Für jede Hausräucherung gibt es verschiedene Gründe, die schließlich den Ausschlag dafür geben, ein bestimmtes Harz, Kraut oder Holz bzw. eine Mischungen zu wählen. Bei einer Erkältungsräucherung werden wahlweise antibakteriell wirkende Zutaten wie Wacholder, Fichtenharz, Tanne und Salbei (medizinisches Räuchern) bevorzugt. Wird die Räucherung vorwiegend zum Reinigen und Erfrischen der ätherischen Strukturen vorgenommen, eignen sich andere Pflanzengaben. Die einmalige Konstellation eines Hauses, seiner Bewohner und ihrer Themen führen dazu, immer wieder andere Räuchersubstanzen zu gebrauchen. Mit der Zeit wird jeder Mensch seine Lieblingsräucherungen finden, denn es bleiben nur die Pflanzen in der Umgebung präsent oder verfügbar, die wahrlich passen.
Anhand von Literatur übers Räuchern können Sie auf das gesammelte Wissen verschiedener Experten zurückgreifen und nach diesen Empfehlungen das geeignete Mittel herausfiltern. Dies verleiht Ihnen zu Beginn Sicherheit und Mut zum Ausprobieren.
Zentrieren Sie sich auf Ihre Absicht: Was möchten Sie mit dieser Räucherung erreichen? Nun stellen Sie sich vor, diese Absicht dehnt sich im Raum aus, sodass Sie alle Pflanzengaben wahrnehmen können. Jene Pflanze/n, die Ihnen dabei behilflich sein kann/können, Ihre Absicht zu verwirklichen, soll/en sich nun bemerkbar machen.
Bleiben Sie möglichst „gedankenlos”, achten Sie mehr auf Ihren Körper und den ihn umgebenden Raum. Vielleicht bemerken Sie ein Ziehen in eine Richtung. Folgen Sie ihm, bis es aufhört. Warten Sie oder schauen Sie hin. Fällt etwas stärker auf als vorher? Führen Sie Ihre Hand in geringem Abstand über die verfügbaren Substanzen. Kommt ein Gefühl auf, das sich als Anziehung beschreiben ließe? Obwohl diese Art des Findens am Anfang eine gedankliche Unsicherheit zurücklässt („Weiß ich denn jetzt, ob ich es, „richtig“ fühle?“), werden Sie bei der Räucherung bemerken, dass dies einen sehr guten Weg zur Auswahl „ihrer” Pflanzen darstellt.
Kinder sind im Erspüren geeigneter Pflanzen sehr geschickt. Meine Tochter schuf für eine körperliche Erkrankung ein Heilbild, das sie unter unserer Anleitung selber fand. Der Platz für dieses Bild war am Kopfende ihres Bettes Da wir kürzlich in der Perchtnacht (Nacht zum Dreikönigstag) das ganze Haus ausgeräuchert hatten, musste dieses Heilbild ebenfalls geräuchert werden, damit es umfassend wirksam wurde. Also breitete ich alle Räuchersubstanzen vor meiner Tochter aus und ließ sie das Passende finden. Die Substanz, die meine Tochter für sich fand, hatte ich neu gekauft; ich hatte also noch keine eigenen Erfahrungen gesammelt. Als ich später in einem Fachbuch nachlas, stand da: „Hilft beim Durchschlafen.“
Meine Tochter holte sich intuitiv, was sie unterstützte, denn Durchschlafen war nie ihre Stärke gewesen. Seit diesem Tag war auch ihre Erkrankung weg.
Text © Sibylle Krähenbühl
Buchtipp: Rituelle Hausreinigung
Bild © fotolia
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