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Warum die Welt untergehen muss

29. Sept. 2015 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Wahrnehmung, Ethik, Zeitqualität | 1 Kommentare

Asteroid zerstört die Erde

"Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen; und auf Erden wird den Leuten bange sein, und sie werden zagen, und das Meer und die Wassermengen werden brausen, und die Menschen werden verschmachten vor Furcht und vor Warten der Dinge, die kommen sollen auf Erden; denn auch der Himmel Kräfte werden sich bewegen. Und alsdann werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in der Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so sehet auf und erhebet eure Häupter, darum daß sich eure Erlösung naht."

(Lukas 21, 25-28)

Im September nun also war es wieder so weit. Am 24. September sollte ein Asteroid die Menschheit vom Antlitz der Erde tilgen (Quelle: Merkur). Kurz darauf dann der Blut-Supermond. Auch dieser am 28.September ein Zeiger des nahen Weltuntergangs.
Es besteht kein Zweifel, dass da „Zeichen am Himmel“ zu sehen sind, die durchaus eine starke Symbolik in sich tragen. Wir selbst haben hier bereits mehrfach darauf hingewiesen:

Astronomisches Zeitportal, Zeitportal schließt sich, Supervollmond-Finsternis

Doch der 24. und auch der 28. September sind vorüber gegangen und die Welt dreht sich immer noch. Seit einigen Jahren überschlagen sich allerdings die Weltuntergangsprophezeiungen:

Nostradamus prophezeite in Vers 10/72: "Jahr Neunzehnhundert Neunundneunzig, im siebten Monat/ wird vom Himmel der große Schreckenskönig kommen." Für das zweite Millennium wagten Jehovas Zeugen ihre (vorerst) letzte Endzeitprognose, begleitet mit den Voraussagen eines weltweiten Computercrashs. Und dann war ja der Hype um 2012, der von Hollywood tatkräftig unterstützt wurde. Als auch hier DER Weltuntergang ausblieb, schob man für den 22. Februar 2014 nach (Quelle WELT)
In recht kurzen Abständen wird der nächste Doomsday verkündet: So stehen Prophezeiungen für den nächsten Asteroiden, der am 5. Februar 2040 mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:625 die Erde besuchen wird, schon in den Startlöchern.

Man kann mit diesen Prognosen unterschiedlich umgehen: Man kann vor Schrecken erstarren und jedesmal wie das Kaninchen vor der Schlange in Endzeituntätigkeit verharren, da ja alles sinnlos ist; man kann sich mit einem Achselzucken darüber lustig machen und jede weitere Prognose allerhöchstens als eine weitere witzige Wahnsinnsphantasie abtun, oder aber man startet einen Neuanfang. …

Weltuntergangsprognosen sind nicht neu. Es gibt sie seit Jahrhunderten in gewissen Abständen immer wieder. Auf keinen Fall sind sie jedoch willkürlich, denn sie bezeichnen durchaus ein feines Sensorium des Menschen, dass sich eine Ära dem Ende neigt. Einige Beispiele:

Als die Welt unterging

Hippolyt von Rom (170-235 n.Chr.), einer der bedeutendsten Kirchenväter, lebte in einer Zeit eines frühen Kirchen-Schismas, einer Spaltung. Er verfasste Kampfschriften, die sich u.a. gegen die Gnostiker richteten. Es mag dies bereits den Geist der zu Ende gehenden Antike widerspiegeln. Jedenfalls errechnete Hippolytus, die Erschaffung der Erde für 5500 v.Chr. und sah ihr Ende nach 6000 Jahren, also im Jahre 500 n.Ch. für gekommen.
Kein Zweifel, die Erde drehte sich auch nach diesem Datum weiter. Doch ist es immerhin erstaunlich, dass das Jahr in mehrfacher Hinsicht einen Wendepunkt markierte. Heute ordnet man den Beginn des Frühmittelalters um 500 n. Chr. ein und im Jahr 570 wurde in Mekka ein neuer Religionsstifter geboren: Mohammed.

Papst Sylvester II. (950 – 1003) sah sich wiederum am Ende einer Zeitära stehend. Das Christentum erwartete die Wiederkunft Christi schon ein Jahrtausend lang als ein unmittelbar bevorstehendes Ereignis. Die christliche Philosophie hatte sich darauf ausgerichtet. Doch 1000 Jahre können eine lange Zeit für kurzfristig denkende Menschen sein. Das Jahr 1000, das Millennium, musste eine Wendezeit darstellen (u.a, spielt in dieser Endzeit Umberto Ecos „Der Name der Rose“). So verkündete Sylvester den Untergang der Welt für den 31.Dezember 999. Eine Massenhysterie brach aus, Plünderungen und Brandschatzungen in Rom und ganz Europa. Ansonsten geschah äußerlich: Nichts.
Doch gerade dieses „Nichts“ brachte ein Gedankengebäude zum Einsturz: Dass das Ende der Welt nahe sei. Sylvester versuchte sich zu retten, indem er verkünden ließ, seine Gebete hätten die Welt errettet, doch in Wirklichkeit war die alte Welt – nicht zuletzt auch durch diese Prognose – erschüttert worden, wenn nicht bereits untergegangen.
So beginnt von 1000 – 1250 das Hochmittelalter. Es entstanden neue Dom- und Klosterschulen. Es kam zur Gründung der ersten Universitäten. Wenn die Welt nicht untergeht, musste man neue Ansätze für die Zukunft finden: Es kam zu dem, was man eine Bildungsrevolution nennen könnte. Antike Schriften, wie die des Aristoteles wurden wiederentdeckt und veränderten das Weltbild komplett. Nun bestimmte die Scholastik das herrschende geistige Paradigma Europas.

