Das Jahr 2015 hatte uns ja an astronomischen und astrologischen Ereignissen einiges zu bieten:
- Das letzte von sieben Uranus-Pluto-Quadraten seit 2012
- Zwei Sonnenfinsternisse nahe den Frühjahrs bzw. Herbst-Tagundnachtgleichen, deren Schatten jeweils die Pole überstrich
- Vier sogenannte Blutmonde
- Eine „Supervollmond“-Finsternis am 28.September
Und einige andere „kleinere Ereignisse“. Verglichen damit wird es 2016 um einiges ruhiger zugehen, doch auch hier zeigen sich wesentliche astronomische und astrologische Ereignisse, die auf den Ausklang der Schwellenzeit deuten:
1. Zwei Sonnenfinsternisse
Auch 2016 werden wieder zwei Sonnenfinsternisse Ihre Schatten über die Erde treiben:
- Eine totale Sonnenfinsternis am 9. März 2016 mit Kernschatten über Indonesien
- Eine ringförmige Sonnenfinsternis am 1. September 2016 über Zentralafrika.
Während die Sonnenfinsternisse 2015 mit Ihren Schatten über die Pole strichen – im Frühjahr über den Nordpol und im Herbst über den Südpol – wird 2016 mit beiden Sonnenfinsternis-Ereignissen die Mitte der Erde – der Äquator – berührt werden: Und zwar an der jeweils gegenüberliegenden Seite der Erde. Zusammen mit den Sonnenereignissen 2015 werden/wurden damit die beiden Pole und die Mitte überstrichen, ähnlich als würde der Mensch am Scheitel-, Basis- und nun Herzchakra berührt werden.
2. Zwei Mondfinsternisse
Begleitet werden natürlich die beiden Sonnenfinsternisse wieder durch zwei Mondfinsternisse. So wie 2015 die Sonnenfinsternisse nahe den Äquinoktien stattfanden, werden 2016 die Mondfinsternisse in zeitlicher Nähe zu den Tagundnachtgleichen stattfinden:
- Die partielle Halbschatten-Mondfinsternis am 23. März 2016 sehr nahe am Frühlingsbeginn wird von Europa aus nicht zu sehen sein.
- Die Halbschattenfinsternis am 16. September 2016 nahe am Herbstbeginn dagegen kann von Europa aus beobachtet werden, wenngleich sie auch nicht so spektakulär sein wird wie die Mondfinsternis 2015
Mondfinsternisse galten mythologisch oft als kritische Zeiträume. Die Germanen deuteten eine Mondfinsternis mythologisch als das Verschlingen des Mondwagens durch den Wolf Hati.
3. Das Marsjahr
In der rituellen Betrachtung der sogenannten Planetenjahre ist jedes Jahr (beginnend allerdings mit der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche) einem der sieben klassischen Planeten zugeordnet. Die Reihung folgt dabei der Umlaufzeit der klassischen Planeten:
2014 |
2015 |
2016 |
2017 |
2018 |
2019 |
2020 |
Saturn |
Jupiter |
Mars |
Sonne |
Venus |
Merkur |
Mond |
2016 wird demzufolge unter dem Einfluss des Mars stehen. In der zyklischen Wetterdeutung – wie z.B. durch Abt Knauer (100jähriger Kalender)– kann demzufolge ein heißes und trockenes Jahr erwartet werden. Auf menschlicher Ebene werden dagegen allgemein Marseigenschaften unterstützt: Tatkraft, Kreativität, aber auch Aggression.
Auch astronomisch rückt Mars 2016 ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Am 22.Mai 2016 kommt Mars in Opposition zur Sonne. Dabei wird er aufgrund der Ellipsenform seiner Bahn relativ nahe an die Erde heranrücken (75 Millionen Kilometer) und eine Schleife in der Beobachtungsnähe von Saturn und Antares ziehen. Zwischen Ende März und Ende August 2016 wird so Mars relativ gut zu beobachten sein.
4. Saturn-Neptun-Quadrat (astrologische Betrachtung)
Schließlich wird 2016 von zwei Saturn-Neptun-Quadraten geprägt sein: Am 18. Juni 2016 – vor der Sommersonnwende - und am 10.September und damit exakt zwischen der Sonnen- und der Mondfinsternis im September. Insbesondere der Herbst erhält dadurch wohl eine starke Bedeutung in der Zeitqualität des Jahres.
Saturn und Neptun stellen geradezu Antipoden dar: Saturn steht für Struktur, Materie, Grenzen, Selbstbeschränkung und die Welt der Kausalität. Neptun dagegen steht für die Auflösung von Konkretem, den Verlust von Grenzen, das Loslassen, Gefühle und Ideale, sowie die Welt der Akausalität, Mystik und Magie. Im Quadrat zerren beide Kräfte in verschiedene Richtungen, wodurch es von der Zeitqualität her zu einem starken Ringen dieser beiden Archetypen kommen dürfte. Das wird sich sicher nicht nur in der Thematik um Aufbau und Fall der politischen Grenzen (EU?) widerspiegeln, sondern vor allem auch durch einen inneren Konflikt im Menschen. Was wiegt schwerer? Die Hinwendung zu materiellen Gütern oder zu nichtphysischen Wirklichkeiten? Das Festhaltenwollen oder das Loslassenkönnen? Vernunft oder Gefühl?...
Saturn wird unsere hären Ideale stark prüfen, ob diese auch realitätstauglich sind und Neptun wird unser physisches Leben prüfen, ob dieses unseren inneren Idealen entspricht, die wir so gerne im Munde führen.
Genau genommen ist dies bereits der Ausklang eines 36 Jahre dauernden Saturn-Neptun-Zyklus. Diese Zeit entspricht in etwa dem Zeitraum, den eine Gesellschaft braucht, um entsprechend einer neuen Vision umgebaut zu werden. Bis ins Jahr 2025 hinein wird Neptun durch die Fische wandern, dessen herrschender Planet er auch ist. Das Neptunische (Mystik, Magie, Wirklichkeiten jenseits des Materiellen) wird in dieser Zeit zunehmend stärker werden. Saturn dagegen ist seit dem 18. September 2015 rechtsläufig im Schützen angekommen und verbleibt dort bis Ende 2017. Seine Aufgabe ist es, uns klar zu machen, dass wir selbst die Verantwortung für unsere Entscheidungen tragen und nicht Außerirdische oder Gott (welchen auch immer) dafür verantwortlich machen können. Saturn in Schütze prüft insbesondere unsere Weltbilder und Wertevorstellungen, unsere religiösen und philosophischen Überzeugungen. Quadrataspekte sind wichtige Wendepunkte im Zyklus. Sie werden meist von Krisen begleitet, die überwunden werden müssen, um eine innere Entwicklung möglich zu machen.
Es heißt also auch 2016 kräftig an sich selbst zu arbeiten, die kreative Seite (Mars) in sich zu entdecken und sich nicht von Aggressionen hinreißen zu lassen. Dabei werden unsere philosophischen und religiösen Ideen und Weltbilder stark geprüft. Insbesondere der September kann hier eine Schlüsselzeit darstellen.
Bild © Stefan Brönnle
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