Schon die Babylonier (ca. 2000 v.Ch.) kannten die Woche als eine Abfolge von 7 Tagen. Die Zählung der Jahre unterschied sich von Kultur zu Kultur, Kalenderreformen veränderten die Zahl der Tage im Jahr…..doch die Woche blieb. Seit über 4000 Jahren folgt auf den Sonntag der Montag, der Dienstag, der Mittwoch, der Donnerstag, der Freitag und schließlich der Samstag. Die Tage wurden den 5 mit bloßem Auge sichtbaren Planeten zugeordnet, die mit Sonne und Mond als die „klassischen 7 Planeten“ bekannt wurden: Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturn.
Diese Zuordnung ist seit Jahrtausenden ungebrochen und bestimmte nicht zuletzt auch die kultisch-rituelle Nutzung der Tage. Darum schuf Gott die Welt in 7 Tagen (genau genommen in 6 und ruhte am 7. Tag). Die Embryonalentwicklung von Tieren erfolgt größtenteils in Siebener Rhythmen: 14, 21, 28, 35 Tage usw. Auch die Primaten schließen sich da nicht aus:
Schimpanse 36 x 7 Tage = 252 Tage
Orang-Utan 39 x 7 Tage = 273 Tage
Mensch 40 x 7 Tage = 280 Tage
Der Schöpfungsprozess wird durch die 7 Planetensphären mitbestimmt.
Die Einteilung der Wochentage folgt einer inneren Logik. Die 7 Wochentage sind – der chaldäischen Reihe folgend – Ausdruck planetarer Kräfte. Diese Kräfte sind in vielen europäischen Sprachen erhalten geblieben. Manche Kulturen benannten die Tage nach ihren Göttern und sakraler Weltdeutung. So ist der Dienstag im Deutschen z.B. nach dem nordisch-germanischen Gott TYR benannt, der als „Kriegsgott“ von den Römern Mars Thingsus genannt wurde. Der Donnerstag hat seinen Namen vom germanischen Gott Donar, der donnergrollend von den Römern Jupiter gleichgesetzt war. Der Freitag war der germanischen Frigg geweiht, die Römer nannten den Tag dies veneris, den Venus-Tag. Der Samstag schließlich, althochdeutsch sambaztac, ist eine Ableitung aus dem griechischen sabbaton und nimmt Bezug auf den jüdischen Sabbat. Der hebräischen Begriff Šabbatai („Stern des Šabbats“) meint dabei den „Stern“ Saturn. Sonntag und Montag tragen Sonne und Mond bereits deutlich im Namen. Der Mittwoch schließlich wird nur zur Mitte der Woche, wenn der Sonntag der erste und nicht der letzte Wochentag ist. Im Englischen ist es Wednesday, der Wotans-Tag. Wotan wurde von den Römern Merkur gleichgesetzt. Vor allem im Französischen klingt mit lundy, mardi, mercredi, jeudi und vendredi die Kraft der Planeten sehr gut durch und im Englischen schwingt neben Monday und Sunday auch in Saturday die Planetenkraft deutlich vernehmbar mit.
Wie kommt es aber nun zur Reihung wie vorgegeben? Legt man die 7 klassischen Planeten entsprechend ihrer relativen Umlaufgeschwindigkeit auf einen Kreis und legt einen Siebenstern hinein, so erfolgt die Reihe wie wir sie kennen (Siehe Grafik)! Aber auch in anderen wunderbaren Kosmogrammen lässt sich die Planetenabfolge der Wochentage visualisieren.
Die Kraft jedes einzelnen Tages wird durch die Kraft des Schöpfungsimpulses einer der 7 Planeten getragen. Darum ist auch der Wechsel des Feiertages vom Saturntag, dem jüdischen Sabbat, zum Sonntag als christlichen Kirchentag mehr als nur die christliche Phobie mit jüdischen Riten assoziiert zu werden: Saturn ist als der Schwellenhüter, der letzte der 7. Hier ruht Gott von der Schöpfung aus. Der Sonntag nun rückt die Sonne, das Bewusstsein und damit eigentlich den Schöpfungsbeginn (heliozentrisch gesehen) in den Mittelpunkt. Wir „ruhen aus“, wenn eigentlich der neue Impuls erfolgt. Ist dies mit ein Grund, warum unsere Kultur beständig gehetzt erscheint? Im Ritual jedenfalls fand die über die Planeten definierte Kraft der Wochentage beständig Anwendung.
Bilder © Stefan Brönnle
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