Martin Luther (1483 – 1546) kann man mit Recht einen weiteren Veränderer des Denkens und damit der Weltgeschichte nennen. Um die Jahre 1511-13 herum erlebte er in einer Meditation über den Bibelvers Römer 1,17 , der von der Gerechtigkeit Gottes handelt, eine visionäre Erkenntnis: „Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche aus dem Glauben kommt und zum Glauben führt; wie geschrieben steht: Der Gerechte wird aus dem Glauben leben.“ Dies führte u.a. mit zu seinen 95 Thesen und schließlich zum Weltenwandel der Reformation: Die katholische Kirche verlor einen Großteil ihrer Macht.
Martin Luther könnte man getrost als einen Endzeitfanatiker bezeichnen. Er postulierte das Ende der Welt für die Jahre 1532, dann 1538 und als es dort auch nicht eintrat noch einmal für 1541. Weitere Prognosen wagte er bis zu seinem Lebensende nicht mehr.
Doch die Welt hatte sich gewandelt. Die „Neuzeit“ war angebrochen. Die frühe Neuzeit wird bis ca. 1800 eingeordnet.

Um 1874 verkündete Charles Taze Russell den errechneten Weltuntergang. Er war Begründer einer Bewegung, die wir heute als „Jehowas Zeugen“ kennen. Es ist ein signifikanter Bestandteil Ihrer Philosophie, das Ende der Welt zu errechnen und vorauszusagen. Erneut erkennen wir darin erste „Endzeitwehen“ einer Epoche. Als die Welt weiter bestand, verlegte C.T. Russel den Weltuntergang auf den 1. Oktober 1914.
Wer die Geschichte kennt, wird hier eine weitere weltweite Zäsur erkennen: Das Attentat von Sarajevo 1914 führte in der Folge zu den wirklich apokalyptischen Ereignissen des ersten Weltkriegs. In der Folge kam es 1917 mit der Oktoberrevolution zur Geburt des Kommunismus und zur Spaltung der Welt in zwei Lager: Kapitalismus – Kommunismus.
Russel war dies offenbar nicht Weltuntergang genug und so verkündeten Jehovas Zeugen den Weltuntergang für das Jahr 1925. Am 18. Juli dieses Jahres veröffentlichte Adolf Hitler sein Buch „Mein Kampf“.

Für das Jahr 2000 verkündeten die Zeugen Jehovas ein letztes Mal den Weltuntergang. Wie oben erwähnt begleitet von den Vorhersagen Nostradamus für 1999 und den erwarteten Computercrash für den Millenniumswechsel.

Wenn eine Welt untergeht.

Auch die einleitend beschriebenen Weltuntergangsprognosen sollten in diesem Kontext gesehen werden. Weltuntergangsprognosen überschlagen sich, wenn das Menschheitskollektiv spürt, dass es so nicht weitergehen kann, dass das Ende einer Denkweise erreicht ist und dass ein Umdenken erforderlich wird. Bedauerlicherweise ist der Mensch extrem phlegmatisch. Erst das Weltenende veranlasst ihn zum Innehalten. Darum noch einmal: Man kann mit diesen Prognosen unterschiedlich umgehen: Man kann vor Schrecken erstarren und jedesmal wie das Kaninchen vor der Schlange in Endzeituntätigkeit verharren, da ja alles sinnlos ist; man kann sich mit einem Achselzucken darüber lustig machen und jede weitere Prognose allerhöchstens als eine weitere witzige Wahnsinnsphantasie abtun, man kann auch darauf warten, dass kosmische Energien einen automatischen Erweckungsmechanismus in Gang setzen, oder aber man startet einen Neuanfang: Erst das NICHTEINTREFFEN des prognostizierten Weltuntergangs führte durch die ausgelöste geistige Zäsur zur Fähigkeit, neues Denken, neue Weltvisionen überhaupt zuzulassen. Und darum brauchen wir einen Weltuntergang, wir brauchen das Nichteintreffen von Meteoriten, das Ausbleiben Christi, das Fernbleiben Außerirdischer und das Versagen von „X-Wellen aus dem Zentrum unserer Galaxie“. Denn erst dann wird die Menschheit wieder einmal kollektiv begreifen, dass kein Erlöser, kein kosmisches Ereignis, die Verantwortung zum eigenen Handeln übernimmt, sondern dass wir selbst berufen sind, hier und heute altes Denken abzulegen und uns neuen geistigen Impulsen zu öffnen.

Die sich häufenden astronomischen Ereignisse – u.a. dieses Jahres – können unser Denken darauf hinführen, übernehmen werden sie es für uns nicht: DIE Welt wird nicht untergehen, aber EINE Welt muss und wird es in naher Zukunft ganz sicher.

Bild © sdecoret @ Fotolia

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Kommentare

Günther LassiGünther Lassi

Für jeden Menschen ist ja schon mehrmals die Welt "untergangen" und kein "Stein" auf dem Anderen geblieben. Sei es durch persönliche Verluste, Krankheit, Paradigmenwechsel etc. Bereits unsere Ahnen fürchteten "das ihnen der Himmel auf den Kopf fällt" ;-) Aber damit nicht genug: http://www.unmoralische.de/weltuntergang.htm

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