Am First finden sich aber auch andere Tierfiguren wie die in sächsischen Gegenden häufigen Pferdeköpfe (ebenfalls ein Sonnentier), Vögel (die für das Geistige allgemein stehen) oder auch stilisierte Lebensbäume als Symbol der Weltenachse “axis mundi”.
Krüge und Flaschen, die beim rituellen Richtfest Verwendung fanden, wurden – wie schon bei der Mauer beschrieben – als Firstfiguren auf das Dach gesetzt, aber auch echte oder getöpferte Hörner oder Geweihe als “geistige Antennen” und Symbol der Anbindung an geistige Reiche findet man hier.
Auf alten reetgedeckten Häusern findet man manchmal die Hauswurz zum Schutz auf das Dach gepflanzt. Auch Wetterfahnen sind mehr als nur funktionale Zeiger der Windrichtung. Neben dem Hahn finden wir hier Drachen-, Engels- und Heiligenfiguren.
Dachreiter wie kleine Glockentürmchen auf Bauernhäusern sind meist durch steil nach oben weisenden Firstschmuck gekrönt. Häufig zeigen sich hier Darstellungen von Sonne, Mond oder einem Stern. Auch die Kugel ist hier als ein solches planetares Symbol zu deuten. Überdies wurden ähnlich wie im Grundstein in diese Firstkugeln oft Gegenstände gelegt, die das Haus energetisch anbinden sollten.
Und heute? Die höchste Stelle des Hauses ist ebenfalls nach wie vor ein Ort für das Symbol der Verbindung und der Kommunikation, auch wenn das, woran wir uns geistig anbinden etwas zweifelhaft ist. Den First überragend findet man Fernsehantennen oder gar Satellitenschüsseln, die wie zu alter Zeit die Verbindung “zu den Sternen” halten. Doch sollte man wie zuvor bei der Türe darauf achten mit was man sich da verbindet. Manche Satellitenschüssel trägt einen wenig erbaulichen Schriftzug: “SatAn”.
Buchtipp: Das Haus als Spiegel der Seele
Vortragstipp 2016: Das Wesen des Hauses
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