
Andere Namen: Büngelkraut, Godeskraut, Hundskohl, Kuhkraut, Pinkelkraut, Ruhkraut, Ruhrkraut, Schärtelgras, Schweisskraut, Speckmelde, Stinkerich, Wildhanf, Wintergrün, Waldmanna, Wodanskraut
Der botanische Gattungs-Name „Mercurialis“ verweist darauf, dass das Bingelkraut in der Antike dem Gott Hermes/Merkur geweiht war. Seine germanische Entsprechung war Odin/Wotan. Im deutschen Pflanzennamen „Wotanskraut“ wird offenbar, dass die Germanen die Pflanze ihrem Gott der Weissagung widmeten.
So ist das Bingelkraut auch eine alte Alchimistenpfianze. Als diese nach dem Stein der Weisen suchten, wurde für die mythische Transformation von Blei in Gold oft diese dem Merkur zugeordnete Pflanze zum Einsatz gebracht. Die sich beim Trocknen blau verfärbenden Blätter setzte man Quecksilberverbindungen (Quecksilber = im englischen ebenfalls „mercury“) gleich.
Das Bingelkraut war - möglicherweise auch wegen seiner Verbindung zum luftigen Heilsgott Merkur - fester Bestandteil von Hexen-Flugsalben. Seine narkotisierende Wirkung spielte aber auch in anderen Salben der Hexen eine große Rolle.
Die weissagende Kraft des Odin im Kraut kam auch bei der Geschlechtsbestimmung zur Anwendung. Wollte man einen Sohn, so legte man männliches Bingelkraut in die Vagina, sollte eine Tochter geboren werden, so fügte man weibliches Bingelkraut in das weibliche Geschlechtsorgan. Es wundert daher auch nicht, dass das Bingelkraut auch für Liebes und Fruchtbarkeitstränke Anwendung fand.
Der Name „PinkeIkraut“ verweist auf die harntreibende, der Name „Ruhrkraut“ auf die abführende Wirkung der Pflanze. In der Homöopathie wird so Mercurialis auch bei Magen-‚ Darm- und Blasenbeschwerden zum Einsatz gebracht.
Verräuchert beeinflusst das Bingelkraut stark das Luftelement und sorgt für eine leichtere Atmosphäre.
Bingelkraut - Der Geist Merkurs
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