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Unsere Pflanzengeister – Der Salbei

22. Okt. 2015 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Mythen, Symbole, Pflanzengeister | 0 Kommentare

Salbei

Andere Namen: Allerheilkraut, Altweiberschmecken, Fischsalve, Geschmacksblatteln, Griechischer Tee, Mutterkraut, Rauhe Salbe, Sabikraut, Salbenblätter, Salve, Sälvel, Scharlachkraut, Scharleiblätter, Schmale Sophie, Sophieblätter, Tugendsabe, Zahnblätter, Zahnsalbei, Zupfblattel

Schon der Gattungsname dieser Pflanze verweist auf ihre große Heilkraft: „Salvia“ ist abgeleitet aus dem Lateinischen „Salvare“ = heilen, bzw. „salvere“ = gesund sein. Man könnte so den Salbei auch einfach als „die Heilerin“ übersetzen.

Einer christlichen Legende nach bekam die Pflanze ihre große Heilkraft von der Jungfrau Maria verliehen. Als die Heilige Familie auf der Flucht vor Herodes war, bat Maria die Pflanzen, ihr zu helfen, doch nur der Salbei gewährte ihr Obdach und sie konnten sich unter dessen schützenden Blättern verstecken. Nach überstandener Gefahr sprach die Gottesmutter: „Ich gebe Dir die Kraft, die Menschen zu heilen, von jeder Krankheit, errette sie vom Tode, wie Du es auch mir getan hast“.

Die mit dem Salbei verbundenen Brauchtümer sind dementsprechend vielfältig. Sehr häufig steht die Handlung mit der Zahl Drei in Beziehung (Dreifaltigkeit, bzw. vorchristlich dreifache Göttin, 3mal…, drei Löcher usw.), was die Pflanze mit allen drei Seinsebenen (Körper, Seele, Geist) ebenso in Beziehung setzt wie mit der Göttlichkeit an sich:

Zum Schutz vor Hexen und Bösen Geistern wurden getrocknete Salbeibüschel am Türstock aufgehängt. Ein Salbeiblatt im Gebetsbuch sollte das Einschlafen während der Predigt verhindern. Wenn ein Mädchen am Heiligen Abend um Mitternacht (12:00 Uhr) 12 (=3 x4) Salbeiblätter pflückt, ohne die Pflanze als ganzes zu beschädigen („Zupfblattl“) [deutliche symbolische Bezüge zur Ganzheit], so erblickt sie im Mondlicht ihren zukünftigen Mann. Ein Liebeszauber ging folgendermaßen von statten: In ein Salbeiblatt wurden drei Löcher gestochen und ein Haar des Liebsten durchgefädelt. Das Blatt wurde zusammengerollt und Wachs getaucht und an einem Taufstein im Namen der Dreifaltigkeit getauft. Das Blatt unter der Türschwelle des/der angebeteten vergraben führte zu einem starken Liebeszauber. Oder etwas anders: >Um Liebe bei einer Person zu erwecken, nimm drei Salbeiblätter und schreib auf das erste Adam Eva, auf das andere Jesus Maria, auf das dritte deinen und ihren Namen. Brenn diese Blätter zu Pulver und bringe dies der Person beim Essen oder Trinken bei.<
Wenn man einen Wunsch auf ein Salbeiblatt schreibt, darauf drei Nächte lang schläft und das Blatt anschließend vergräbt und damit der Wunsch erdet, so geht er in Erfüllung. Meist träumt man innerhalb von 3 Tagen davon wie sich der Wunsch erfüllen wird.

Insbesondere mit Verwandlungszaubern stand der Salbei in Verbindung: Salbei in den Mist gelegt, ließ einen „Wurm“ entstehen, dessen Asche Blitz und Donner beschwören konnte. Der Wurm pulverisiert konnte in einem Haus Schlangen heraufbeschwören. Wir erkennen darin alte heidnische Praktiken und Glaubensfragmente, bei denen die Schlange (Wurm) durchaus ein heiliges Tier war und die Erdkraft verkörperte. Sie hatte daher auch Macht über das Wetter. Auch mit anderen erdbezogenen Tieren wie z.B. der Kröte stand der Salbei in Verbindung. In Thüringen soll ein Mädchen statt eines Kindes eine Kröte geboren haben, weil es von einer Hexe Salbeisuppe zu essen bekam. Auch galt im Volksmund, dass Kröten gerne Salbei essen würden. Dies mag auf die Signaturlehre zurückzuführen sein, wonach Salbeiblätter wegen ihrer „Runzligkeit“ der Krötenhaut glichen, aber auch die Erdbezogenheit des Salbeis verdeutlichen.

Auch als Lebensrute fand der Salbei Anwendung, dabei wurden Personen mit einem Büschel Salbei „geschlagen“, um dessen Lebenskraft und Heilungskraft zu übertragen. „Fisteln“ wird dieses Brauchtum genannt. Zudem stand der Salbei als Öffner von Schlössern in gutem wie schlechtem Ruf und Diebe sollen sich seiner bedient haben.

Natürlich darf der Salbei als Räucherpflanze nicht unerwähnt bleiben. Für mich sogar DIE Reinigungspflanze beim Räuchern schlechthin. Er reinigt von allen Anhaftungen, beruhigt die Raumenergie und wirkt auch bei Krankheiten antiseptisch. Sowohl vor als auch nach rituellen Maßnahmen fand der Salbei als Räucherpflanze daher vielfältige Anwendung.

Die Blütenessenz des Salbeis eignet sich vor allem für sehr kopflastige Menschen, die allein die verstandesmäßige Erklärung gelten lassen und damit viele Aspekte des Lebens ignorieren. Der Salbei verbindet dabei eben alle drei Seinsebenen, befreit uns von alten Mustern und macht Platz für neue Erkenntnisse. Die Essenz verhilft dabei dazu, sich mit dem ureigensten Wesen zu verbinden.

Der Salbei – Heiler durch die Ganzwerdung



Bild © Stefan Brönnle

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