Planeten, jene Sterne des Himmels, die nicht fix am rotierenden Firmament anhingen, sondern frei umherwandeln konnten (vom griechischen „planētēs“ = umherschweifen), galten schon früh als göttliche Kräfte, die nicht den Naturgewalten unterworfen waren, sondern im Gegenteil diese ihrem Willen unterwarfen. Dabei wurde den verschiedenen Planeten jeweils eine bestimmte geistig-seelische Kraft zugesprochen. Diese bezieht sich nicht allein auf den physisch-materiellen Himmelskörper, sondern ist gleichsam Ausdruck einer Seelensphäre. Wir kennen den Ausdruck „Bis in den 7. Himmel“, wobei ein „Himmel“ einer solchen Planetensphäre entsprach. Aus dieser Sphäre heraus senken sich auch in der Geomantie bekannte feinstoffliche Felder, Punkte, Schichtungen u.v.m. Diesen gilt hier unsere Aufmerksamkeit.
Bereits im alten Mesopotamien wurde der sonnennächste Planet Merkur dem Gott Nabu gleichgesetzt, dem mesopotamischen Gott der Schreibkunst und Sohn des obersten Gottes Marduk. Er führte Buch über die Schicksalsentscheidungen der anderen Götter. Die Sumerer flehten Nabu um Regen und gute Ernten an.
Der römische Merkur, von dem der Planet seinen Namen hat steht in enger Beziehung zum griechischen Hermes, ebenfalls Gott der Fruchtbarkeit und der Reisenden. Da es Brauch war, dem Gott im antiken Griechenland einen Stein auf einen Haufen am Wegrand darzubringen (wie dies heute noch in Irland oder bei Bergsteigern geschieht), heißt Hermes „der vom Steinhaufen“. Hermes/Merkur geleitete auch die Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt.
In der Astrologie wird Hermes häufig als Hermaphrodit (Hermes-Aphrodite), als Verkörperung beider Geschlechter gesehen. Die Bezeichnung „Hermes Trismegistos“ setzt Hermes mit dem (ursprünglich als Mondgott verehrten) ägyptischen Götterschreiber Thot gleich. Im griechisch-ägyptischen Kulturaustausch avancierte Hermes zum Gott der Medizin, Magie, Astrologie und Alchemie.
Die dem Merkur zugeordnete Himmelssphäre verleiht der Seele in ihrem Inkarnationsprozess den Verstand.
Weitere Zuordnungen zum Merkur-Prinzip:
Planet |
Freie Künste |
Getreide |
Metalle |
Erzengel |
Wochentag |
Merkur |
Dialektik |
Hirse |
Quecksilber |
Raphael |
Mittwoch |
Formensprache:
In der geomantischen Interpretation der Formensprache werden dem Merkur Bergformen zugeordnet, die sich stark verändern und wenig Kontinuität zeigen. Die Beweglichkeit und Veränderbarkeit (trotzt ihrer physischen Starre) ihrer Formensprache entspricht dem Merkurischen. In der städtischen Geomantie sind Turmformen dem Merkur zugeordnet, die sich ebenfalls durch Formenwandel auszeichnen und häufig Umgänge in Form von Balkonen besitzen.
Planetare Äther
Die planetare Ätherqualität des Merkurischen befindet sich etwa im Bereich der Schultern als Schichtung, wobei diese stark durch Zeitqualitäten (Wochentage, Planetenstunden,…) in ihrer Mächtigkeit schwankt.
In der Nähe von Haselnuss-Sträuchern, Ulmen und vielen Gräsern nimmt die ätherische Dichte des planetaren Äthers Merkur zu. Bekannt sind auch Einstrahlpunkte, Ätherlinien und Ätherische planetare Punkte mit Merkurqualität.
Bilder soweit nicht ander gekennzeichnet © Stefan Brönnle
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