Wenn ein Pflanzengeist mit einem Menschen in Kontakt tritt, ist dies eine sehr persönliche Erfahrung. Dies kann ganz spontan passieren, durch eine Pflanzendeva, die sich selbst offenbart. Gerne sind es gar unbekannte Pflanzen, also Wesen, von denen man so gut wie kein Vorwissen besitzt und selten mythologisches, heilkundiges oder pharmazeutisches Hintergrundwissen vorzuweisen hat.
Die Pflanzendeva einer Pflanzengattung oder gar eine individuelle Pflanze erscheint hier dem Menschen als Lehrer in Gestalt einer Fee, eines Erdmännchens, als Farbgebilde, als Bewusstseinsraum, Kraftströmung und vielem anderem. Ich empfinde es jedes Mal als Geschenk, wenn eine Pflanze plötzlich Teil an meinem Leben nimmt. Dankbarkeit und ein offenes Herz sind sicher hilfreiche Begleiter, eine solche Erfahrung machen zu können.
In dieser Art kam vor etlichen Jahren der Wacholder in meinem Leben. Als Räucherstoff „sprang” er mich förmlich an und auch zuhause fühlte er sich sehr präsent an: Er „dehnte” sich räumlich aus und wies mich an, mit ihm zu arbeiten. Zu dieser Zeit arbeitete ich sehr intensiv auf den Ebenen der Ahnen der Landes und der Ahnen der Familien. Ich empfand den Wacholder als feine und trotzdem sehr starke, erdend-durchseelende Pflanze, die auch in Ritualarbeit mit Gruppen ein wunderbares Geleit in die Ahnenarbeit schenkte. Der Wacholder wurde meine Räucherpflanze. Erst ein paar Jahre später erkannte ich, dass dieser Pflanze seit ältester Zeit gerade auch diese Kraft zugesprochen wurde.
Heute ist mir der Wacholder heilig und in einer Räucherung ist es die große Ahnin selbst, die durch das Auflegen der Wacholderbeeren auf die Kohle mit ihrem Segen präsent ist und ihr Geleit schenkt für alle Arbeiten, die zu tun sind.
Ihre Wirkung im Raum ist viel stärker spürbar, langhaltender und schwingt auf viel mehr Ebenen mit als wenn ich nur die reine Substanz als Helfer nutzen könnte. Zugleich entsteht eine sehr kraftvolle Berührung nach Innen. Doch es ist oft nicht möglich, die Intensität einer Begegnung ganz auszudrücken, es bleibt so persönlich wie eine Begegnung eben ist: einmalig!
Text: Sibylle Krähenbühl
Bild © Stefan Brönnle
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