Andere Namen: Bâseries, Besenkraut, Binnheidi, Brandheide, Brüsch, Breusch, Bruch, G´heid, G`hoiderer, Gaißbrüsch, Hoaden, Hedorn, Heiderich, Hâdach, Immerschön, Kuhheide, Krause, Krupheide, Prisi, Prig, Riesheide, Rinkheiser, Rindsheide, Seefen, Sendel, Sephi, Stockheide, Seignbaum, Zetten
Der botanische Gattungsname „Calluna“ (vulgaris) ist vermutlich vom griechischen „kalynein“ abgeleitet und kann mit „schönmachen, reinigen“ übersetzt werden. Wahrscheinlich kommt die Bezeichnung daher, dass aus der Pflanze Besen gemacht wurden.
Wolf-Dieter Storl zufolge gab es eine keltische Heidekrautgöttin namens Uroika, die in einer irischen Sage als Riesin beschrieben wird, die in einem von Elchen gezogenen Wagen fährt und von 70 Hunden begleitet wird.
Da Heidekraut oft in der Nähe von Hünengräbern wächst, soll das (rote) Heidekraut aus dem Blut gefallener Krieger hervorgegangen sein. Der keltische Name des Heidekrauts ist „fraoch“ und bedeutet Tapferkeit und Entschlossenheit. Im Volksglauben Süddeutschlands verscheucht ein an der Decke des Hauses aufgehängter Heidekranz böse Hexen. In Braunschweig dagegen wird ein weißblühender Heidekrautzweig unter das Kopfkissen gelegt, damit die Träume wahr werden. Allgemein heißt es, das Träumen im Heidekraut würde Wissen über die Anderswelt vermitteln.
Damit kein Blitz das Haus treffen kann und das Getreide vor Hagel geschützt ist, wird in der Pfalz ein Heidezweig hinter den Spiegel gesteckt. Die Pflanze bewacht sozusagen die Schwelle in die Spiegel- oder Anderswelt und verhindert dadurch das Eindringen böser Geister. In Schottland heiratet noch im gleichen Jahr, wer ein weißblühendes Heidekraut findet. Zudem zieht Heidekraut, wie es heißt, das Eisen aus dem Boden, Sinnbild der Lebenskraft.
So ist das Heidekraut eine typische Schwellenpflanze. Es steht zwischen Tod und Leben, hell und dunkel. Es wurde auch zu Ehren der schwarz-weißen Elstern in die Bäume gehängt. Elstern galten ebenso als Schwellengeister und als Dank für diese Respektsbezeugung warnten die Elstern die Menschen vor herannahenden Wölfen.
Im Ogham steht das Heidekraut (Ur) für das Neue, die Wiedergeburt, jene Kraft, die aus der Zerstörung Neues erwachsen lässt. Als Schwellenpflanze wird das Heidekraut auch im Christentum auf die Gräber gepflanzt. Zudem blüht es spät, sodass in der Schwellenzeit Allerheiligen, Allerseelen, Totensonntag (Halloween)die Pflanze zum blühenden Grabwächter wird.
Das verräucherte Heidekraut hilft sich aus Bindungen zu lösen, Veränderungen zu akzeptieren und fördert die geistige Beweglichkeit.
Die Blütenessenz des Heidekrauts (heather) hilft jenen, die beständig Gesellschaft brauchen. Es verhilft dazu auch alleine für sich klarzukommen.
Das Heidekraut – Hüterin der Schwelle
Bild © Stefan Brönnle
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