunkle Zeit des Jahres somit in Harmonie und Ausgeglichenheit standen, wurde auch das Sternbild mit diesen Qualitäten assoziiert. Es war auch die Zeit der Steuerabgaben, bei denen die Ernte mit der Waage gewogen wurde. Auch die Araber sahen im Sternbild – wie später auch die antiken Griechen („Chelai" = Die Klauen) - „ die Krallen des Skorpions" und nannten es deshalb „zubana". Erst die Römer gaben dem Sternen dieses Zeichens wieder ein eigenständiges Bild. Nach der römischen Mythologie stand zur Gründung Roms durch Romulus und Remus der Mond in der Waage, was der Stadt die Kraft der Gerechtigkeit verlieh. Zu dieser Zeit stellten auch die Griechen oft das Sternbild Waage in den Händen der griechischen Göttin der Gerechtigkeit Astraea (Ἀστραíα – Sternbild Jungfrau) dar. Selbst in China wird das Sternbild „Tien Ching" (Gleichgewicht) genannt.
Die Grundbedeutung des astrologischen Zeichens Waage ist daher der Ausgleich, die Harmonie und Gerechtigkeit. Ihre Kraft bewirkt Frieden und Begegnung. Körperlich werden der Waage deshalb auch der Gleichgewichtssinn, aber auch doppelte Organe wie z.B. die Nieren zugeordnet. Dem Sternzeichen Waage geht es um den Ausgleich von Gegensätzen und die Balance zwischen den Kräften. In die astrologische Waage-Zeit fällt auch der Michaelstag am 29.September. Auch Michael wird mit der Seelenwaage dargestellt und vertritt hier die kosmische Gerechtigkeit.
Nach Kai Helge Wirth ist das Sternbild Waage eine Wiedergabe der Seefahrtsruten östlich Korsikas und zur Westküste Italiens. Im Raumhoroskop findet sich das Prinzip der Waage im West-Nordwesten wieder. Im Westen der Kirchen liegen dager auch u.a. Michaelskapellen, z.B. in Westtürmen. Zeigt z.B. die Eingangstüre des Hauses oder der Wohnung in dieses Segment, so geht es im Lebensabschnitt, der durch diesen Lebensort geprägt ist, darum, Gegenkräfte im Leben in die Balance zu bringen. Die Waage steht dem Widder gegenüber. Während der Widder das „Ich" vertritt, vertritt die Waage das „Du". Das Lebenslernthema in Waage-Häusern ist daher die Begegnung mit dem Gegenüber, die Beziehung und Partnerschaft.
Möchte man die Beziehung stärken oder Harmonie in das eigene Leben bringen, so eignet sich der West-Nordwesten (Waage) für ein Ritual, das in diese Himmelsrichtung hinein ausgeübt wird:
- Gieße Wasser in ein Gefäß und sprich in das eingießende, wirbelnde Wasser Deinen Wunsch nach einer harmonischen Beziehung. Gieße sodann das Wasser in ein zweites identisches Gefäß – solange bis beide Gefäße genau gleich viel Wasser füllt. Stelle beide wassergefüllten Gefäße in den West-Nordwesten, wenn der Mond sich in der Waage befindet.
- Stell Dich mit einer Person, mit der Du Dich rituell aussöhnen möchtest mit Gesicht Richtung West-Nordwesten. Sprecht nacheinander all das aus, was Euch verletzt oder geärgert hat. Wartet einen Moment, dann dreht Euch einander zu und blickt Euch in die Augen. Versucht Euch im Herzen zu begegnen.
Teilt einen Apfel in genau zwei Hälften und reicht Euch gegenseitig eine der Hälften. Esst den Apfel gemeinsam auf.
Die Waage lässt Dich das Gegenüber verstehen und bringt Gegensätzliches in die Balance.
Bild Waage © Leif Brönnle. facebook.com/Leifstyle.Art
Das Bild kann auch als Aufdruck für T-Shirts etc. erworben werden
Raumhoroskop Waage: Neue Erde Verlag
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