Lassen Sie die Augen geöffnet, und lauschen Sie auf die Sie umgebenden Geräusche. Wohin geht Ihre Aufmerksamkeit (nicht Ihr Blick!)? Natürlich zu den Ohren! Nun schließen Sie die Augen, und lauschen Sie einer inneren Melodie.
Wohin geht nun Ihre Aufmerksamkeit? In der Regel bewegt sie sich wiederum leicht nach oben zu einer Zone über den Ohren. Dies sind die Ansprechpunkte der akustischen Wahrnehmung. Physiologisch liegen hier die Schläfenlappen.
Wenn Sie an einem Ort - oder zu einem bestimmten Problem - eine innere akustische Wahrnehmung haben möchten, so konzentrieren Sie sich auf den Ort oder das Problem, schließen Sie die Augen, und lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Bereich über den Ohren. Achten Sie auf verbale oder musikalische Wahrnehmungen. Leider können zu Anfang solcherlei Eindrücke leicht mit aktiven Gedanken verwechselt werden, die sich ja ebenfalls meist verbal äußern.
Neigen sie nicht dazu, innere Botschaften zu empfangen, so muss gesagt werden, dass dies der nach meiner Erfahrung am schwersten zu entwickelnde Sinn ist. Der Vorteil dieser Wahrnehmungsart aber ist, dass er sich sehr für die Analyse eines Ortes eignet, weil sich bestimmte Aspekte (vor allem unsichtbare) oft sprachlich besser ausdrücken lassen als visuell. Auch haben akustische Wahnehmungstypen häufig telepathische Eigenschaften: Sie "hören", was andere denken, oder auch, ob sie lügen.
Übung: Mediales Hören
Nehmen Sie einen Ort oder ein Problem in Ihre Aufmerksamkeit und lenken Sie diese dann auf den Bereich über den Ohren.
Achten Sie auf nun auftauchende Gedanken, aber auch auf akustische Eindrücke wie Geräusche und Töne.
Oder: Stellen Sie sich bewusst eine Frage, die Sie beschäftigt. Aktivieren Sie die akustische Wahrnehmungszone über den Ohren und achten Sie auf die Antwort.
Oder: Gehen sie in Gedanken zu dem naheliegenden Ort. Aktivieren Sie die Zone für das mediale Hören und achten Sie auf Geräusche, Worte, Sätze. Begeben Sie sich danach unmittelbar an diesen Ort. Was ist dort zu hören? Gab es Aussagen, die den Ort beschrieben haben? Stimmen vorherrschende Geräusche überein?
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Bild © Stefan Brönnle (fotolia)
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