Schon am Taleingang offenbart sich uns ein sehr typisches Bild: Hohenaschau erhebt sich auf einem Hügel. Die Erde wölbt sich der immateriellen Himmelsschale entgegen. Beispiele ähnlicher Situationen finden wir beim Schloss Neuschwanstein oder auch der Eremitage in Arlesheim. In matrifokaler Betrachtung können wir in den Bergen links und rechts des Schlosses die Oberschenkel/Knie und in Hohenschau selbst den „Venushügel“ wiedererkennen. Die Landschaft offenbart sich als der Eintritt in den Geburtskanal der liegenden Landschaftsgöttin.
In einer anderen zeitlich später anzusiedelnden Interpretation können wir auch die immaterielle Himmelsschale, die durch die Berge offenbar wird, als „Heiligen Gral“ sehen, der von der Erde – dem Hügel von Hohenaschau – getragen wird. Der Gral erscheint hier als Symbol der Inkarnation und Durchgeistigung der Materie.
Betreten wir nun durch diesen „Geburtskanal“ das Tal der Prien, so zeigen uns Orts- und Flurnamen, dass wir wahrhaftig ein „Tal der Göttin“ betreten haben: Südlich von „Außerwald“ liegt >Schwarzenstein< und nur etwas weiter südlich der >Weißenberg<. Hier begegnet uns die Göttin in ihren drei Aspekten Weiß, Schwarz und Rot. Rot? In der Tat, denn zwischen Weißenberg und Schwarzenstein offenbart sich der rote Aspekt auf ganz besondere Weise. Hier befindet sich ein Wasserfall, der „Schoßrinn“ genannt wird. Der Schoßbach ergießt sich. Kann es eine offensichtlichere symbolische Namensgebung des roten Aspektes, des Aspektes der Fruchtbarkeit geben – und dies im „Geburtskanal der Landschaftsgöttin“?
Der Landschaftstempel schließlich findet im Süden kurz vor der österreichischen Grenze seinen Höhepunkt: Die Ölbergkapelle von Sachrang stellt einen ganz besonderen Naturort dar, an dem die Kapelle höhlenartig an den Fels gebaut wurde. Hier inkarniert sich das Geistige, um sich vorbei an Weißenberg, Schwarzenstein und der Schoßrinn beim >Aschauer Gral< in den Chiemgau zu gebären.
Tipp: Initiationsschulung "Die Erde heilt"
Bild © Stefan Brönnle
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