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Johanniter, Malteser und das Göttlich-Weibliche

26. Feb. 2015 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Mythen, Symbole, Phänomene | 0 Kommentare

aufteilung der Bastionen im Stadtplan von Valetta und St.John`s Cocathedral

1530 erhalten die Johanniter Malta als “ewiges Lehen”, nachdem sie zu nächst aus Jerusalem und dann von Rhodos vertrieben worden waren. Die Johanniter waren der um 1099 erste gegründete Ritterorden, der zunächst noch Hospitaliterorden genannt wurde. Erst Jahre später wurden der Templerorden und schließlich die Deutschherren gegründet. Die Vorstellung von “kämpfenden Mönchen”, halb Krieger, halb spirituelle Asketen, ist eng mit dem Gralsmythos und dem Orden der Gralsritter verbunden. So wundert es nicht, dass in der Geschichte der Johanniter das mythologische Bild des Grals immer wieder auftaucht. So schuf z.B. Johann Moritz von Nassau 1647, Großmeister des Johanniterordens in 6 Ländern(!), in Kleve am Niederrhein Parkanlagen nach dem mythologischen Bild des heiligen Grals und der heiligen Lanze.

Ein sehr typisches Beispiel johannitischer Geomantie ist die 1566 gegründete Planstadt und heutige Hauptstadt Maltas Valletta. Sie ist die erste auf dem Reißbrett entstandene Stadt der Neuzeit! Im Zentrum der Stadt, auf einem sogenannten “Drachenrücken”, einem Felsrücken, gelegen, wurde zu Ehren des Schutzpatrons des Ordens St.Johannes die St.John' s Cocathedral gebaut (Neben der ursprünglichen Kathedrale in Mdina, eine Kathedrale mit gleichen Rechten,

daher Co-Kathedrale). Sie liegt auf der gleichen Drachenlinie, die auch die Mnajdra-Tempel kreuzt. Die Straßenachsen der schachbrettartig angelegten Stadt nehmen Bezug auf das Großraum-Diagonalgitter-System. Einer der gut 10-18 Meter breiten Großraumgitterstreifen bestimmt die Lage der Nordost-Südwest verlaufenden Hauptstraße der Stadt Valletta. Zwei Nordwest-Südost verlaufende Streifen kreuzen den Großmeisterpalast und die St.John's Cocathedral.

12 Bastionen umgeben die Stadt, die 12 Heiligen geweiht sind. Setzt man die astrologischenWinterzeichen in den Norden, die Frühlingszeichen in den Osten, die Sommerzeichen in den Süden und die Herbstzeichen in den Westen, ergeben sich überraschende Zuordnungen der Heiligen-Bastionen zu den Tierkreisrichtungen.

  • So liegt die Bastion St.Sebastian, des Anführers einer römischen Schützengarde, der für seinen Glauben den Tod durch Pfeile fand, im Schützen (Norden).

  • Die Bastion St.Michael, des Engels mit der Seelenwaage, liegt im Sternzeichen Waage im Westen.

  • Die “Zwillinge” werden von einer Bastion bewacht, die dem Heiligenduo St Peter und Paul gewidmet ist usf.

So wie die Stadt Valletta 12 Bastionen besitzt, so besitzt ihr Zentrum, die St. John's Cocathedral, 12 Apsiden bzw. Seitenaltäre. Zwei Drittel davon wurden von den verschiedenen

“Zungen” des Johanniterordens ausgestaltet. Die Einteilung des Ordens in “Zungen” (Sprachen) stammte noch aus der Ordenszeit auf Rhodos, wobei eine “Zunge” nicht unbedingt genau mit Sprachgrenzen gleichzusetzen war.

Acht “Zungen” waren im Johanniterorden vertreten: Auvergne, Provence, Frankreich, Italien, Spanien (Aragon), Kastilien, England (mit Schottland und Irland) und Deutschland (mit Skandinavien und Polen). Ebenso wurden 8 der 12 Bastionen von je einer Zunge verteidigt. So ergibt sich das Johanniterkreuz (oder Malteserkreuz), das sich von St John's aus über die Stadt legt. St. Michael galt als der Nationalheilige der deutschen Zunge, St. James als der Patron von Kastilien usw.

Die Hauptstadt Valletta wurde benannt nach dem damaligen Großmeister des Johanniterordens Jean Parisot de la Valette. Er legte am 28.3.1566 am höchsten Punkt des Felsrückens den Grundstein für die Planstadt. An diesem Ort steht heute eine Kapelle, die der Geburt der heiligen Maria geweiht ist, der Inkarnation der Gottesmutter! Ihr Festtag ist der 8. September. Da an diesem Tag der Sieg der Johanniter über die belagernden Türken, bekannt als “the Great Siege”, stattfand, ist die Kapelle auch als “Our Lady of Victory” bekannt. Ursprünglich diente sie dem Großmeister de la Valette auch als Bestattungsort, ehe sein Leichnam in die St.Johns Kathedrale überführt wurde.

Hier, an diesem Punkt der “Inkarnation des Göttlich-Weiblichen” und des Gründungssteines sind dieselben geistig-kosmischen Ebenen wahrnehmbar wie in den alten maltesischen Tempeln. Es wundert daher nicht, dass der Großmeisterpalast, die Johannes-Kathedrale und die Kapelle “Our Lady of Victory” auf der selben Drachenlinie liegen, die auch zum Tempel Mnajdra führt!

Interessanterweise weist die St.John' s Cocathedral weitere Gemeinsamkeiten mit den alten maltesischen Tempeln auf: Die Kirche weist ihrem Patrozinium (Johannes der Täufer) entsprechend mit dem Altar Richtung Nordosten, vermutlich, das müssen weitere Messungen bestätigen, zum Sonnenaufgangspunkt der Sommersonnwende. Johanni wird am 24.Juni, drei Tage nach Sommersonnwende gefeiert, so wie Weihnachten drei Tage nach der Wintersonnwende gefeiert wird. Die Kathedrale gleicht allein darin schon den alten Tempelanlagen. Auch die Farbgebung in schwarzem, weißem und rotem Marmor verweist auf das Göttlich-Weibliche der matrifokalen Kultur.

Insgesamt 18 Gemälde aus dem Leben Johannes des Täufers von Caravaggio zieren die Decke. 2x9 (3x3): Die Zahl der Göttin in ihrer Polarität. Zudem besitzen die drei “östlichen” Apsiden der Kathedrale, also der Chorraum, der links und der rechts davon gelegene Seitenaltar, drei Themen bzw. drei Patrozinien, die wiederum der Dreiheit der matriarchalen Göttin gleichen:

Der links vom Hauptaltar befindliche Seitenaltar ist der Heiligen Katharina geweiht. Mit dem Attribut des (Wandlungs-)Rades und als Sterbepatronin ist sie eine christliche Erscheinung der schwarzen Göttin. Der rechte Seitenaltar ist ein Georgsaltar. Die Bezwingung des Drachen ist der christliche Umgang mit dem Prinzip der Fruchtbarkeit und der körperlichen Urkraft. Er steht damit für das rote Prinzip. Im Zentrum, hinter dem Hauptaltar zeigt die Apsis die Taufe Christi, das geistig-kosmische Prinzip der weißen Göttin. So entfaltet sich der Geist der Großen Göttin Maltas bis in christliche Zeit…

Tipp: 3.-12.9.2015 Geomantische Maltareise: KLICK

Bilder © Stefan Brönnle

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