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Alte Götter: Lugh

05. Aug. 2015 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Mythen, Götter | 0 Kommentare

Ein Speer in Lichtschwaden

Der keltische Gott Lugh („Der Leuchtende“, altirisch: Lug mac Ethnenn) ist einer der höchsten keltischen Götter, Sohn der Dana und des Cian. Lugh stammt von den mythischen Urvölkern - den Fomorern und den Tuatha de Danaan – ab. Er trägt viele Ehrentitel wie Samildánach ("Meister aller Künste"), oder Lamhfhada („mit dem langen Arm“, weil er vorzüglich mit dem Speer umzugehen wusste).

Vermutlich geht die mythologische Gestalt auf den altkeltischen Lugus / Lugoves zurück, einen Gott der Handwerker, insbesondere der Schuster.

Lugh, der „Meister aller Künste“, ist Gott des Handwerks, der Kriegs- wie auch der Dichtkunst, Spender des Heils und Magier. Daher ist es schwierig, exakte Parallelen zuzuordnen: Der Aspekt der Dichtkunst wird z.B. im Germanischen durch Odin vertreten, sein kriegerischer Aspekt dagegen wird im germanischen am ehesten durch Tyr vertreten. Am stärksten ist wohl sein Lichtaspekt: In Andenken an seine Amme Tailtiu soll er das Erntefest Lughnasadh (1. August) ins Leben gerufen haben. Im Christlichen ist es vermutlich am ehesten der Erzengel Michael, der seine Rolle als kriegerische Lichtgestalt einnimmt.

Als eines seiner mythischen Artefakte gilt sein Lichtspeer, den wir unschwer – neben zum Beispiel dem Kessel des Dagda und dem Schwert von Nuada - als eines der drei späteren Gralsartefakte der Parzivallegende - „Die heilige Lanze“ – wiedererkennen können. Es heißt, dass der Speer in der Schlacht laut brüllte und so die Feinde in Angst und Schrecken versetzte. In diesem Lichtspeer zeigt sich zum einen symbolisch der Lichtstrahl und damit die Weltenachse (axis mundi), die das Bewusstsein mit der Materie verbindet (darum auch Gott der Dichtkunst), zum anderen schimmert im Brüllen des leuchtenden Speeres auch die Gewalt des Blitzes als Naturereignis durch, der natürlich ebenfalls eine Himmel und Erde verbindende axis mundi darstellt.

Damit repräsentiert Lugh eine Art Bewusstseinsbringer wie im Griechischen Prometheus.

Ortsnamenbezüge:

Indirekt mit Lugh verbunden sind wohl Ortsnamen, die auf das lateinische lux/ keltische loucos zurückgehen wie Luzen-, Lucen-, Luzern, Litzen. Unmittelbaren Bezug auf Lugh nehmen Lyon, Laon-, Leon-, Leiden, Lüg-, insbesondere wenn diese in Zusammenhang mit der Endung „dun“ für „Festung“ stehen: Lug(u)dunum (lugdunum war der alte Name der Stadt Lyon; Lugdunum Batavorum der Name der niederländischen Stadt Leiden)

Bild © Stefan Brönnle

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