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Unsere Pflanzengeister - Der Ehrenpreis

29. Apr. 2015 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Mythen, Symbole, Pflanzengeister | 0 Kommentare

Ehrenpreis

Andere Namen: Allerweltsheil, Arznei-Ehrenpreis, Bunger‚ GrindheiI, Grindkräutl, Grundheil(kraut)‚ Frauenlist, Heil aller Schäden, Heil aller Welt, Hühnerraute, Köhlerkraut, Kommwiederkraut, Männertreu, Schlangenkraut, Steh auf und geh weg, Sta-up un ga davon, Veronika, Viehkraut, Wald-Ehrenpreis, Wasserehrenpreis, Wundheil, Wundkraut, Zittli

Der botanische Gattungsname „Veronica” wird in der Regel auf die lateinische Bezeichnung vera unica = "das einzig wahre Heilmittel" zurückgeführt. Darauf bezieht sich auch der deutsche Name „Ehrenpreis”: „Ihm sei Ehr und Preis als vera unica medicina, das einzig wahre Heilmittel".

Schon früh wurde die kleine Pflanze der Heiligen Veronika geweiht. Da sie der Legende nach Jesus bei seinem Gang nach Golgatha ein Schweißtuch reichte und der Abdruck seines Gesichts auf dem Tuch überdauerte, ist die heilige Veronika Patronin der Wäscherinnen, Leinenweber und Leinenhändler. Doch wird sie auch angerufen für einen guten Tod, bei schweren Verletzungen und Blutungen - und hier wird der Bezug zur Heilpflanze wieder offensichtlich. So wird die Heilige Veronika auch oft identifiziert mit der blutflüssigen Frau aus der Heilungsgeschichte im Matthäusevangelium 9, 20.

Ehrenpreis galt einst als das Universalheilmittel schlechthin. Insbesondere eben die Blutreinigung (siehe heilige Veronika), aber auch die Reinigung von Gedanken, der Atemwege u.v.m. wird der Pflanze nachgesagt. So wurde sie (wie das Schweißtuch) auch zu einer die Pest heilenden Pflanze: „Trink Ehrenpreis und Bibernell - dann stirbst du net so schnell."

Einer Sage nach >sah einst in Frankenreich ein Jäger einen Hirsch, der die von einem Wolf gerissene Wunde an einem Eichenbaum rieb. Sich alsdann auf einer dicht mit Ehrenpreis bewachsenen Stelle niederlegte, von dem Kraut eifrig fraß und dadurch in wenigen Tagen geheilt war. Darüber sehr erstaunt, nahm der Jäger den Saft der Pflanze und ging zu dem fränkischen König, den er seit Jahren an Aussatz erkrankt wusste und wusch ihm mit dem Saft zunächst ein Bein. Da der König schon nach Stunden gewährte, dass der Aussatz an dem Bein abtrocknete, ließ er, trotz der großen Schmerzen, die Kur am ganzen Körper vornehmen. Der König genas nun vollkommen und, um die heilsame Pflanze für alle Zeiten zu ehren und zu preisen, nannte er sie Ehrenpreis<.

Wie bei vielen blau blühenden Pflanzen wird auch dem Ehrenpreis nachgesagt, er würde Gewitter anziehen, wenn man ihn pflückt. Wundert da seine Verbindung mit dem mächtigen Thor? In gewitterreichen Jahren soll dagegen die Pflanze verstärkt blühen. Allerdings gibt es hier einige mythologische Vermischungen mit dem „Gamander-Ehrenpreis”. Beide Pflanzen wurden ins Feuer geworfen, um zu verhindern, dass der Blitz in ein Haus einschlägt. Eine andere Volksweisheit ist, dass man bei einem Haus keinen Ehrenpreis pflücken soll, da dort sonst der Blitz leichter einschlägt.

Der Ehrenpreis vertreibt auch böse Geister und Hexen: In einer oberösterreichischen Sage, vertreibt ein Mädchen den Teufel mit der Pflanze. So erklärt sich auch der Spruch: „Ehrepreis micht (macht) dem Deiwel de Ohre heiß".
Auch als Liebesorakel ist der Ehrenpreis bekannt. Ein Mädchen konnte mit Hilfe der Pflanze vorhersagen, ob sie es mit dem zukünftigen Ehemann oder einem falschen Liebhaber zu tun hat. Der Volksname „Männertreu” steht damit in Beziehung, weil die Pflanze nach dem Pflücken ihre Blüten fallen lässt „wie Männer ihre Treue". Namen wie „Kommwiederkraut” weisen daraufhin, dass die Pflanze auch bei Liebeszaubern Anwendung fand.

Die die Gedanken reinigende Kraft der Pflanze wird in diesem Brauch offenbar: Bei bösen Vorahnungen, die einen nicht mehr loslassen und an nichts anderes mehr denken lassen, trinke man einen Tee aus Ehrenpreis. Die frischen Blüten haben jedoch beim Verzehr eine leicht halluzinatorische Wirkung.

Die Blütenessenz des Ehrenpreis verhilft zu einer klaren emotionalen Haltung. Sie unterstützt, sich selbst zu spüren und frei von Urteilen anderer zu werden. Sie fördert Selbstbewusstsein, Selbstwert und Engagement. Ehrenpreis ermutigt uns unseren eigenen Weg zu gehen.

Der Ehrenpreis - Geist der Reinheit der Gedanken und des Blutes



Bild © Fotolia (verändert)

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