Räucherungen werden weltweit angewandt. Sie dienen der Reinigung von Mensch, Tier und Hof, dem Schutz, sowie der Entfernung von schädlichen Einflüssen. Mit dem Rauch steigen aber auch der Dank und die Gebete der Menschen ins Himmlische auf. Auch Segnungen, Vorbereitungen auf die rituelle Arbeit und Weihungen werden gerne mit einer Räucherung begleitet. In dieser Reihe stellen wir verschiedene Räucherstoffe und ihren Einsatz in der geomantischen und schamanischen Arbeit vor.
Der Wacholder gilt als einer der ältesten Räucherstoffe, die von Menschen rituell genutzt wurden. Schon früh wurde der Rauch der Wacholderbeere zur Vertreibung negativer Energien und „böser Geister“ eingesetzt. Im Mittelalter galt der Rauch des Wacholders gar als Schutz vor giftigen Schlangen. Bis in die Neuzeit hinein wurden Schulräume und Krankenhäuser mit Wacholder geräuchert, um diese zu desinfizieren.
Gerade in dieser Jahreszeit, in der die Kelten die „Nicht-Zeit“ >zwischen den Jahren< feierten und der Schleier zwischen dem Diesseits und dem Jenseits dünner ist, ist der Wacholder ein wunderbarer Räucherstoff für die Ahnenarbeit: Seelenanteile im Raum und energetische Abdrücke Verstorbener können mit einer Wacholder-Räucherung gut wahrgenommen und positiv beeinflusst werden. Zudem verbindet der Wacholderrauch mit der Erdenseele, um diese als Lehrerin zu rufen. So ist er fester Bestandteil eines Ahnenaltars und seiner Einweihung.
In der schamanischen Ahnenarbeit – ein im schamanischen Weltbild essenzielles Geschehen – dient der Wacholderrauch ebenso dem Rufen der Ahnen, wie ihrer Begleitung in andere Ahnenräume. Zudem bringt der Wacholder Lebensenergie für die Lebenden und ihre Räume. Er bildet Schutz, stärkt den Mut und reinigt die Räume von schädlichen Einflüssen. Dabei klärt und aktiviert der Wacholder die Naturkräfte im Menschen und verbindet sie zurück an das Erdbewusstsein.
Während die Wacholderbeere energetisch weicher ist und die seelische Verbindung stärkt, besitzen die Spitzen des Wacholders mehr Reinigungskraft.
Seminartipp: Das Errichten des Heiligen Raumes
Text: Sibylle Krähenbühl
Bild © behewa @ Fotolia
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