Gehen Sie beim Räuchern von Raum zu Raum. Beginnen Sie im Keller, denn der Rauch steigt nach oben. Räuchern sie alles gründlich ab, gehen Sie im Uhrzeigersinn (wenn sie mit dem Lauf der Sonne arbeiten wollen) durch jedem Raum. Bei Verdichtungen und Stagnationen wird länger geräuchert. Nutzen Sie ihre Bewegung und die Kraft der Absicht. Visualisieren sie, dass mit der Bewegung von Rauch und Feder alles Alte aufgenommen und hinaus transportiert wird, wo es sich zu seinem Wohle in Äther wandelt. Gehen sie in alle Ecken, hier staut sich gerne das Alte auf. Öffnen Sie das Fenster und wedeln sie den Rauch mit kräftigen Bewegungen hinaus. Gehen Sie durch alle Räume. Keller, Erdgeschoss, Obergeschoss, Garage, Abstellkammern, Ställe, und zum Schluss um das Haus. Tragen Sie die Räucherschale rituell nach draußen. Damit setzen sie ein Zeichen, die Arbeit ist beendet. Bei der spezifischen Räucherung reinigen sie nur einen Gegenstand, das Wohnzimmer, die Eingangstüre oder diesen einen Platz, wo die Verdichtung wahrgenommen wird. Zeitgleich wird darauf geachtet, was der Raum braucht. Welche Räucherstoffe „nähren“ den Raum? Wie wird das Gereinigte gesegnet? Wenn die drei heiligen Könige zum 6. Januar in Bayern von Haus zu Haus gehen, wird ein Weihrauchgefäß mitgetragen und nach dem Segenslied wird das Jahr und „CMB“ an die Türe geschrieben, es bedeutet „Christus segne dieses Haus“. Der Segen für das neue Haus ist gerufen.
Es gibt rituelle Orte der Reinigung. So sind die 4 Ecken symbolisch mit den vier Weltgegenden gekoppelt. Sie verkörpern die ganze Welt. Das Ausräuchern der 4 Ecken war stellvertretend für alles im Haus. Alles, was zu lösen war, zeigte sich hier, konnte hier gereinigt werden (Die Absicht formt den Äther, wenn die 4 Ecken für alles im Haus stehen, so findet sich hier auch alles!) Dieses Prinzip wurde gerne genutzt. Das Räuchern und segnen der Haustüre sollte auch auf allen Ebenen wirken, die Türe steht für das ganze Haus. Auch das rituelle Umschreiten eines Feldes mit den Segenssprüchen in die 4 Himmelsrichtungen stammt aus dieser Tradition. Je kraftvoller eine Reinigung sein soll, je komplexer die Umstände, desto stärker sind rituelle Formen, die sich an solche Grundordnungen orientieren. Bei einem mehrstöckigen Großbau, bei sehr alten, geschichtsträchtigen Orten und Häusern wird eine Reinigung durch eine separate Räucherung der Einzelobjekte schnell zur mehrtägigen Arbeit. Hier eignen sich rituelle Formen hervorragend.
Bevor sie das jedoch tun, eignen Sie sich bitte Erfahrung an. Im langsamen Durchschreiten jedes Raumes lernen sie Reaktionen des Äthers kennen, üben Sie ihre Wahrnehmungsfähigkeit und die Kunst zu beobachten. Erkennen Sie die Veränderung durch das Räuchern zuerst in den eigenen Wohnräumen. Erst, wenn Sie grundlegende Erfahrungen gesammelt haben, ist es erlaubt, für andere Menschen und Räume Reinigungen durchzuführen. Dies sind sehr kraftvolle Methoden und sollten nicht leichtfertig und unbedarft angewendet werden. Es steht in Ihrer Verantwortung, angemessen zu handeln.
Buchtipp: Sibylle Krähenbühl: Rituelle Hausreinigung
Clearings und rituelle Hausreinigungen
Text: Sibylle Krähenbühl
Bild © Stefan Brönnle, Vorlage Fotolia
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