ALS VORGESCHMACK AUF UNSEREN BESUCH DES EIBENWALDES
Andere Namen: Bogenbaum, Eibe, Eibenbaum, Eife, Europäische Eibe, Ibenbaum, Ifenbaum, Iwenbaum, Kandelbaum, Roteibe, Taxe, Taxbaum, Taxen, Ybe, Ypenbaum, Iba, Ibe, Ische, Ey, Eyä, Yali, Yelä, Rotalber
Heute fast nur noch als Friedhofsbaum bekannt, diente die Eibe einst dem Schutz der und vor den Toten. Mit aus Eibenholz gefertigten Amuletten vertrieb man Geister oder räucherte sie aus. Die Wurzeln der Eibe sollen bis in die Münder der Toten wachsen, besagt ein bretonischer Glaube. Die Kelten weihten die Eibe der Totengöttin in ihrem dunkelsten Aspekt: Im keltischen Jahresrad steht der Baum für den Tod der Sonne, für den letzte kurzen Tag vor der Wintersonnenwende. Auch bei den Skandinaviern wohnte der Gott der dunklen Jahreszeit, der Wintergott Ullr, in einem Eibenwald, Ydalir. Die düster wirkende, giftige Eibe steht für das Ende des Zeitenkreislaufes. Der Baum steht sozusagen an der Pforte zur Ewigkeit. Etymologisch wird sogar vermutet, dass der keltische Name der Eibe – „ivo oder ibar“ - mit dem alten Wort „ewa“ oder „ewig“ verwandt ist.
Die Ägypter nutzten das Holz für den Bau von Sarkophagen. In der griechischen Mythologie töteten Apollon und Artemis mit Eibengiftpfeilen die Töchter der Niobe, die sich ihrer Mutter gegenüber ihres Kinderreichtums gerühmt hatte.
Der botanische Name „Taxus“ kommt aus dem indogermanischen „teks“, was „künstlich herstellen“ bedeutet und sich auf die Verwendung des Holzes zu Schnitzereien beziehen soll. Der botanische Artname „baccata“ leitet sich von lateinisch „bacca“ = Beere ab.
Daneben steht der starke Schutzaspekt des Baumes: Die stärkste aller germanischen Schutzrunen war die Eibenrune (Ywaz, heute auch Algiz genannt). Gern trug man ein Stückchen Eibenholz auf dem nackten Körper, um sich vor Verzauberung zu schützen. „Vor Eiben kann kein Zauber bleiben“, sagt man. Die Eibe weist Kobolde und Zwerge, die in das Menschenreich eindringen wollen, um Schabernack zu treiben, in ihre Schranken.
Um das Haus gepflanzte Eiben schützten das Anwesen vor Hexen und bösen Geistern.
Fred Hageneder sieht in der Eibe und nicht in der Esche den Weltenbaum der Germanen Yggdrasil. Auch in dieser Funktion stellt die Eibe Eib Portal zwischen den Welten und zugleich dessen Wächter dar.
Die Blütenessenz der Eibe hilft Menschen, die zu starr und unnachgiebig sind, ihre Probleme meistern zu können. Sie fördert die Spiritualität und schützt vor fremden Übergriffen auf geistiger und emotionaler Ebene. Der Umgang mit Emotionen wie Freude, Trauer, Wut, Angst, Enttäuschungen, Mitleid, Sympathie, Neid, Stolz, Verliebtheit wird erleichtert.
Die Eibe – Hüterin der Schwelle zum Jenseits und zur Anderswelt.
Bild © Stefan Brönnle
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