Erste wichtige Interpretationsfaktoren einer Landschaft waren im Feng Shui die Flüsse. Je nach Form des Flusses und seiner Fließgeschwindigkeit wurden positive und negative Lokalitäten unterschieden. Dies ist verständlich, wenn man sich die wechselseitige Anziehung von Qi und Wasser vergegenwärtigt. Im Laufe der kulturellen Entwicklung aber sahen sich die Feng Shui-Experten mehr und mehr dazu genötigt, auch die anthropogene „smile“-Emoticon vom Menschen gestaltete) Landschaft zu interpretieren. In der Folge wurden Straßen wie Flüsse behandelt. Dies wiederum wird nur verständlich, wenn neben Eigenschaft des Äthers sich an Wasser zu binden eine weitere hier ihre Anwendung findet, da ja Straßen keine besonders hohe Wasserdichte besitzen: Diese Eigenschaft ist die wechselseitige Bedingtheit von Äther und Bewegung.
Auf der anderen Seite aber reagieren lebende Wesen selbst sehr stark auf ätherische Ballungen und folgen ihnen in der Regel. Dies machten sich die Feng Shui-Kundigen zunutze und entwickelten eine weitere Methode der Qi-Erkundung: Sie stellten sich auf einen Hügel und liefen, ohne ihre Bahn willkürlich zu beeinflussen, den Hang hinunter (oft auch mit geschlossenen Augen). In der Senke angekommen, markierten sie ihren Standort, liefen erneut auf den Hügel und rannten hinunter. Auf diese Weise entstand ein sichtbares Abbild der Kräfteverläufe. Achten Sie doch einmal in einer Einkaufszone darauf, wo sich Menschen bewegen und wo nicht!
In Europa waren es vor allem englische Rutengänger, die solche Kräfteverläufe radiästhetisch aufspürten, die Menschen hinterlassen hatten. Sie nannten sie „tracklines" (etwa: Pfadlinien). Auch die Mythen der Aborigines beschreiben, dass vor Urzeiten - in der so genannten „Traumzeit" - die Totemtiere das Land durchstreiften und Guruwari (Geistsubstanz) wie eine immaterielle Schleimspur hinterließen.
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