Eine wichtige Aufgabe der Schamanen ist die Begleitung von verstorbenen Seelen. Wenn eine Seele sich des eigenen Todes nicht bewusst ist oder sich nicht getraut, die physische Welt hinter sich zu lassen, muss der Schamane diese Seele ausfindig machen und ihr helfen. Der Schamane reist dafür in die NAW der mittleren Welt mit seinen Krafttieren, dann dort sind die Seelen meistens zu finden. Ein Bild oder der Name des Toten ist nützlich für das Auffinden. Der Tote ist häufig verwirrt und es ist wichtig, dass er Vertrauen zum schamanisch Reisenden aufbauen kann. Ihm muss mitgeteilt werden, das er verstorben ist- oft hat er das nicht registriert und bleibt daher an ihm vertrauten Orten.
Die schamanische Reise zur Schwelle des Jenseits
Reise in die NAW (Nicht-alltägliche Wirklichkeit) zu deinem Seelenbegleit-Tier. Bitte es, dich zu den Toren des Jenseits zu bringen. Merke dir den Weg bis zum Tor. Es kann Dir eine Brücke gezeigt werden oder aber der Fluss, der die Seele überqueren muss, um ins Jenseits zu kommen. Vielleicht gibt es einen Fährmann oder einen anderen Hüter, der diese Schwelle bewacht. Du bleibst auf dieser Seite. Lerne die Grenze zum Jenseits kennen und befrage den Hüter, wie Du Seelen an seine Pforte bringen kannst. Dann kehre mit dem Dank um das gesammelte Wissen zurück in die AW (Alltägliche Wirklichkeit).
Für die Erforschung der Unterwelt darf die Grenze überschritten werden. Meist braucht es dazu eine Erlaubnis, damit Du geschützt reisen und aus dem Totenreich zurückkehren kannst, ohne Schaden zu nehmen. So eine Reise sollte bei körperlichen Schwäche und beim Verlust von einer nahestehenden Person vermieden werden, da die Gefahr besteht, nicht ganz aus dem Jenseits zurückzukehren.
Text: Sibylle Krähenbühl
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