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Alte Götter – Heimdall

10. Nov. 2015 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Mythen, Symbole, Götter | 0 Kommentare

Ein regenbogen, der bis in eine Galaxie reicht. Eine Hand, aus der Licht entspringt

Haimdall (Heimdallr) ist ein germanischer Gott und der Wächter der Regenbogenbrücke Bifröst, die die Götterwelt Asgard mit der Menschenwelt Midgard verbindet. Sein Name leitet sich ab von altnordisch „heimr“ („Welt, Heimat“) und „dallr“. Letzter Wortbestandteil ist nicht eindeutig zu klären. Er könnte sich ebenso von „dalr“ („Bogen“) ableiten und damit auf die Regenbogenbrücke verweisen, als auch von „dala“ („ganz, vollkommen“). Letztere Ableitung ist z.B. auch die etymologische Wurzel des altenglischen „deal“ (strahlend). So wird Heimdall oft als „der die Welt Beleuchtende“ übersetzt, es könnte aber auch „der die Welten Verbindende“ sein.

Heimdall ist ein typischer Schutzgott des germanischen Pantheons. Heimdall ist gutmütig, sanft und weise und somit geradezu der Antipode zum listigen und verschlagenen Loki. So werden dereinst die beiden auch in der Endschlacht von Ragnarök aufeinandertreffen und sich gegenseitig töten.

Heimdalls Wohnsitz Himingbjörg (Himmelbsberg). Er zeigt sich damit als ein Himmelsgott, der zugleich die Verbindung zur Menschenwelt hält. Zugleich ist er Gott des morgendlichen Sonnen- und Tageslichtes. Dreimal stieg er den Mythen nach auch zu Midgard hinab und begründete auf diese Weise die drei stände Sklaven, Bauern und Adel. Hierin wird seine Schöpfer- und Ordnungskraft offenbar.
Heimdall ist der Sohn von Odin und gleich 9 Müttern, den Aegirstöchtern! Die Zahl 9 ist hier ein Symbol der Vollkommenheit 3 auf allen drei Seinsebenen (3 x3).

Heimdall zeigt symbolisch die Verbindung des Menschlichen zum Göttlichen, er ist Schwellenhüter und Erleuchter/Lichtbringer zugleich, ein Ursymbol des Menschen, der aus der „Vollkommenen Mütterlichkeit“ (9 Mütter) abstammt und sich zum Hüter und Wächter der Götter aufschwingt, der Ordnung verleiht und dabei Güte bewahrt.

Sein Horn Gjallarhorn, das ‚schallende Horn‘, ist unter dem Weltenbaum versteckt – auch dies ein Symbol einer alle Seinsebenen verbindenden axis mundi (Weltenachse). Zur Endzeit wird Heimdall mit dem Gjallarhorn zu Ragnarök aufrufen, dem letzten Kampf der Götter. In der „Offenbarung“ der Bibel heißt es sehr ähnlich: „Und die sieben Engel mit den sieben Posaunen hatten sich gerüstet zu posaunen. Und der erste Engel posaunte: und es ward ein Hagel und Feuer, mit Blut gemengt, und fiel auf die Erde; und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte“… Interessanterweise wird auch hier die Endzeit durch einen Horn/Posaunenstoß eingeleitet (Off.8, 6ff).

Ortsnamenbezüge:

Im südgermanischen Raum können keine Ortsnamen mit Beziehung zu Heimdall als gesichert gelten, in Norwegen dagegen gibt es z.B. den Ort Heimdallarvattn, oder den Berg Heimdallshoug.

Bild © rolffimages @ fotolia.com

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