Andere Namen: Arme-Sünder-Blume, Blaue Distel, Blattzichorie, Catalogna, Gewöhnliche Wegwarte, Grüne Zichorie, Hansl am Weg, Hartmann, Hasenmilch, Hundsläufte, Irenhart, Kaffeekraut, Katalonien—Blattzichore, Kattenworz, Pinkelblume, Rauher Heinrich, Sonnenbraut, Sonnendraht, Sonnenkraut, Sonnenwendel, Sonnenwendel, Sonnenwirbel, Verfluchte Jungfer, Verwünschte Jungfrau, Wasserwart, Wegleuchte, Wendel, Wilder Endifi, Wildzichorie, Wilde Zichorie, Zichorie, Zigeunerblume, Zigori,
Für die Wegwarte gibt es über 60 verschiedene volkstümliche Namen, die sich auf die unterschiedlichsten Eigenschaften dieser Pflanze beziehen. Die Blütenköpfe sind z.B. sehr lichtempfindlich und drehen sich immer nach der Sonne. Daraus entstanden Namen wie Sonnenkraut, Sonnenbraut, Sonnenwendel oder Sonnenwirbel.
Die Wegwarte ist eine sehr alte Heilpflanze. Ein Papyrustext aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. erwähnt die Wegwarte bereits unter dem Namen Agon und rühmt sie als magenstärkendes Gemüse. Im germanischen Kulturkreis hat die Pflanze ursprünglich wahrscheinlich auch zu Heilzwecken gedient, wurde aber dann zu Zaubereien, besonders zur Herstellung von Zaubertränken, verwendet.
Die Wegwarte wird getragen, um den Träger von allen Hindernissen, die sich ihm in den Weg stellen, zu befreien. Trägt man das Kraut bei sich, überwindet man jedes Hindernis und erlangt das Wohlwollen wichtiger Menschen. Eine am St. Peterstage, um 2 Uhr zur Vesper, mit einem Hirschgeweih ausgegrabene Wegwarte schützt den Besitzer vor jeder Gefahr. Man würde kugelfest, stichfest und könnte ohne weiteres Fesseln sprengen. Schlösser lassen sich mit der Magie der Wegwarte ebenso öffnen. wie man Diebe im Traum erkennen kann. In einer anderen Version ist es die Wurzel einer Wegwarte, die am St. Jakobstag, dem 25. Juli, mit einem Goldstück ausgegraben wird, die den Besitzer unsichtbar und schussfest macht. Vor allem der seltenen, weißen Wegwarte werden Wunderkräfte zugesprochen, sie soll sämtliche Wünsche erfüllen können und im Dunklen leuchten. Die Wegwarte gilt als Verkörperung der Göttin und soll Hellsichtigkeit fördern.
Im Christentum war die Wegwarte dementsprechend Maria geweiht und sollte sie ihre Zauberkräfte entfalten, so musste sie zu Maria Himmelfahrt geweiht werden. Man glaubte, dass alle Wegwarten verwunschene Menschen wären. Die mit den weißen Blüten hielt man für sehr gute Menschen. Wer eine solch weiße Blüte fand, konnte sich glücklich schätzen, denn sie hat laut Sage die Kraft, dem Besitzer Glück zu bringen. In einer Sage ist die weiße Wegwarte eine Prinzessin, die auf ihren Geliebten wartet, der auf Kreuzzug ist, die blauen aber sind ihre Zofen. Sie wurden von Gott in Blumen verwandelt.
lm Liebeszauber pflücken die Frauen die noch geschlossenen Blüten vor dem Sonnenaufgang und sprechen:
„Oh Wegwarte an des Pfades Rand,
es pflückt ums Glück dich meine Hand.
Schenk mir den Liebsten, Wegwart,
auf den du hast umsonst geharrt.“
Unter dem Hemd versteckt, gehen die Blüten durch die Körperwärme auf, was als glückbringendes Zeichen gedeutet wird. Die blaue Wegwarte gehört (wie viele blau blühende Pflanzen) zu den Heilern einer kranken Seele.
Die Blütenessenz der Wegwarte (Bachblüte 8, Chicory) ist „für jene, die verträumt, schläfrig, nicht ganz wach sind und kein großes Interesse am Leben haben. Ruhige Menschen, die nicht ganz zufrieden mit den gegenwärtigen Umständen sind und mehr in der Zukunft als im Jetzt leben; sie leben in ihren Hoffnungen auf glücklichere Zeiten, in denen ihre Ideale wahr werden könnten. Im Krankheitsfalle machen manche von ihnen sich kaum oder gar keine Mühe, wieder gesund zu werden, und einige von ihnen scheinen sich sogar auf den Tod zu freuen, in der Erwartung besserer Zeiten - oder vielleicht in der Hoffnung, jemandem wieder zu begegnen, den sie durch den Tod verloren hatten.“ (Dr. Bach)
Die Wegwarte - Helferin auf dem Lebensweg
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