Häuser begleiten die Menschheit von ihrer Geburt an und sie werden erst von dieser Erde verschwinden, wenn auch der letzte Mensch gegangen ist. Häuser sind den Weg der menschlichen Evolution quasi mitgegangen. So ist die erste Raumerfahrung des Menschen die der Gebärmutter. Hier erlebt er keine Trennung zwischen sich und seiner Mutter. Nahrung, Sauerstoff, Gefühle – all dies nimmt der Embryo unmittelbar von und durch die Mutter auf.
Die ersten künstlichen Räume, die sich der Mensch nachweislich erschuf, waren der Großen Göttin, der Urmutter, der Erde nahe Behausungen: Wohnhöhlen im inneren der Hügel und Berge oder Erdlöcher, in denen der Mensch Schutz und Zuflucht vor der Witterung und wilden Tieren suchte. Sein Raumbedürfnis glich seinem spirituellen Bedürfnis nach Nähe zur GROSSEN MUTTER. Auf Malta und Gozo gibt es gar die Grundmauern von “Häusern” (Tempeln) 5500 Jahre alt. Sie gleichen liegenden Frauengestalten. Inneres und äußeres Bedürfnis des Menschen waren gleich.
Und heute? Wir haben uns innerlich von der Erde emanzipiert, der Mutter den Rücken gekehrt. Wir identifizieren uns im Allgemeinen mit dem Organ, das der Erde am weitesten entfernt ist: Dem Gehirn. Das Mentale, der Intellekt erhalten in unserer Gesellschaft die größte Wertigkeit. Wir sind stolz darauf, Pflanzen ganz ohne Kontakt zum Erdboden zum Wachsen zu bringen und wer schon einmal hunderte von Briefen versandt hat, weiß wie viele zurückkommen, weil der Adressat dort nicht mehr ansässig ist. Wir sind ein ruheloses Volk geworden, das SEINE Wurzeln verloren hat.
Analog dazu streben unsere Häuser immer mehr in die Höhe, entfernen sich von der Erde und streben dem luftigen Element zu. Die Chefetagen großer Firmen sind oft viele hundert Meter über dem Erdboden angesiedelt. Wir gewinnen dadurch Weite, Aussicht, Übersicht und verlieren den Boden unter den Füßen.
Unser Wohnraum wird oft – nach der physischen und der textilen Haut – als unsere dritte Haut bezeichnet und wie man bekanntlich weiß, kommt man so leicht nicht aus dieser heraus. Die Wohnung und das Haus sind wie in der Menschheitsgeschichte eng mit unserem innersten Wünschen und Wollen, unseren Bedürfnissen, aber auch unseren Schatten verbunden. Sie sind ein Spiegel unserer Seele.
Geomantische Hausberatungen: Stefan Brönnle
Buchtipp: Haus als Spiegel der Seele
Veranstaltungstipp: Geomantische Hausgestaltung
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