Andere Namen: Bärenfenchel, Barekümmel, Bärenfenchel, Bärendill, Bärmutterkrut, Bärmutterwurz, Bärwurzel, BenNurtz, Bärnzotten, Dillblattwurz, Herzwurz, Köbbernickel, Hausmark, MuttenNurz, Wilder Dill, Wilder Fenchel
Sowohl der deutsche Namensteil „Bär“, als auch der botanische Name „Meum athamanticum“ sind nicht vollständig erklärt. Da aber hier eine starke Verbindung von „Bär“ und „Mutter“ zu erkennen ist, leiten manche den Namen von der Ge >bär<mutter ab. Dies ist nicht so unsinnig wie es zu nächst scheint, denn auch der botanische Name „Meum“ lässt sich vom griechischen „maia“ ableiten, was „Hebamme“ bedeutet.
Andererseits wird auch eine Verbindung der dicht behaarten Wurzel mit dem Fell eines Bären gesehen, so dass ein Bezug zum alten Bärinnenkult, der Bärin als Ausdruck der Großen Göttin, gesehen wird. Bei allen Pflanzen, die das Wort „Bär“ in sich tragen, handelt es sich um besondere Kräuter, die die Kraft und Stärke der Bärin in sich tragen. So wie die Bärin im Winter in der Höhle verschwindet und schläft, so macht es auch die Kraft der Erde. Und wenn die Bärin im Frühjahr mit aller Kraft wieder erwacht, ist dies ein Symbol des wiederauferstandenen Lebens. Im Volksglauben und der Mythologie gilt die Bärwurz daher als Jungbrunnenelixier. Die Wurzel wurde so auch bei Altersschwäche eingesetzt.
Deutlich ist jedenfalls ein Bezug zu Sexualität, Geburt und Fruchtbarkeit gegeben, denn die Bärwurz gilt einerseits als aphrodisierend, andererseits wurde sie auch bei Menstruationsstörungen und zur Geburtserleichterung eingesetzt. Im christlich gefärbten Volksglauben wächst die Bärwurz dort, wo die Milch der hl. Maria auf die Erde gefallen ist.
Bei den Germanen war die Pflanze dem Lichtgott Baldur geweiht. Hierauf verweist noch ihr englischer Name „Baldmoney“. Angeblich wurde der Bärwurz auch in der Kräuterweissagung, der so genannten Bonomantie verwendet. Dafür musste man unter freiem Himmel auf ein Blatt den Namen der zu befragenden Person schreiben und dazu einen Zauber sprechen. So wurden Diebstähle aufgeklärt.
Die Bärwurz — Die Kraft der Erde
Bild © BS Thurner Hof @ wikipedia
Kommentare